„Trouble und ich schon schon lange ein Paar."

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Während Marie den Schnitt an meinem Hals versorgte erzählte ich Klaus so detailliert wie ich konnte was passiert war. „Marie? Kannst du ein paar Sachen für Mila packen. Sie kann hier nicht bleiben.", bat Klaus meine Stiefmutter und ich schüttelte mit weit aufgerissenen Augen meinen Kopf.
„Leider doch, Mila. Du bist hier nicht sicher. Um ein Haar hätte Olga dich aus deinem Elternhaus entführt.", versuchte mir Klaus seine Entscheidung zu erklärten aber ich spürte wie sich Panik in mir breit machte. „Aber dann stirbt...", ich verstummte und spürte wie sich die Tränen ihren Weg über meine Wange bahnten. „Mir wird nichts passieren.", versicherte Martin und hielt mir seine Hand hin. „Ich will nicht.", widersprach ich trotzdem und sah mich bereits nach einem Fluchtweg um.
„Hey Leute. Ich will mich nicht einmischen. Aber wieso bringt ihr sie nicht zu Paul? Seine Adresse hat doch niemand.", der Mann den mein Vater Tobi genannt hatte kam auf uns zu. Neben ihm stand Janos. „Ja. Der läuft doch gerade eh Amok auf der Wache, weil er nicht mit her durfte.", fügte Janos hinzu und ich sah Klaus geschockt an. „Er meint das Paul sich sorgen macht. Nicht das Amok über das wir vor Wochen mal geredet haben.", erklärte Marie direkt und hielt mir ihre Hand hin.

„Aber wenn ich gehe, werde sie euch doch jagen um rauszufinden wo ich bin.", prophezeite ich und stand auf. „Können wir kurz allein mit ihr reden? So von Eltern zu Kind?", wand ich Martin an seine Kollegen die alle nickten, sich verabschiedeten und den Garten verließen. Klaus entfernte sich ein paar Meter und begann zu telefonieren.
„Mila, ich weiß das du Angst hast. Angst dass sich dass von vor einem Monat wiederholt. Aber das wird nicht passieren. Hubert ist in Kasachstan und wird, sobald er auch nur einen Fuß wieder auf deutschen Boden setzt, festgenommen. Nach Olga wird, dank dir, nun ebenfalls gefahndet. Aber bis es so weit ist müssen wir dich beschützen. Bitte, lass mich dich in Sicherheit bringen.", flehte mich mein Vater an und sah mich mit Tränen in den Augen an. „Ihr versprecht mir dass ihr auf euch aufpasst? Ich will nicht das euch noch mal was passiert.", forderte ich und schloss meine Augen als die beiden direkt nickten.
„Dann bringt mich weg von hier.", nuschelnd lies ich meine Schultern sinken und wurde im nächsten Moment an Martins Brust gedrückt. „Es ist ja auch nicht für lange. Das schwöre ich dir.", versprach Marie und ich hoffe inständig das sie Recht behielt.

Schneller als ich dachte, saß ich im Streifenwagen von Klaus und fuhr zur Wache. Meine Eltern fuhren mit ihrem Privatwagen hinter uns her. Klaus versuchte immer wieder mich in ein Gespräch zu verwickeln, aber ich starrte nur aus dem Fenster. Auf dem Parkplatz der Wache wartete Paul schon auf uns und nahm mich direkt in den Arm als ich ausstieg. „Ich hätte bleiben sollen.", gab er sich selber die Schuld aber ich schüttelte, wie so oft in der letzten Zeit, meinen Kopf. „Dann hätte sie dir vielleicht was angetan. Es geht mir doch gut.", versicherte ich ihn und drehte meinen Kopf so dass er das Pflaster auf meinem Hals nicht sehen konnte.
„Lasst uns rein.", bat Klaus und daher löste ich mich von meinem Freund und ging in die Wache. Auf dem Flur kam direkt Stephan angelaufen und riss mich in seine Arme. „Trouble, ich glaube ich muss dir bald einen neuen Spitznamen verpassen.", zog er mich auf während ich gegen den Drang ankämpfte ihn von mir zu schubsen. „Stephan.", zischte Paul und sofort ließ mich mein bester Freund los und trat einen Schritt zurück. „Ich habs total vergessen. Alles gut? Kann ich dir was gutes tun?", voller Schuldgefühle sah mich Stephan an und fuhr sich durch die Haare. Ich sah ihn einen Augenblick lang an und versuchte auf meine Bauchgefühl zu hören. „Mila?", als ich meinen besten Freund meinen richtigen Namen sagen hörte wusste ich was ich wollte. Ohne weitere Worte warf ich mich in Stephans Arme und schlang meine Arme um ihn. „Joa. Das krieg ich hin.", hauchte er und legte seine Arme ebenfalls um mich.
„Mila?", hörte ich meinen Vater verwirrt sagen, der scheinbar nun auch in der Wache angekommen war. „Ja bitte?", ich drehte meinen Kopf in seine Richtung, ließ Stephan aber nicht los. „Ach nichts. Alle gut.", wiegelte Martin ab und ging auf Klaus zu der sich angeregt mit Michael unterhielt. „Lässt du meine Freundin dann auch mal wieder los, oder sind wir nun in einer Dreiecks-Beziehung?", brummte Paul als ich meinen Kopf wieder an die Brust meines besten Freundes lehnte. „Ich glaube jetzt ist es an der Zeit in der wir es dir sagen. Trouble und ich schon schon lange ein Paar.", zog Stephan seinen besten Freund auf und fing an zu lachen als ich ihn am Rippenbogen kitzelte.
„Tut mir leid dich zu enttäuschen Stephan, aber aus uns wird nichts.", erklärte ich ihm und drehte mich dann zu Paul um. „Was hat er denn das ich nicht habe?", wollte Stephan gespielt gekränkt wissen und drückte mich an sich. „Mein Herz.", antwortete ich wie aus einer Pistole geschossen und lächelte meinen Freund breit an. „Na gut. Dann bleibe ich halt bei meinem Chamäleon.", gab sich mein bester Freund geschlagen und ließ mich los.

Ich saß gerade mit meinen Eltern im Büro von Klaus um alles weitere zu besprechen als es an der Tür klopfte. „Hey ihr vier. Hoffe ich störe nicht, aber ich dachte dass ich euch die Testergebnisse bringe. Charly ist schon auf dem weg zum nächsten Tatort.", erklärte Robin und hielt seinem Chef eine Aktenmappe hin. „Danke Robin.", antwortete Klaus knapp und war bereits einen Blick in die Akte während Robin mich kurz anlächelte und dann wieder die Tür schloss.
„Ich bin wirklich stolz auf dich Mila. Die Haare und die Hautfetzen beweisen dass deine Angreiferin wirklich Olga Maurer war. Damit haben wir sie auf alle Fälle.", jubelte Klaus und stutzte als sein Blick auf den zweiten Zettel in der Akte fiel.

     

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt