„Womit hab ich denn das verdient?"

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Da ich gleich zu einer Wurzelbehandlung muss und langsam Angst bekomme, bekommt ihr auch was von mir. Und zwar ein zweites Kapitel.
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„Du siehst so gut aus.", hauchte Paul und zog mich mit dem Shirt näher an ihn heran. Meine halbnackte Brust presste sich gegen die komplett nackte von meinem Freund. Mein erster Impuls war ihm zu widersprechen, aber je länger ich in Pauls Augen sah desto leerer wurde mein Kopf. Seine Pupillen waren so sehr geweitet dass ich nur noch einen schmalen grau-blauen Ring erkennen konnte. Um irgendwas zu tun ließ ich meine Hände über seine Seiten auf seinen Rücken wandern. Das letzte mal als ich ihm über den Rücken strich trug er ein T-Shirt und ich war schon da völlig von dem Gefühl überwältigt gewesen. Als ich aber seine nackte Haut spürten wollte ich nie wieder was anderes tun.
Ich leckte mir über die staubtrockenen Lippen und erschauderte als Paul seine Hände ebenfalls auf meinen Rücken wandern ließ. Seine Fingerspitzen tanzten über meine Haut und hinterließen eine Gänsehaut. Ich drückte mich unbewusst noch näher an ihn ran und spürte seine harte Beule durch den Stoff seiner Hose gegen meinen Unterbauch drücken. „Wir sollten... aufhören.", stöhnte Paul während seine Finger über den Verschluss meines Bhs strichen. „Sollten wir.", stimmte ich ihm heiser zu, war aber viel zu sehr damit beschäftigt über den Bund seiner Boxershorts zu streichen die aus seiner Hose herausschaute.
Hätte in dem Moment nicht Pauls Handy geklingelt hätten wir bestimmt ewig so weiter gemacht. Fluchend zog mein Freund sein Handy aus der Hosentasche und nahm den Anruf an. „Hey Stephan. Was verschafft mir der überaus mies getimte Anruf?", brummend ließ er seine freie Hand sanft über meinen Rücken wandern. „Ja, das ist uns auch schon aufgefallen.", antwortend ließ er seine Fingerspitzen unter den Bund meiner Unterhose wandern. „Danke.", kam es knapp über die Lippen meines Freundes, bevor er auflegte und sein Handy auf mein Bett warf.
„Ich springe eben unter die Dusche, sonst werfe ich dich hinterher.", knurrend Paul und fuhr mit seiner Hand ganz in meine Unterhose um meinen Po kurz aber kräftig zu drücken. Viel zu schnell für meinen Geschmack ließ er von mir ab und eilte in das angrenzende Bad. Ich blieb wie aus Stein stehen und versuchte das gerade erlebte irgendwie zu verarbeiten. In meinem Kopf spielten sich die vergangen Minuten immer wieder, wie in einer Endlosschleife, ab und ich konnte mich nicht daran satt sehen.
„Wartest du auf mich?", hörte ich eine sanfte Stimme hinter mir und schloss meine Augen. „Hab ich dich erschreckt? Das wollte ich nicht.", entschuldigte er sich und hatte scheinbar Angst dass ich wieder eine Panikattacke bekam. Da mein Mund aber staubtrocken war lehnte ich mich einfach nur an seine Brust zurück. „Keine Panik?", ging der Oberkommissar auf Nummer sicher und schlang seine Arme um mich als ich meinen Kopf schüttelte. Von dort wo Pauls Hände meine Haut berührte breitete sich ein Kribbeln aus das meine Beine weich wie Pudding werden ließ. Mein Freund schien aber mein Zittern fehl zu interpretieren, denn er hob mich hoch um mich auf das Bett zu legen und zuzudecken.
Erst jetzt traute ich mich ihn wieder anzusehen und musste direkt schwer schlucken. Seine Haare waren nass und standen ihm wirr vom Kopf ab. Sein Oberkörper war noch nackt und ich konnte ein paar Wassertropfen erkennen, die sich wohl aus seinen Haaren gelöst hatte. Die Jeans hatte er gegen eine Pyjamahose getauscht. Als er um das Bett herum ging um sich ebenfalls hinzulegen steckte ich meine Arme nun auch durch die Löcher im Shirt und stellte überrascht fest dass es nach Paul roch.
„Ich weiß, so was plant man nicht, aber wie wäre es wenn wir mal bei mir schlafen? Ich meine, wenn Stephan nicht gewesen wäre, dann hätte wir heute mit hoher Wahrscheinlichkeit miteinander geschlafen. Aber ich will dass das erste Mal romantisch wird.", schlug mein Freund vor als ich mich an ihn kuschelte. „Vielleicht gar keine blöde Idee. Aber es gibt so viele Dinge die ich mal machen möchte. Ich möchte mal ins Kino und mal schick essen gehen. Ich möchte mal in einen von diesen Freizeitparks die man so oft in der Werbung sieht oder einfach mal raus aus Köln.", gestand ich ihm und malte kleine Muster auf seine Brust. „Ist notiert. Gibt es noch was das auf deiner To-Do Liste steht?", harkte er nach und fuhr mir mit der Hand, des Armes den er um mich geschlungen hat, über meinen Oberarm.
„Ich will arbeiten und mit meinem ersten Lohn Martin und Marie was schönes kaufen. Mit dir und den anderen noch mal feiern gehen und dann nicht im Krankenhaus oder voll betrunken in Hannahs Badezimmer landen. Und ich will irgendwann eine eigene Wohnung haben mit allem was dazu gehört und vor allem dir.", zählte ich weiter auf und musste mich zusammen reißen um nicht über die feinen Härchen unterhalb seines Bauchnabels zu streichen. „Ich bin mir sicher dass du all die Sachen bald bekommst. Die einen früher die anderen später. Wenn du willst helfe ich dir dabei.", kam es leise von meinem Freund und ich stützte mein Kinn auf seiner Brust ab.
„Ich meine es wie ich es sage. Wir können was essen gehen und dann in das Kino. Und dann gehen wir feiern. Den Rest bekommen wir auch hin.", plante Paul und strich mir mit seiner freien Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wirklich?", harkte ich nach und lehnte mich gegen seine Hand. „Natürlich. Sieh es als dein Geburtstagsgeschenk. Wir gehen am Sonntag schick essen. Vielleicht auch mit Martin und Marie. Dann fahr ich mit dir in ein Kino und zum Schluss feiern wir in deinen Geburtstag rein. Keine Widerworte.", stellte mein Freund klar und ich hatte auch nicht vor zu widersprechen. Auch wenn ein kleiner Teil in mir sich darüber aufregte dass Paul schon wieder alles für mich zahlen wollte, freute sich der größere Teil auf die Zeit die wir gemeinsam verbringen würden.
Mit einem Mal hatte ich den inneren Drang ihm so nahe wie möglich zu sein und legte mich komplett auf ihn drauf. „Womit hab ich denn das verdient?", keuchte Paul überrascht und ich wollte schon wieder runter von ihm, er schlang aber seine Arme um mich und drückte mich an sich. Unfähig etwas zu sagen drückte ich mein Gesicht in seine Halsbeuge und atmete tief durch. Mit sanften Druck schreib ich 'Ich ♥ dich' auf seine Schulter und stellte überrascht fest dass sich eine Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete. „Ich liebe dich auch.", hauchend drückte er federleichte Küsse auf die Stellen an die er rankam ohne mich großartig zu bewegen.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt