„Ich hoffe du landest in der Hölle."

349 14 0
                                    


Gibt es jemanden unter euch, der mir für beide Geschichten ein Cover herstellen kann? Also so ein richtiges Buch-Cover?
____________________________________________________________________________

„Entschiede. Soll ich auf sie zielen oder auf dich?", wollte Olga wissen und schien mich wieder falsch eingeschätzt zu haben, denn sie wirkte überrascht als ich „Mich.", antwortete. Hannah schüttelte ihren Kopf und ich sah wie eine Träne über ihre Wange lief, als der kalte Lauf des Revolvers gegen meine Stirn gedrückt wurde.
Die Zeit bis meine leibliche Mutter den Abzug betätigte zog sich wie Kaugummi und als das leise Klicken durch den Raum hallte, atmete ich aus ohne wirklich bewusst die Luft angehalten zu haben.
„Da hast du noch mal Glück gehabt, Miststück. Dann kommen wir zu dem Äquivalent der Prinzessin.", Olga drehte sich auf ihrem Absatz um und ging auf Stephan zu, der mir direkt einen Blick zu warf, der keine andere Interpretation zuließ als dass er mich anflehte ihn zu wählen.
„Mensch, du hast dir aber hübsche Opferlämmer ausgesucht. Schade dass auch er auf dich reingefallen ist, er wäre der ideale Partner für meinen Engel gewesen. Wir hätten ihn schon dazu gebracht den Job zu wechseln.", Olga packte Stephan am Kinn und drehte seinen Kopf von links nach rechts. In dem Blick meines besten Freundes konnte ich puren Hass und Abscheu erkennen.

„Also Schlampe. Er oder du?", wollte meine leibliche Mutter wissen als sie Stephan den Lauf an die Stirn gedrückt hatte. „Ich.", antwortete ich knapp und versuchte das schimpfende Brummen der anderen auszublenden. „Scheinst ja Eier zu haben.", lobte mich Olga beinahe als sie auf mich zu schritt und nun wieder mit den Revolver zwischen meine Augen zielte. Als wieder nur ein leises Klick zu hören war, sackte Marie ein Stück zusammen, fasst als wäre sie ohnmächtig geworden. Ich wollte auf sie zueilen, Olga hielt mich aber auf indem er mir wieder die Waffe an den Kopf hielt. „Einen Schritt weiter und ich drücke direkt viermal ab.", zischte sie mir zu und ich blieb augenblicklich stehen. „Dachte ich es mir. Machen wir aber weiter." , freute sich Olga und trat auf Klaus zu.

„Dich mochte ich schon damals nicht leiden. Hättest du dich nicht in unsere Beziehung eingemischt wären Martin und ich bestimmt glücklich geworden. Er wäre in die Firma meines Vaters eingestiegen, hätte das Geld nach Hause gebracht und ich hätte in dem Luxus leben können den ich verdiene. Aber dank dir wurde ich mit einer Missgeburt gestraft und muss jetzt von meinem Mann und meiner geliebten Tochter getrennt leben.", fuhr die den besten Freund meines Vaters an und drückte ihm den Lauf des Revolvers an die Brust, genau auf sein Herz.

„Du musst mich nicht fragen. Ziele auf mich. Denn ich danke Onkel Klaus dass er der bester Freund meines Vaters ist. Dank ihm ist Papa glücklich verheiratet. Mit dir an seiner Seite wäre er nur unglücklich geworden.", brüllte ich Olga entgegen und wäre am liebsten auf sie los gegangen, aber ich konnte nicht riskieren dass die Kugel, die für mich bestimmt war, jemand anderes traf.
Von meinen Worten gekränkt eilte meine leibliche Mutter auf mich zu, hielt mir den Revolver an den Kopf und drückte direkt ab. Aber auch dieses mal war nur ein Klicken zu hören.

„Tja, bleiben die letzten drei über.", brummte Olga, atmete durch und schritt auf Marie zu die mittlerweile heftig weinte und weiß wie eine Wand war. „Glaubst du Schlampe eigentlich wirklich dass sie dich mag? Das sie freiwillig deine Stiefmutter sein will? Sie will nur nicht dass Martin sie verlässt wenn sie dich verstößt. Ist wahrscheinlich daran gewöhnt das er das Geld nach Hause bringt und sie nur hin und wieder die Beine breit machen muss.", wand sich meine leibliche Mutter an mich und hielt zeitgleich Marie den Revolver an die Schläfe. Martin funkelte Olga so sauer an, dass es mich nicht gewundert hätte wenn Laserstrahlen aus seinen Augen geschossen wären.

„Wag es ja nicht noch mal so über meine Mutter zu reden. Du hast mich vielleicht auf die Welt gebracht, aber in den knappen fünf Monaten war Marie mehr eine Mutter für mich als du in den ganzen neunundzwanzig Jahren davor. Sie hat mir ein Zuhause gegeben. Essen. Liebe. Du mir nicht mal einen Namen. Also ja, auch dieses Mal zielst du auf mich.", widersprach ich Olga und ließ sie keine Sekunde aus den Augen, als sie wieder auf mich zueilte und mir die Waffe an den Kopf hielt. „Ich hoffe du landest in der Hölle.", zischte sie mir zu und betätigte den Abzug. Mittlerweile zuckte ich nicht mal mehr zusammen, dennoch war ich erleichtert dass wieder das harmlose Klicken zu hören war, denn es bedeutete dass ich noch eine Chance hatte alle zu retten.

„Dann ist jetzt der werte Bulle dran, der sich von dem schlimmsten Fehler in meinem Leben hat täuschen lassen.", entschied Olga und schritt auf Paul zu der mir direkt einen mahnenden Blick zuwarf. „Sie muss dich unter Drogen gesetzt haben, damit sie dich um den Finger wickeln kann. Anders kann ich mir nicht erklären wie du so was lieben kannst.", sie wies mit ihrer freien Hand auf mich und drückte mit der anderen den Lauf des Revolvers an Pauls Kopf. „Ich meine sieh dir doch mal an, was für hübsche Kolleginnen du hast aber trotzdem hast du dich in den Kloß da vorne verliebt.", lachte meine leibliche Mutter und drehte den Kopf meines Freundes in Hannahs Richtung. Paul brummte sauer und versuchte seinen Kopf wieder in meine Richtung zu drehen.

„Also, Mila. Du oder er?", Olga ließ Pauls Kopf los und drückte ihm wieder die Waffe an den Kopf. „Ich natürlich. Denn ich liebe Paul. Und er mich. Daran wird auch nichts was du sagst oder tust was ändern.", erklärte ich und Paul schüttelte direkt seinen Kopf. Auch die anderen schienen mit meiner Wahl nicht einverstanden zu sein, denn sie brummten etwas und versuchten sich von den Fesseln zu befreien. „Bist du dir sicher? Du würdest ihm bestimmt einen Gefallen tun wenn du ihn wählst. Dann muss er nicht den trauernden Freund auf deiner Beerdigung spielen.", harkte Olga nach und ich nickte stumm. „Na dann.", mit einem schiefen lächeln schritt Olga auf mich zu und drückte mir den mittlerweile warmen Lauf des Revolvers zwischen die Augen. „Leb wohl.", zischte sie und betätigte den Abzug.

Als ich wieder das leises Klicken hörte schloss ich für einen Augenblick meine Augen. Denn nun handelte es sich nur noch um ein paar Minuten bis ich tot war. Direkt fing Martin an zu brummen und wies mit seinem linken Zeigefinger nach unten auf sich, während sein Blick sich in meine Augen bohrte. „Sieh an. Die letzte Kugel.", lachte Olga und ging zu Martin der seinen Blick keinen Augenblick von mir nahm.
„Dir ist schon bewusst dass das hier alles nicht passiert wäre, wenn du damals auf mich gehört hättest, Martin?", säuselte meine leibliche Mutter und legte meinem Vater ihre Hand auf die Brust. „Wie fühlt es sich an wohl gleich das Leben der eigenen Tochter auf dem Gewissen zu haben?", raunte sie ihm zu und er schüttelte sofort seinen Kopf. „Du musst jetzt nicht den Harten spielen. Wenn du mich damals wirklich geliebt hättest, wäre niemand von euch jetzt in dieser Situation.", gab sie meinem Vater die Schuld. Ich wollte ihr gerade widersprechen als Olga schon weiter sprach. „Das alles nur weil du deinen Job mehr liebst, als mich. Hättest du dich damals gefügt und wärst in die Firma meines Vaters eingestiegen wäre alles anders gewesen. Zu mindestens hättest du sie abhalten sollen mich anzuzeigen oder hättest sie mich umbringen lassen als ich die erste Chance dazu hatte.", forderte Olga und ich riss meine Augen auf. „Du warst das? Die Schüsse im Park?", harkte ich nach und sah dass auch die anderen sie fassungslos ansahen. „Nicht ich direkt. Aber ich hab den Befehl gegeben. Rückblickend hätte ich einen besseren Schützen auswählen müssen. Ich meine so breit wie du mittlerweile geworden bist hätte man dich eigentlich nicht verfehlen können.", lachte meine leibliche Mutter und sah mit einem abschätzigen Blick an meinem Körper hoch und runter.
„Aber wir zögern nur das unvermeidbare hinaus. Du oder er?", wollte meine leiblichen Mutter wissen und drückte Martin den Lauf der Waffe an die Schläfe. Ohne auf das protestierende Brummen meines Vaters zu hören atmete ich tief durch. „Ich.".
„Mensch scheinbar hab ich dir doch was vererbt.", mit einem schiefen Lächeln stellte sich Olga neben mich und wollte mir den Lauf der Waffe an den Kopf halten. Unter den lauten Brummen meiner Familie und Freunde sah ich meine leibliche Mutter so selbstbewusst wie ich konnte an. „Darf ich? Ich will selber entscheiden wann ich sterbe.", bat ich sie und hielt ihr meine Hand hin. „Keine Mätzchen?", meine leibliche Mutter sah mich streng an und ich nickte. „Keine Mätzchen.", wiederholte ich emotionslos, nahm ihr die Waffe ab und hielt sie mir an den Kopf.

Ich sah zu Stephan und Hannah die beide mit ihren Köpfen schüttelten. Hannah liefen wie Marie die Tränen über die Wange und auch Stephan standen die Tränen in den Augen. Mein Blick glitt zu Klaus, der versuchte die Fesseln an seinen Handgelenkten zu lösen und mich flehend ansah. Als ich zu Martin, Marie und Paul sah musste ich schwer schlucken. Während Marie noch mehr weinte als vorher und kurz vor einer Ohnmacht schien, versuchten Paul und Martin so verzweifelt ihre Fesseln zu lösen dass sie sich bereits Wunden an den Handgelenken zugezogen hatten, die anfingen zu bluten.
„Wird das heute noch was?", fauchte Olga und wollte mir die Waffe schon abnehmen, aber ich nickte schnell und atmete ein letztes mal tief durch.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt