„Nur nicht so schüchtern, pack zu und nimm dir was du willst."

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„Könntest du jetzt mal bitte still sein und zuhören?", bat mich der Mann und setzte sich neben mich. „Hier, leg dir das über.", er hielt mir sein Jacket hin aber ich starrte ihn an wie ein Reh im Scheinwerferlicht. „Ich werde dir nichts tun, wenn du mitspielst, okay?", der Mann sah mir tief in die Augen und ich nickte wie ferngesteuert. Mit einer kleinen Handbewegung schloss er die Handschellen auf und ich rieb mir direkt mein schmerzendes Handgelenk. Ohne ihn aus den Augen zu lassen griff ich nach dem angebotenen Jacket und legte es mir über die Brust, die Knie zog ich, soweit ich es konnte, an meine Brust.
„Mein Name ist Jonas Koch. Kriminalhauptkommissar. Ich hab dein Foto mal auf dem Schreibtisch von Klaus gesehen. Du, Martin und Marie waren darauf.", erklärte der Mann leise und hüpfte auf dem Bett auf und ab. Verwirrt sah ich ihn an. „Hubert steht bestimmt vor der Tür und schöpft verdacht wenn er nichts hört.", raunte er und stöhnte laut auf. „Ich werde dich hier raus holen, aber das schaffe ich erst in ein paar Stunden, da mir mein Handy abgenommen wurde und es zu offensichtlich ist, wenn ich direkt nach dem hier abhaue. Kannst du noch so lange durchhalten?", wollte der Beamte wissen und ich nickte und fing wieder an zu weinen. Dieses Mal waren es aber Freudentränen. „Du kleine dreckige Schlampe wolltest es so.", rief er übertrieben laut und lächelte mich entschuldigend an. „Halte durch Mila. Wir holen dich hier raus.", versprach er mir als er sein Jacket wieder an sich nahm und aus dem Raum ging.

„Schade dass ich nicht der erste sein durfte.", Justin kam rein, seine linke Hand in seiner Hose. Angewidert schloss ich meine Augen und hörte wie etwas zu Boden fiel. Entgegen des gesunden Menschenverstandes und all den Warnungen meines Gehirnes öffnete ich meine Augen und sah wie Justin von der Hüfte abwärts nun komplett nackt war. Und seine Männlichkeit in der Hand hielt. „Du bist bestimmt noch immer eng.", keuchte er und bewegte seine Hand immer schneller hoch und runter. Mit einem lauten Stöhnen warf er seinen Kopf in den Nacken und spritzte auf dem Boden.

Fünf Minuten später stand ich wieder vor Chantal, die mein Make-up auffrischte und auch meine Frisur richtete. „Am besten gewöhnst du dich dran.", riet auch sie mir und gab mir einen Klaps auf den Po. Wieder wurde ich von Justin in den dunkele Raum geführt der nun voller war. Überall saßen und standen Männer jeglicher Altersgruppen. Ohne groß Aufsehen zu erregen suchte ich die Umgebung nach dem Beamten ab und entdeckte ihn und Hubert an der Bar. „Mach dich nützlich.", fuhr mich Justin an und gar mit einem Schubs sodass ich in die Menschenmenge stolperte.
„Sieh an, du bist ja eine Hübsche.", lallte ein Mittvierziger Mann und legte mir einen Arm um die Hüften. Für den Bruchteil einer Sekunde spielte mein Gehirn mir einen Streich und dachte Paul stände neben mir, aber als ich zur Seite blickte schielte mich der Mann und ich konnte deine Fahne riechen. „Hast du Lust auf einen Drink Süße?", wollte der Mann wissen und ließ seine Hand unter meinen Rock gleiten um sie auf meinen nackten Po zu legen. „Danke nein.", stammelte ich und versuchte den Drang zu bekämpfen ihm eine Ohrgeige zu verpassen. „Ach komm schon. Für mich.", säuselte der Mann und zog an dem dünne Stück Stoff meines Tangas. „Eine Cola.", antwortete ich und zuckte zusammen als er meine Tanga losließ und er schmerzhaft gegen meine Haut schnallte.
Da der Mann seine Hand von mir nehmen musste um zu bezahlen nutzte ich die Chance und tauchte durch die Menschenmenge unter. Leider lief ich so dem nächsten Mann direkt in die Arme der mich auf seinen Schoß zog. „Du bist doch das Mädchen, mit der wir alles machen können was wir wollen.", knurrte der Mann der maximal ein paar Jahre älter als Paul war. Kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen drückte er zwei seiner Finger in mich.
„Gott bist du eng. Ich dachte jemand hätte schon seinen Spaß mit dir gehabt.", keuchte er und zog seine Finger aus mir und sie gleich wieder hineinzudrücken. Wieder rannen mir die Tränen über mein Gesicht und ich schmeckte Erbrochenes auf meiner Zunge. Er packte meine Hand und legte sie auf seine Mitte. „Nur nicht so schüchtern, pack zu und nimm dir was du willst.", stöhnend begann er mit seinem Daumen das empfindliche Nervenbündel zu massieren. 


Panisch glitt mein Blick umher und ich sah wie Herr Koch unruhig auf seinem Platz hin und her rutschte. Als hätte sein Anblick mich wachgerüttelt daher drückte ich die Hand des Mannes weg und stammelte: „Ich muss los.". Meine Beine gehorchten mir kaum und ich lief gegen einige Männer und ein paar halbnackte Frauen als jemand mich grob in den Haaren packte.
„Hab ich dir nicht gesagt dass du dich benehmen sollst?", fauchte mich Hubert wutschnaufend an. „Hab ich.", entfuhr es mir und versuchte das schmerzhafte Gefühl an meiner Kopfhaut zu ignorieren. „Mir reicht es.", mit einem mal war die Stimme meines Stiefvater ruhig. Aber der Schein trug.
Hubert holte mit seiner Faust aus und schlug mir damit mit voller Wucht in die Magengrube. Ätzend krümmte ich mich als mich seine Faust erneut traf, diesmal an der linken Schläfe. Stühle wurden verrückt und hin und wieder blitzte etwas auf. „Los Hubert! Mach die kleine Schlampe fertig!", rief jemand und ich riss meine Augen auf. „Und wie ich das werde!", antwortete der Angesprochene und hob sein Knie mit so einer Wucht das es schmerzhaft gegen meine Nase schlug. Blut spritzte und meine Sicht vernebelte sich. Wieder packte er mich an den Haaren und zog meinen Kopf nach oben. „Wenn ich mit dir fertig bin, wird nicht mal dein werter Bullenfreund dich mehr anfassen wollen.", prophezeite Hubert und spuckte mir ins Gesicht. „Lass Paul da raus.", ich wusste nicht woher ich dir Kraft hatte aber ich richtete mich auf und hob verteidigend meine Fäuste. „Jetzt wird es spannend. Ich wette 50 Euro auf Hubert!", wettete einer der Männer und ein Haufen weiterer warfen ebenfalls unterschiedliche Geldbeträge in den Raum. Die nächsten paar Schläge meines Stiefvaters konnte ich ausweichen, dann traf mich seine Faust am rechten Auge. Benommen taumelte ich einen Schritt zurück und schüttelte meinen Kopf als Versuch den Schmerz abzuschütteln.
„Das hier ist für deine Anzeige!", Hubert schubste mich auf den Fußboden und trat mit voller Wucht auf meinen linken Arm. Ein grausames Knacken war zu hören und ich brüllte unter Schmerzen auf. „Das ist für die Unterstellungen.", fauchte er und zerschlug eine volle Champagnerflasche auf meinem Kopf.
„Grüß deinen Vater in der Hölle!", Hubert zog sich eine Waffe aus dem Hosenbund und drückte sie an meine Stirn.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt