„Hey bist du allein hier?"

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Wäre es unverschämt wenn ich euch bitten würde euch meine neue Geschichte anzusehen? Und mir zu sagen wie ihr sie findet? :)
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„Weißt du denn was du anziehen willst?", wollte Hannah von mir wissen als wir am nächsten Tag in einem Bekleidungsgeschäft standen. Uns begleitete Jule, die Jungs hatten abgelehnt da sie angeblich alle was wichtiges zu tun hatten.
„Irgendwas großes. Schlichtes. Nicht zu auffällig.", überlegte ich laut und tat so als würde ich den Glitzer-Fummel in Jules Hand nicht sehen. „Mila, du wirst dreizig. Das müssen wir groß feiern.", beschwerte sich Jule und hielt das Kleid vor mich. „Aber ich fühle mich so gar nicht wohl in so was.", gestand ich und zupfte unsicher den großen Pulli den ich trug weiter runter.
„Ist das wieder einer von Martin oder mal zur Abwechslung von Paul?", zog mich Jule auf und traf damit genau in meinen wunden Punkt. „Polanski!", zischte Hannah ihrer Kollegin zu und sah sie sauer an bevor sie ihr das enge Kleid abnahm und an einen zufälligen Ständer hängte. „Was denn? Ich hab doch nur...", verteidigte sich die Beamtin und riss kaum merklich ihre Augen auf als sie wohl verstand was mein Problem war. „Ich hätte nicht gedacht das ich die Alte noch mehr hassen könnte.", fluchte Jule bevor sie mich an sich zog und fest drückte.
Am Ende landeten neben ein paar XXL-Pullover auch eine paar Figurbetonte Oberteile in meiner Tüte. Und ein dunkelblaues Kleid.
Um unsere Einkaufserfolge zu feiern setzten wir uns noch in ein Café und bestellten uns einen Kaffee. „Was wünscht du dir denn von uns zum Geburtstag?", erkundigte sich Hannah als ein Kellner mit unserer Bestellung auf unseren Tisch zu kam. Das verschaffte mir die Möglichkeit mir eine Ausrede einfallen zu lassen.
„Eure Freundschaft ist schon mehr als ich mir wünschen könnte.", antwortete ich wage als der Kellner wieder weg ging. „Lieb von dir, aber das nehme ich nicht als Antwort.", lachte Jule und nippte an ihrem Kaffee. „Aber ich wünsche mir wirklich nichts. Ich meine ich hab jetzt einen Namen, ein Zuhause und einen Familie und Freunde. Was soll ich mir noch wünschen?", erklärte ich und sah auf den Zuckerstreuer vor mir. „Blondie und mir wird schon was einfallen.", informierte mich Jule und biss von ihrem bestellten Muffin ab. „Wir werden dir definitiv was schenken, egal was du sagst.", brummte Hannah ohne das ich was sagte. Die nächsten Minuten unterhielten wir uns über den neusten Promigeschichten und ich war froh dass das Thema Geschenke vom Tisch war.

„Da sind unsere drei Diamanten ja.", hörten ich Stephan hinter mir und krallte mich so an meine Kaffeetasse das meine Knöchel weiß hervorstanden. „Feinfühlig wie eh und je.", murmelte Hannah und legte mir eine Hand auf den Unterarm. „Wie ich sehe war eure Jagt erfolgreich?", scherzte Paul und ich spürte wie er hinter mich trat, mich aber nicht berührte. „Das du das noch fragst. Ich zähle allein fünf volle Tüten neben Hannah.", wand Daniel ein und wuschelte durch Hannahs blonde Haare. „Jule hat sieben.", informierte uns Stephan und nahm Jule die Kaffeetasse aus der Hand. „Mir ist es egal wer wie viele Tüten hat. Hauptsache die Mädels hatten ihren Spaß.", gestand Paul und legte mir endlich die Arme um die Hüften. Augenblicklich schloss ich meine Augen und lehnte mich zurück. „Ich hab dich vermisst.", raunte mir mein Freund ins Ohr und eine Gänsehaut bereitete sich auf meinem Körper aus.
„Vielleicht sollten wir weiter. Mein Magen knurrt schon seitdem wir...Aua!", fluchte Daniel und ich öffnete meine Augen um zu sehen was passiert war. Nur wurde ich aus der Szene vor mir nicht schlau. Daniel rieb sich seinen Kopf während die anderen ihn böse ansahen. „Paul?", besorgt sah ich zu meinem Freund hoch der seinen Kollegen ebenfalls sauer anfunkelte aber dann mit einem breiten Lächeln zu mir sah. „Es ist alles okay.", versicherte er und ich hob eine Augenbraue. „Apfel?", harkte ich nach und Paul nickte. „Apfel.".

Ein paar Stunden später, die Einkaufstüten standen in dem Kofferraum von Stephans Auto, saßen wir in einer übervollen Bar. „Wir waren ja schon ewig nicht mehr gemeinsam feiern.", jubelte Hannah und winkte den Kellern zum dritten mal zu unserem Tisch. „Was kann ich euch bringen?", kam es monoton von dem jungen Kellner und die anderen bestellten sich die nächste Runde alkoholischer Getränke. „Und für dich?", wand sich der Kellner an mich da ich schwieg. „Ich...ähmm...", stammelte ich da ich keine Ahnung hatte was ich bestellen sollte. „Bring ihr einen alkoholfreien Calpi.", bestellte Jule für mich und ich nickte direkt.

Je später der Abend wurde, desto voller wurde die Bar. Ich hatte schon aufgehört zu zählen, wie oft ich von irgendjemanden angerempelt wurde oder wie oft ein Kerl Hannah und Jule angebaggert hatten. „Hey bist du allein hier?", lallte mich ein Typ an, obwohl ich neben Paul saß der mir seinen Arm um die Hüfte gelegt hatte. „Nein. Mit meine Freunde und meinem Freund. Siehst du sie nicht?", antwortete ich eingeschüchtert und rutschte näher an meinen Freund ran. „Ich sehe nur dich.", kam die Antwort des Mannes wieder lallend und ich runzelte meine Stirn. „Dann solltest du entweder weniger trinken oder zum Augenarzt gehen und das checken lasse.", riet ich dem Mann und stutze als meine Freunde lauthals anfingen zu lachen. „Wenn du mich begleitest?", der Mann schien wohl meine Abfuhr nicht verstanden zu haben und wollte mir einen Kuss auf die Wange drücken. Diese Geste aktivierten die Polizisten in meinen Freunden. Stephan und Daniel standen auf und Jule gab dem Keller ein Handzeichen und wies auf den Mann der mich angebaggert hatte. Paul blieb neben mir sitzen und hielt seine Hand zwischen meine Wange und die Lippen des Mannes. „Ey Kumpel, Uncool. Die Kleine steht doch voll auf mich.", beschwerte sich der Mann direkt und funkelte Paul böse an.
„Uncool ist es eine vergebene Frau anzubaggern die dir klar und deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie nichts von dir will.", wies Stephan den Mann zurecht und zog ihn von mir weg. „Sie will mich. Alle Frauen wollen mich.", selbstsicher ließ der Mann seinen Blick von mir zu Jule und zum Schluss zu Hannah wandern. „Junge, denk nicht mal dran. Dich würde ich nicht mal mit Handschuhen und einem Spusi-Anzug anfassen.", lehnte meine beste Freundin gleich ab.
„Gibt es hier ein Problem?", zwei große, muskulöse und komplett in schwarz gekleidete Männer tauchten an unserem Tisch auf und Daniel berichtete ihnen gleich was passiert war. Ehe ich mich versah begleiteten die zwei Muskelberge den betrunken Mann aus der Bar.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt