„Ich wollte nicht noch mehr Probleme verursachen."

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Zur Feier von Darias, Milas und meinem Geburtstag gehe ich gleich mit zwei Freundinnen Sushi essen :D Wünsche euch noch einen schönen Nachmittag / Abend.
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„Marie, wo sind meine Autoschlüssel!?", Martin sprang auf, kaum das die drei Worte meinen Mund verlassen hatten. Panisch öffnete ich meine Augen und sah ihn gerade noch aus dem Raum laufen. Ohne es zu wollen rief ich: „Papa bitte nicht.". Augenblicklich stoppten die raschen Schritte im Flur und kamen langsam wieder zurück. „Wie hast du mich gerade genannt?", harkte Martin mit glasigen Augen nach und ich stand auf. „Ich will nicht das sie dir auch weh tun, Papa.", gestand ich und ging dabei um den Couchtisch herum. „Es tut mir so leid, Kleine.", hauchte Martin mit brüchigen Stimme und zog mich an sich. „Warte. Deine Mutter war das?", nun schein es auch bei Marie Klick gemacht zu haben und sie sprang vom Sessel hoch. „Komm her.", bat Martin sie, löste einen Arm von mir und zog damit seine Frau mit in die Umarmung. So blieben wir einigen Minuten stehen und ich genoss die Nähe zu meinem Vater und Marie.

Als wir uns voneinander lösten sah ich aus den Augenwinkeln wie Paul mich stolz ansah und Stephan sich verlegen übers Gesicht wischte. „Danke dass ihr für Mila da seit.", Martin nickte seinen Kollegen zu die das Nicken direkt erwiderten. „Wie sieht der Plan aus? Ich weiß ich bin keine Polizistin oder Milas leibliche Mutter, aber ich werde nicht zulassen dass die drei ihr auch nur einen Meter zu nahe kommen.", wollte Marie wissen, als ich mich wieder zwischen Paul und Stephan aufs Sofa setzte. „Am besten ich nehme Mila morgen mit zur Wache damit sie sich mit K unterhalten kann. Dann sehen wir weiter.", erklärte Martin und ich schüttelte direkt meinen Kopf. „Trouble, du musst die drei Anzeigen. Lass sie damit nicht durchkommen.", bat Stephan mich aber ich schüttelte wieder meinen Kopf. „Ich hab doch keine Beweise. Und Hubert glaubt man doch eh mehr als mir.", wand ich ein und griff, ohne hinzusehen, nach Pauls Hand. „Warte, wie heißt dieser Hubert weiter?", meine Stiefmutter sah mich mit großen Augen an und sprang auf als ich „Hubert Maurer" antwortete.
„Schatz?", rief Martin ihr hinterher und sah uns überrascht an als wir hören konnten wir ein Stapel Papier durch die Luft flog. „Ich wusste ich hab den Namen schon mal irgendwo gelesen.", zischte Marie als sie mit einem Flyer wieder in das Wohnzimmer kam und diesem an Martin weiter reichte. „Weil meine Familie das wichtigste für mich ist. Hubert Maurer, der Bürgermeisterkandidat dem sie vertrauen können.", las Martin vor und ich spürte wie sich Paul neben mir anspannte. „Ich könnte nicht so viel Fressen wie ich kotzen möchte.", brummte Stephan und atmete hörbar tief durch. „Seht ihr? Er ist der große Politiker der ein Bilderbuchleben führt und ich nur das Mädchen aus der Gosse das bis vor ein paar Tagen nicht mal einen Namen hatte.", fasste ich die, in meinen Augen ausweglose, Lage zusammen und lehnte mich an die Sofalehne zurück. „Das stimmt nicht Mila. Wir haben deine CT Bilder. Wir haben deine Aussage. Wir haben... Moment.", Martin sah mich mit großen Augen an, „Wer war das vor dem Supermarkt?".
„Vor dem Supermarkt?", direkt sahen mich Paul, Stephan und Marie überrascht an, denn ihnen hatten Martin und ich meine Festnahme wegen der falschen Verdächtigung verschwiegen. „Franziska, meine kleine Halbschwester.", gab ich zu und traute mich nicht Paul anzusehen.

„Jetzt erklärt uns was vor dem Supermarkt passiert ist.", bat Stephan als Martin fassungslos seinen Kopf schüttelte. Da ich eisern schwieg, berichtete Martin davon wie er, nachdem ich ewig nicht mit dem zweiten Einkaufswagen in den Laden zurück kam, nach dem Rechten sehen wollte und dann seine Kollegen gesehen hatte, die gerade eine Festnahme vollzogen. „Ich wollte Conni und Robin erst helfen, hab dann aber schnell gemerkt dass sie auf Mila hocken. Es stellte sich heraus das eine Passantin die beiden angesprochen hat und gemeint hat das Mila ihr die Handtasche klauen wollte. Leider hat Mila dann wieder Panik bekommen und ist abgehauen, was die Kollegen als Schuldeingeständnis gewertet haben, und sie auf dem Boden fixiert haben.", schloss mein Vater den Bericht ab und ich hörte wie Paul tief Luft holte. „Manchmal wünschte ich, ich wäre kein Polizist.", brummte er und zog mich in seine Arme.
„Dann hätten wir uns aber nicht kennen gelernt.", nuschelte ich in seine Brust und spürte wie seine Brust vor lachen vibrierte. „Wenn ihr mich sucht, ich bin in der Küche. Heute wird es sehr platte Schnitzel geben.", informierte uns Marie und ging es aus Raum. „Ich hab sie noch nie so sauer gesehen.", gab Martin zu und ich löste mich von Paul. „Dir mache ich damit keinen Vorwurf, Mila. Ich bin nur froh dass du endlich den Mut hattest uns einzuweihen.", fügte mein Vater direkt hinzu als er meinen Gesichtsausdruck sah. „Ihr entschuldigt mich.", als die lauten Schläge des Fleischklopfers durch das Haus hallte, stand Martin auf und ging in die Küche um seine Frau zu beruhigen.
Erschöpft ließ ich mich wieder gegen Paul sinken und schloss meine Augen. Direkt spürte ich wie jemand sanft meinen Kopf massierten und mich so innerhalb weniger Minuten einschlafen ließen.

„Mila? Das Essen ist fertig.", hauchte mir Paul sanft ins Ohr und ich kuschelte mich noch enger an ihn. „Mila!", nun hörte ich meinen Vater und war augenblicklich hellwach. „Dachte ich mir.", mit vor der Brust verschränkten Armen stand Martin vor dem Couchtisch und wartete bis ich mich von Paul löste und an ihm vorbei huschte. „Ich glaube wir müssen uns mal unterhalten Paul.", ließ mein Vater seinen jungen Kollegen wissen, bevor die beiden mir in die Küche folgten.
Obwohl ich in Pauls Armen eine Stunde geschlafen hatte war ich noch immer müde. „Gehts dir gut?", besorgt sah mich Marie an und ich nickte ihr schwach lächelnd zu. „Du siehst irgendwie nicht so aus.", auch Stephan sah mich skeptisch an. „Ja ich bin nur total müde.", gestand ich und stand auf. Da ich merkte wie meine Beine zitterten griff ich, halt suchend, an die Stuhllehne. „Mila?", besorgt sprangen Paul und Martin auf und griffen mir unter die Arme. „Geht schon wieder.", nuschelte ich und lehnte mich an meinen Vater. Auch Marie stand nun auf und legte mir eine Hand auf die Stirn. „Kind, du hast Fieber.", entfuhr es ihr und ich lachte heiser auf. „Ich hab nie Fieber und ich werde nicht krank.", widersprach ich ihr und versuchte den aufkommenden Hustenreiz zu unterdrücken. „Aber es ging ihr heute morgen doch noch gut.", wand Stephan ein und ich sah auf den Fußboden. „Mila?", durchschaute mich mein Vater direkt und ich rollte mit den Augen. „Ich wollte nicht noch mehr Probleme verursachen.", gab ich zu und spürte wie ich immer weniger Kraft in den Beinen hatte. „Das ist meine Schuld. Sie muss sich bei unserer unfreiwilligen Freiluftdusche was eingefangen haben.", mutmaßte Paul und ich schüttelte direkt meinen Kopf. „Dann müsstest du auch krank sein, ergo bin ich nicht krank.", schlussfolgerte ich, was Paul nur mit einem kleinen Lächeln beantwortete. „Wir werden aber auch regelmäßig geimpft und haben keinen Vitaminmangel.", brummte mein Vater und hob mich hoch. „Nicht.", entfuhr es mir direkt, da ich nicht wollte dass er sich bei mir ansteckte. Martin aber ignorierte meinen Protest und trug mich hoch in mein Zimmer. „Jetzt schlaf dich erst mal aus und dann schauen wir weiter.", wies er mich an während er mich sorgfältig zudeckte und mir einen Kuss auf die Stirn hauchte.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt