„Hab ich was falsches gesagt?"

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Leider hatte ich den ganzen Tag über kein Wlan und auch meine Mobilen Daten wollten nicht so wie ich - aber jetzt geht wieder alles und ihr bekommt direkt die Kapitel für heute.
Wie findet ihr die Geschichte denn bisher?
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Nach dem Essen fuhren wir wieder nach Hause und ich blieb unsicher im Hausflur stehen. „Alles gut?", wollte Marie wissen und lächelte mich liebevoll an. Da ich nicht genau wusste wie ich meine Gefühle erklären sollte, begann ich auf meiner Unterlippe herumzukauen. „Ich glaube das schreit nach einem Gespräch mit einer besten Freundin.", schlug Marie vor und hielt mir ihr Handy hin.
„Danke.", raunte ich ihr zu und eilte die Treppe hoch. Als ich meine Zimmertür hinter mir schloss hörte ich wie meine Stiefmutter Paul und Martin bat ihr eben im Garten zu helfen.
Nervös tippte ich auf den grünen Telefonhörer neben Hannahs Nummer und hielt mir dann das Handy ans Ohr.
„Was ist los?", ich hatte es nicht einmal tuten gehört da hatte meine beste Freundin den Anruf schon angenommen. „Ich... Ähm... Marie meint ich brauche ein Gespräch mit meiner besten Freundin.", fing ich wage an und begann in meinem Zimmer umherzulaufen. „Ist das etwas das wir über das Telefon besprechen können, oder sollte ich bei Klaus abmelden?", harkte Hannah nach und ich riss meine Augen auf. „Verdammt. Ich hab vergessen dass du gerade Dienst hast. Schon gut, ich komm auch allein klar.", entschuldigte ich mich und wollte auflegen. „Mila, wenn du jetzt auflegst, komme ich gleich mit Blaulicht bei dir vorbei. Also was ist los?", forderte Hannah und ich setzte mich auf mein Bett.
„Ich hab Angst das Paul denkt, dass jetzt alles wieder gut ist. Das wir da weiter machen wo wir waren bevor ich bei Hubert war. Klar der Kuss heute war... unglaublich. Aber ich weiß nicht ob ich das wieder kann. Klar ich weiß das er mich niemals zu etwas zwingen würde, erst recht nicht nach dem was Hubert getan hat. Aber ich kann doch nicht von ihm erwarten das er einfach wieder zum Händchenhalten zurück kehrt.", brach es wie ein Wasserfall aus mir heraus. „Im Grunde hast du dir doch die Antwort selber gegeben. Paul würde dich nie zu etwas zwingen.", antwortete Hannah und ich hörte wie sie im Hintergrund eine Tür schloss. „Aber was ist wenn ihm das irgendwann nicht genug ist?", wand ich ein und ließ mich nach hinten auf die Matratze fallen.
„Glaub mir, es ist ihm mehr als genug. Als du vorhin schon mit deinen Eltern zu eurem Auto gegangen bist, ist Paul doch noch mal in den Pausenraum weil er seine Anzugsjacke dort liegen lassen hat. Jeder hat gesehen dass er Herzen in den Augen hatte. Der Mann ist Hals über Kopf in dich verliebt. Außerdem war er die ganze letzte Zeit an deiner Seite und hat sich zu nichts gedrängt. Warum sollte er gerade jetzt damit anfangen?", wollte meine beste Freundin wissen und ich konnte nicht anders als zu lächeln. „Da ich dich kenne, weiß ich das du gerade lächelst. Mach dir keine Sorgen. Paul und du liebt euch. Und in ein paar Jahren werden wir bei eurer Hochzeit darüber lachen.", prophezeite Hannah und nahm mir damit auch die letzten Sorgen. „Danke Hannah.", ich setze mich wieder auf und atmete tief durch. „Dafür nicht. Aber ich muss jetzt los, Klaus wird sonst sauer, denn auch wenn ich deine beste Freundin bin sieht er es nicht so gerne wenn ich während der Dienstzeit am Handy bin.", gestand Hannah daher verabschiedeten wir uns schnell voneinander und legten auf.

Als ich in das Wohnzimmer kam sah mich Marie direkt neugierig an und ich nickte lächelnd. „Warte. Habt ihr Geheimnisse vor mir?", Martin sah mit einem ungläubigen Lächeln zwischen mir und seiner Frau hin und her. „Tja. So ist das Leben.", neckte Marie ihn und nahm ihr Handy von mir entgegen. „Wie dem auch sei.", murmelte mein Vater und blickte mich dann an. „Herr Holtmann hat vorhin übrigens angerufen. Ihm ist ein Notfall dazwischen gekommen und er kann erst Freitag wiederkommen. Wenn es dir aber schlecht geht, können wir ihn trotzdem jederzeit erreichen.", informierte er mich und ich fing an breit zu lächeln. Da mich Paul, Martin und Marie mich überrascht ansahen konnte ich nicht anders als zu lachen. „Wisst ihr nicht was das bedeutet? Er sieht mich nicht mehr als Notfall an.", keuchte ich und wischte mir die Tränen aus den Augenwinkeln. „Das stimmt daran hab ich gar nicht gedacht.", nun fiel auch mein Vater in mein Lachen mit ein.
Irgendwann wurde mir vom Lachen schwindelig sodass ich mich auf das Sofa fallen ließ. „Alles gut?", wollte Paul direkt besorgt wissen und ich fiel ihm als Antwort um den Hals. „Denkt an euer Versprechen.", brummte Martin und ich hob meinen Kopf aus der Halsbeuge meines Freundes. „Noch haben wir nichts gemacht. Das kann sich aber ändern. Außer natürlich ich bekomme noch eine heiße Schokolade.", drohte ich ihm und streckte ihm meine Zunge entgegen. „Gott wie ich dich vermisst hab, Kleine.", hauchte mein Vater und eilte in die Küche.

„Okay. Jetzt muss ich dich wirklich heiraten damit ich ihn auch so ärgern darf.", raunte mir Pauls ins Ohr und ich sah ihn überrascht an. „Ich glaube ich schreibe dann mal die Einkaufsliste.", überlegte Marie extra laut und ging ebenfalls in die Küche. „Ich muss es einfach sagen, dein Lachen macht mich glücklich.", gestand mein Freund, kaum das wir allein waren. „Du machst mich glücklich.", erklärte ich ihm und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Paul kniff seine Augen zusammen und drückte mich wortlos an sich. „Hab ich was falsches gesagt?", erkundigte ich mich aber der Oberkommissar schüttelte seinen Kopf. „Das war das schönste das du sagen konntest.", erklärte er und strich mir sanft über den Rücken. Gerührt kuschelte ich mich an Paul und spürte wie damals einen Schmetterlingsschwarm in meinem Bauch.
„Ich weiß das du dir sorgen machst, ob mir das hier reicht, aber ich kann dir die Angst nehmen. Das hier ist mehr als ich mich wünschen könnte.", hörte ich Paul flüstern und spürte wie mir die Röte in die Wange schoss. „Obwohl nicht ganz. Ich wünsche mir dass du glücklich bist. Und das wir als Rentner Zeit mit unseren Kindern und Enkeln verbringen. Aber gerade macht es mich überglücklich dich festhalten zu können.", korrigierte sich mein Freund und drückte mich noch mehr an sich.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt