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Laut hämmerte die Musik aus den Boxen. Mit einer Flasche Bier in der Hand lehnte ich mich an einen Baum und ließ meinen Blick über die Lichtung schweifen. Um die hundert Jugendliche feierten den Anfang der Ferien. Fast mein gesamter Jahrgang war hier und auch einige Leute von außerhalb. Plötzlich schlug mir jemand auf die Schulter. "Nath, was machst du denn?" Ich drehte mich um und hielt das Bier von mir weg, bevor etwas davon auf mein weißes Hemd schwappen konnte. "Was sollte das?", fragte ich Marius, einen meiner besten Freunde. Er hatte kurzes, blondes Haar und wie immer ein Grinsen im Gesicht."Du stehst hier alleine rum und nippst an deinem Bier! Auf einer Party! Komm, wir besorgen dir was stärkeres." Zu zweit schoben wir uns durch die Menge, bis zur Bar. Die Planung war etwas kompliziert gewesen, aber die Party war ein voller Erfolg. Am Rande der Lichtung waren Sitzgelegenheiten aufgebaut und es gab einige Zelte, in die man sich zurück ziehen konnte. Während ich die Menge beobachtete reichte Marius mir ein Shotglas. "Vodka.", meinte er grinsend. Ich kippte den Vodka runter und verzog leicht das Gesicht. Sofort drückte mir Marius das nächste Glas in die Hand. Ich trank aus, stellte das Glas ab und sagte:"Ok, warte mal. Was wird das?" "Nichts. Wir haben nur ne Wette am laufen, wie viel unser Jahrgangsbester verträgt." "Wir? Wer ist noch dabei?" "Unter anderem ich", sagte jemand hinter mir. Als ich mich umdrehte erblickte ich Leonie, meine beste Freundin. Ihr langes blondes Haar fiel ihr über die Schultern und ihr grünes Sommerkleid betonte ihre smaragdgrünen Augen. Wie immer zog sie die Blicke aller Jungs auf sich. "Erst hast du einen Durchschnitt von 1,1 und dann bist Du auch noch trinkfest? Seit 3 Jahren kennen wir uns und ich hab dich noch nie sturzbesoffen erlebt. Das ist unfair." Da hatte sie recht. Obwohl ich erst 17 war, vertrug ich eigentlich eine Menge, was selbst mich oft verblüffte. Leonie gab dem Barkeeper ein Zeichen und wenige Sekunden später standen vor jedem von uns drei Tequila Shots. Wir kippten die Tequila runter und sofort orderte Marius die nächste Runde. Langsam spürte ich, wie mir der Alkohol zu Kopfe stieg. Ich schnappte mir ein Red Bull und sagte:"Ich geh kurz spazieren. Bin gleich wieder da." Es war kurz vor 12 und wir wollten bis zum Morgengrauen feiern. Da brauchte ich eine kurze Pause. Vorsichtig schlängelte ich mich durch die Menge und verließ die Lichtung. Ich lief einige hundert Meter in Wald, lehnte mich an einen Baum und betrachtete den Vollmond durch die Baumwipfel. Leonie hatte zielsicher das Getränk gewählt, das ich am wenigsten vertrug. Ich nahm gerade einen Schluck Red Bull, als ich ein Knurren hinter mir hörte. Ich drehte mich um und ließ die Dose fallen. Keine zehn Meter von mir entfernt stand eine...Kreatur. Mehr als 2,5 Meter groß, mit langen Armen, einer länglichen Schnauze und dunklem Fell. Werwolf. Das Wort erschien einfach in meinem Kopf. Ich hätte schreien sollen, wie man das eben in Horrorfilmen sieht. Stattdessen schossen unausgereifte Fragen und Gedanken durch meinen Kopf zusammen mit Legenden und Mhyten über Werwölfe. Doch bevor ich etwas tun konnte, sprang der Werwolf auf mich zu. Instinktiv sprang ich zurück. Seine Zähne streiften meinen Arm leicht, seine Klauen jedoch zerfetzten mein Hemd und hinterließen tiefe Wunden auf meiner Brust. Geschockt vom Schmerz blieb ich liegen, als sich der Werwolf über mich kauerte. Ich roch seinen heißen, stinkenden Atem und würgte leicht. Langsam spürte ich, wie ich das Bewusstsein verlor. Plötzlich wurde die Kreatur von etwas am Hals getroffen. Er taumelte beiseite und sofort wurde seine Brust von unzähligen Kugeln durchlöchert. Am Rande realisierte ich, dass ich kein Geräusche von Schüssen gehört hatte. Reglos blieb der Werwolf liegen. Eine mir unbekannte Stimme sagte noch:"Nehmt den Hund mit. Was? Nein. Der Junge bleibt hier. Seit zweihundert Jahren hat niemand mehr den Biss überlebt. Wir können ihn nicht retten." Dann wurde mir schwarz vor Augen.

Rogue HeroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt