#7

9.1K 762 21
                                    

"Leonie? Aber... Wie?", stammelte ich. "Warte, dein Vater ist ein Mitglied der Organisation?" "Ja", antwortete sie. "Er hat mich lange Zeit zuhause unterrichtet. Aber meinte, es sei an der Zeit meine Ausbildung zu beenden. Deshalb hat er mich hergeschickt. Aber wieso bist Du hier?" "Nathaniel ist das neuste Mitglied der Akademie.", mischte sich nun Mr. McRoy ein. "Emilia, würdest die beiden bitte auf ihre Zimmer bringen?" Das rotblonde Mädchen nickte und sagte:"Leonie, Nathaniel, folgt mir bitte." Ich hob meine Tasche wieder auf und folgte den beiden Mädchen durch die langen Korridore. Verstohlen beobachtete ich Leonie. Wie Emilia trug sie eine Art schwarz-blaue Schuluniform. Sie wirkte nach außen hin selbstbewusst wie eh und je. Aber ich kannte sie gut genug um zu erkennen, dass sie ziemlich nervös war. Schließlich blieben wir vor einer großen Holztür stehen. "Leonie, Du wirst mit mir in einem Zimmer wohnen.", sagte Emilia. Leonie sah mich nochmal kurz an, lächelte und sagte:"Wir sehen uns morgen früh. Immerhin sind wir in der selben Klasse." Dann trat sie durch die Tür und schloss sie hinter sich. "Du scheinst Leonie ja schon länger zu kennen.", meinte Emilia grinsend. "Ja, wir sind seit Jahren befreundet. Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie es ist sie hier zu treffen." "Stimmt. Komm, ich zeige dir jetzt dein Zimmer." Sie drehte sich um und ging zu einer Tür die gegenüber ihres eigenen Zimmers lag. Ich öffnete die Tür und trat ein. Emilia folgte mir und betätigte einen Schalter, der die Jalousien hochzog. Sonnenlicht flutete den Raum und ein modern eingerichtetes Zimmer kam zum Vorschein. Es war in hellen Farben gehalten, die Möbel waren einfach, wirkten aber hochwertig. "Emilia", stutzte ich, als ich die zwei Betten bemerkte. "Ist das hier nicht ein Doppelzimmer?" "Eigentlich schon, aber momentan wohnt hier niemand. Wir sind momentan fast voll belegt, das hier ist das einzige freie Zimmer." "Also hab ich das Zimmer für mich alleine.", sagte ich mehr zu mir selber. "Ist das ein Problem für dich? Hast Du Angst im dunkeln?", fragte Emilia spöttisch. Ich warf meine Tasche auf eines der Betten und öffnete den Kleiderschrank. "Wenn du willst, kannst du ja über Nacht bleiben und es herausfinden. Ich verspreche auch vorsichtig zu sein.", sagte ich grinsend, während ich den Inhalt des Schrankes inspizierte. Darin hingen drei Garnituren der Schuluniform, zudem Sportkleidung und wärmere Kleidung für den Winter. Die Uniform für Jungen bestand aus schwarzen Halbschuhen, einer Hose in der selben Farbe, einem weißen Hemd und einem schwarz-blauen Blazer. Ich drehte mich zu Emilia um, die leicht errötet war. Langsam zog ich meine Jacke aus und ließ mich aufs Bett fallen. Emilia räusperte sich und sagte:"Während dem Unterricht musst Du deine Uniform tragen. Beim Training logischerweise deine Sportkleidung. Frühstück gibt es ab 7, der Unterricht beginnt um 8. Ich werde dich um viertel nach 7 wecken." Meine neue Klassensprecherin drehte sich um und griff nach der Türklinke. "Emilia?" Sie stoppte mitten in der Bewegung. "Wie ist es hier?" Sobald die Worte meinen Mund verlassen hatten bereute ich sie. Die Frage klang einfach kindisch. Emilia lachte zu meiner Verwunderung jedoch nicht, sondern drehte sich wieder um und lächelte mich an. "Dir wird es gefallen. Ich habe deine Akte gelesen." Ich hatte eine Akte? "Das Training ist hart und man muss alles geben. Zudem muss man sehr viel auswendig lernen. Aber das ist es wert. Sobald du deine erste Mission absolviert hast, wirst Du merken das sich das harte Training gelohnt hat." Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich ließ meinen Blick durchs Zimmer gleiten und entdeckte eine weitere Tür. Langsam stand ich auf und durchschritt den Raum. Zu meiner Freude befand sich hinter der Tür ein großes Badezimmer in dem sowohl eine Badewanne als auch eine Dusche befand. Die Wände und der Boden wurden von dunklem Marmor beherrscht. Ich zog mich aus, stellte mich unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Lächelnd kehrte ich etwa eine halbe Stunde später zum Bett zurück, und ließ auf dem Weg dorthin die Jalousien runter. Dann legte ich mich hin, schloss meine Augen und atmete tief ein. Das hier war wohl fürs erste mein neues Zuhause.

Rogue HeroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt