Kapitel 96

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PoV Nina

Ich betrat mein Zimmer und hielt mir den Eisbeutel gegen das Auge gedrückt. Es tat kaum noch weh und eigentlich brauchte ich soetwas nicht. Ich schloss die Tür und schmiss den Beutel in eine Zimmerecke. Scheiß Leben! Ich hob die Hand zur Faust und stoppte erst kurz vor der Wand. Wie gerne würde ich mir jetzt Schmerzen zufügen, mich für mein Handeln bestrafen, aber das ging nicht! Warum habe ich meine verdammten Gefühle nie unter Kontrolle, warum muss mein Leben so scheiße sein! Ich stieß mit dem Rücken gegen die Wand hinter mir und verzog das Gesicht vor Hass. Selbsthass...

Meine Hand fuhr durch meine Haare und ich schrie lurz leise auf. Noch nie hatte ich mich so sehr gehasst, hatte mir noch nie so gerne Schmerzen bereitet. Ja, ich wollte endlich leiden, bestraft werden. Denn das hatte ich verdient! Dummheit wird bestraft, warum nich auch meine?! Der Gedanke mir das Gelenk zu brechen, war plötzlich nichts negatives mehr. Und selbst wenn es Kinnie wäre, vermutlich war das sogar besser. Einfach leiden und mich hassen, so wie ich Leben sollte!
,,Ich hasse mich, hast du das jetzt verstanden,Leben?!", rief ich stumm, ,,Ich hasse meine Wut!"

Ich stieß mich von dr Wand ab und ging ins Bad. Dort stellte ich mich taumelnd vor Hass vor den Spiegel. Sah in das wutverzerrte und zugleich traurige Gesicht meines Ichs. Meines Spiegelbildes. Ja, schau mich an, schau in mein Herz und hass mich, so wie ich mich!
Ich sah mich an und hasste diese Person nur noch mehr. ,,Warum bin ich so?!", flüsterte ich und lrgte den Kopf schief, ,,Warum muss ich so scheiß Gefühle haben und kann nicht einmal glücklich sein?!" Ich trat noch näher an den Spiegel und mein Blick durchbohrte mein Spiegelbild:,,Sag mir, warum!"

Diese Psychiatrie verlässt man nur durch Suizid, sonst hat man sie nicht verlassen...warum dollen diese Worte nicht stimmen?! Ich musterte mich erneut und hasste mich umso mehr für meine Gedanken. Meine scheiß Gedanken ohne Sinn. Nein, Suizid begehen würde ich nicht. Dazu war ich zu Stolz und vielleicht nicht genug Psycho, aber warum sollte Suizid die einzige Möglichkeit sein hier zu sterben? Warum ließ ich mir nicht einfach von Kinnie das verdammte Genick brechen und ließ mein Herz für immer in Ruhe?! Ich fasste mir an die Stirn und fuhr kurz die kleine Narbe unseres letzten Streits nach. Damals hat nicht viel gefehlt und sie hätte mein Leben beendet...

Ich sah uns wieder vor meinen Augen. Wie wir uns hasserfüllt in die Augen sahen, jede Sekunde bereit Schmerzen in Kauf zu nehmen, wenn es dem anderen gleich erging. Sah uns vor mir, wie wir uns schlugen und traten. Wie wir uns hassten und schließlich am Boden lagen. In einem zerstörten Zimmer, blutig und nur noch halb bei Bewusstsein. Kaum noch Kraft, aber voller Wut und Hass. Wie Kinnie zu mir ging und mich zu Boden drückte. Sich auf meinen Oberkörper setzte und die Hände lächelnd an meinen Hals legte: ,,Ruhe in Frieden..."

Ich atmete tief durch. Vermutlich hätte sie mich wirklich umgebracht, wäre nicht eine Pflegerin gekommen und hätte sie von mir runter gezerrt. Ich sah mich im Spiegel an und sah, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Warum bin ich nur so schwach...
Ich hasste mich zwar immer noch, aber ich musste stark bleiben. Denn sonst würde ich schon lange nicht mehr leben. Ich schloss meine Augen und seufzte. Dann öffnete ich sie wieder und sah in mein Spiegelbild. In die traurigen blauen Augen und senkte den Kopf:,,Ich sollte anfangen gegen meine Gefühle und nicht gegen mich zu kämpfen..."

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Okay, man merkt glaube ich, dass ich Gedanken und Gefühle beim Schreiben abbauen musste. Also sorry, falls euch das stört. Ändert sich im nächsten Kapitel sicherlich auch wieder. ;)
LG
FantasySoja

Psychiatrie - Lasst uns zusammen sterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt