Kapitel 116

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PoV Nina

Ich ließ mich auf dem weißen Stuhl nieder und musterte den braunhaarigen Psychologen vor mir. Er schloss die Tür und setzte sich dann an den Tisch vor mir. Dann zog er eine Mappe hervor und schlug sie auf. ,,Morgen, erstmal, Nina", began er und sah kurz durch seine schwarze Brille zu mir. Ich schwieg einfach und wartete. ,,Ich bin Herr Runkel und bin Leiter einer Klinik in Köln, die sich auf Aggressionsprobleme spezialisiert hat", fuhr er fort und blätterte in der Mappe ohne mich weiter anzusehen. Dann stoppte er und sah wieder auf. ,,Eigentlich sollte ich heute mit dir über eine eventuelle Verlegung reden, aber du hast dich bis auf ein paar Zwischenfälle sehr verbessert", er lächelte.

Das Lächeln und seine Wortwahl gefielen mir gar nicht und ich erwiderte nichts von Beidem. Verlegen wollten die mich also. ,,Das heißt?", sagte ich bloß knapp und wich seinem Blick aus. Herr Runkel musterte mich wieder und schwieg. Ich verdrehte die Augen und fragte dann freundlicher:,,Und warum sind sie jetzt hier?" Der Mann blätterte wieder in der Mappe und sagte beiläufig:,,Ich hab jetzt eine Therapiestunde mit dir. Deine Psychologin meinte, dass könnte dir helfen."

Ich stand auf und schmiss den Stuhl um. Dann sah ich dem Psychologen tief in die Augen. ,,Ich brauche keine Hilfe von irgendeinem scheiß Leiter einer Klinik", schrie ich ihn an und drehte mich dann um. Ich öffnete die Tür und verließ den Raum. Dann rannte ich los, den Gang entlang und ins Treppenhaus. Dort sprintete ich die Treppen hoch und sah nicht zurück. Da war sie wieder, diese Wut und diese Aggressionen. Der verdammte Hass und das Feuer. Ich hasste mich dafür und doch wieder nicht. Niemand verlegte mich, ich würde hierbleiben. Warum mich das ganze so sauer machte, konnte ich allerdings nicht sagen.

Erst als ich den Flur meiner Station betrat, wurde ich langsamer und ging dann zügig bis zu meinem Zimmer. Ich begegnete niemandem, vermutlich waren alle bei Frühstück. Aber Hunger hatte ich überhaupt nicht. Und darauf, dass ich eine Therapiestunde mit diesem Psychologen machen musste noch weniger. Erst Recht nicht; wenn ich zu ihm in eine Klinik sollte. Seit wann wollte diese Psychiatrie überhaupt so viele Psychos verlegen? Ich wusste es nicht und wissen wollte ich es eigentlich auch nicht. Vermutlich einfach nur aus dem Grund, dass die Fälle immer schwieriger wurden.

Ich öffnete meine Zimmertür und betrat dieses. Dann knallte ich die Tür zu und blieb einfach so stehen. In der einsamen und zugleich friedlichen Stille. Kurz atmete ich tief durch und sah hinter mich. Ich hatte es wieder getan, hatte die Wut zugelassen, obwohl ich es nicht durfte. Mein Blick glitt zurück und ich kniff kurz die Augen zu. ,,Scheiß Wut", schrie ich dann und schlug meine Faust gegen die Wand neben mir. Ich hasste mich zu sehr dafür, als das ich etwas anderes tun konnte. Ich ließ meine ganze Wut an dem aufkommenden Schmerz aus und brach dann an der Wand gelehnt zusammen.

Ich hatte mich noch nie so sehr gehasst, wie in diesem Moment. In dem Moment, in dem ich zu feige gewesen war mich den Problemen zu stellen und die Veränderungen in Kauf zu nehmen.
Mein Blick glitt zum Fenster und ich wünschte mir gerade nur noch ein anderes Leben. Ohne diese Wut, ohne das Leid und mit Kontrolle. Warum musste ich immer so schnell die Kontrolle über meine eigenen Gefühle verlieren? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich wieder schwach gewesen war. Aber warum genau ich so reagiert hatte, konnte ich nicht sagen. Ich hatte keine Ahnung und vermutlich hasste ich mich auch dafür.

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Sry, das das Kapitel so scheiße geschrieben ist. Keine Ahnung was heute los ist mit mir...:/
Hoffe das ist morgen anders.
LG
FantasySoja

Psychiatrie - Lasst uns zusammen sterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt