Kapitel 180

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PoV Anica

Ich setzte mich zu den Anderen an den Tisch und begrüßte alle lächelnd. Den ganzen Tag nach dem Gespräch hatte ich damit verbracht mir über ihre Worte Gedanken zu machen und mir zu überlegen, was ich noch machen wollte, bevor Jana morgen ging. ,,Die Therapie heute war sau unnötig. Alter, bin ich froh, wenn dieser Scheiß hier vorbei ist", began Nina schließlich das Gespräch. Es klang zwar wütend, aber ich sah trotzdem das Grinsen in ihrem Blick. Dann lachte sie kurz und ich sah zu  Anna gegenüber von mir. ,,Du hast es dir aber auch verdient endlich hier raus zu kommen", meinte diese und lehnte sich kurz über den Tisch. Dann schlug gab sie Nina eine leichte Ohrfeige und setzte sich sofort wieder hin, als Nina sie erestaunt musterte.

,,Was sollte das denn?", es schwang ein weig Wut in Ninas Stimme mit, aber sie schien kontrollierbar. Auch ich sah neugierig zu Anna. Diese grinste jetzt auch:,,Du bist doh sicher auf Lynn-Entzug,oder?" Nina sah sie jetzt irritiert an:,,Nein-aber-" Sie stockte, dann verstand sie und beide fingen gleichzeitig zu Lachen an. Ich sah zu Jana, die trotz der Tatsache, dass es ihr letzter Abend hier sein würde, glücklich wirkte. ,,Jana, du scheinst irgendwie gerade sehr fröhlich, nicht?", stieß Nina sie an der Schulter an.

Jana lächelte etwas verunsichert:,,Irgendwie bin ich das auch, ich weiß selbst nicht warum..." Ich lächelte auch, es fruete mich, dass es Jana so ging. Nina nahm einen Schluck Wasser aus ihrem Glas und hielt dann kurz inne. ,,Was machen wir eigentlich heute Abend?", sie stellte das Glas ab, ,,Es ist schließlich unser letzter gemeinsamer Abend." Bei diesen Worten veränderten sich Janas Gesichtsausdruck, aber sie fasste sich schnell wieder. ,,Lass einfach heute Abend alle bei ihr im Zimmer bleiben und uns einfach einmal wie normale Jugendliche verhalten", schlug ich vor und sofort nickte Jana. Sie schien dankbar für diese Idee.

,,Aber du weißt schon, dass die uns hier kein Alkohol geben, oder?", Nina grinste und musterte mich trotzdem interessiert. Anna nickte:,,Ist auch besser so, oder Nina?" Diese grinste geheimnissvoll und lachte dann nickend. Nina lehnte sich zurück:,,Dann halt ohne Alkohol, aber Kippen gibts schon, oder?" Dieses mal musste ich einfach lachen:,,Alter, ich bin das Suchtopfer von uns, nicht du." Nina grinste und beugte sich dann über den Tisch zu mir:,,War ja auch nur ein Scherz, als würde auch nur einer von uns rauchen wollen." Dieses mal hielt ich mich zurück, als ich an damals denken musste.

Ja, ich hatte es ein paar mal ausprobiert, aber nie wirklich cool gefunden. Die Drogen hatten bei mir allerdings umso besser angeschlagen. Das endlose Gefühl von Freiheit hatte mich mehr eingenommen als der stinkende Rauch einer Zigarette. Und ich würde es auch nie wieder ausprobieren, da war ich mir sicher. All das lag hinter mir und das es uns allen besser ging, zeigte dieser Abend. Alle schienen einmal nicht in Gedanken versunken und alle tauten auf. Nie hätte ich gedacht, dass es so einen Moment je geben würde, hier drinnen. Aber wir hatten uns alle geändert.

Jana lächelte:,,Dich würde ich gerne einmal betrunken erleben, dann bist du sicher unausstehlich,Nina." Nina tat empört, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen:,,Keine Sorge, das holen wir nach, wenn wir alle hier raus hier sind. Und falls es dich interessiert: Bei dir kann ich mir das gar nicht vorstellen." Jana lachte, zum ersten mal seit langer Zeit:,,Warts ab." Ich lachte nun auch und auch Anna lächelte. Was auch immer gerade mit uns allen passierte, ich wollte dieses Gefühl von Zusammenhalt nie verlieren. Schloss es in mein Herz ein und versteckte den Schlüssel hinter all den grauen Gedanken. Wie ich alle vermissen werde, vor allem Jana..

Psychiatrie - Lasst uns zusammen sterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt