Kapitel 129

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PoV Nina

Ich folgte Lynn durch die weiße Tür und betrat den Gemeinschaftsraum. Ich war selten hier gewesen, eigentlich nie. Den Grund kannte ich nicht einmal wirklich. Ein paar andere Patienten saßen an einem Tisch und redeten mehr oder weniger interessiert miteinander. Ansonsten gab es ein Regal mit Büchern und Gesellschaftsspielen und zwei blaue Sofa in einer Ecke, die sich gegenüber standen. Zwei Jugendliche saßen dort und redeten miteinander. Eine von ihnen, kit kurzen blonden Haaren, lachte gerade und dabei viel ihr Blick auf Lynn. Sofort winkte sie uns zu sich und ich folgte Lynn nur zögerlich.

,,Hi Marie und Marlene", begrüßte sie Lynn und setzte sich auf das andere Sofa. Sofort setzte ich mich neben sie. Ich kannte die beide, beste Freundinnen. Marie war wegen ihrem brutalen Vater auf der selben Station wie ich und Marlene auf Station 5, wie Anna. Sie aß zwar etwas, aber nur recht wenig. Marie passte genau zu ihr und sie waren so weit ich wusste auch zusammen auf einem Zimmer auf Station 5, damit Marie Marlene half. Und andersherum lenkte diese Marie ab.
Gerne hätte ich auch so jemanden gehabt und vielleicht hätte ich diesen jemanden in Lynn gefunden, wenn ich damals anders gewesen wäre...

,,Hi, Nina!", Marlene lächelte mir zu und ich erwiderte es kurz, ,,Wie geht's dir?" Ich lehnte mich nach hinten. ,,Ganz okay und euch?", fragte ich dann. Marie sah zu Marlene und diese grinste. ,,Eigentlich wollten wir es gerade Lynn erzählen, aber da du fragst: Wir beide kommen hier auch in drei Tagen zusammen mit Lynn raus. Ich besuche dann eine Tagesklinik in der Nähe von zuhause und meine Eltern haben sich dazu entschieden auch Marie bei uns aufzunehmen. Wir haben jetzt ein Zimmer frei, wo Pauline ausgezogen ist." Ich konnte es nicht glauben und innerlich freute ich mich so für beide.

,,Das ist echt super!", platzte es aus Lynn heraus und sie umarmte beide einmal, bevor sie sich wieder neben mir niederließ. Marie verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf und genoss die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen. ,,Wann kommst du raus, Nina?", fragte Marlene und lehnte sich nach vorne. Ihre Arme stützte sie auf die Oberschenkel. Ich zuckte mit den Schultern und spürte sofort wine Hand auf meiner Rechten. Ich sah zu Lynn, aber die hatte sich schon an Marlene gewandt:,,Sie kommt sicher auch bald raus. Vielleicht wäre sie auch mit uns hier raus gekommen, aber jetzt wo Kinnie wieder da ist-"

,,Kinnie ist wieder da?!", Marie lehnte sich auch nach Vorne und ihr Gesicht war sorgenvoll. Lynn nickte. Ich wusste, dass sie gute Freundinnen waren und doch schien auch Lynn nicht allzu begeistert zu sein. Marlene verzog das Gesicht. Vermutlich mochten die beiden Kinnie auch nicht wirklich gerne. ,,Wenn das mal keinen Ärger gibt...", Marlene schüttelte den Kopf und seufzte. Marie nickte ihr zustimmend zu und sah dann zu mir:,,Wir haben von eurem Streit im Essraum gehört. Hoffentlich macht Kinnie nicht noch mehr Probleme, wenn du wirklich bald entlassen werden könntest." Das hoffe ich auch...

,,Wie geht es Anna eigentlich?", fragte Marie und sofort zuckte ich zusammen. Sie war wach, eigentlich hatte ich sie noch besuchen wollen. Ich fasste mir an den Hinterkopf. ,,Sie ist seit gestern wach. Eigentlich wollte ich noch zu ihr", sagte ich dann zögerlich. Marie holte tief Luft und auch Marlene schien erleichtert. ,,Das ist gut zu wissen", Marlene nickte zur Tür, ,,Dann geh lieber jetzt, in einer halben Stunde gibt es Mittagessen." Ich sah zur weißen Uhr an der Wand und nickte sofort. Dann verabschiedete ich mich und ging zur Tür. Ich hasste mich manchmal wirklich für meine Vergesslichkeit.

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Hi,
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;)
LG
FantasySoja

Psychiatrie - Lasst uns zusammen sterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt