Kapitel 111

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PoV Anna

Ich öffnete die Augen und schloss sie sofort wieder, als das Licht mich zu blenden began. Mein Körper verkrampfte sich etwas und ich zog scharf die Luft ein vor Schmerzen in meiner Brust. Dann schaffte ich es die Augen endlich ganz zu öffnen und fand mich in komplettem weiß wieder. Kurz war ich verwirrt und Panik kam in mir hoch. Wo war ich?! Aber allmälig begannen sich Konturen von dem Weiß zu trennen und ich blinzelte erneut. Jetzt war das Bild klar und ich wusste, dass ich auf der Krankenstation war. Ich seufzte und fasste mir an den Kopf. Was war passiert?

Ich ließ die hand sinken und ignorierte die heftigen Kopfschmerzen und das Ziehen in meiner Brust. Alles schmerzte und schien eiskalt. Und das Gefühl von Lähmung blieb auch und spann meinen gesamten Körper ein. Trotzdem konnte ich jeden Muskel spüren und atmete tief durch.
Erst da spürte ich die durchsichtige Atemmaske in meinem Gesicht und griff langsam danach. Zögerlich nahm ich sie ab und legte sie neben mich. Die kühle Luft, die dann in meiner Körper strömte ließ mich kurz erzittern. Sie war viel klarer und frischer. Dann drehte ich meinen Kopf und sah zur Tür.

Ich richtete mich vorsichtig auf und zuckte dabei zusammen. So vertraut jede Bewegung auch wirkte, so fremd kamen sie mir vor. Und jeder Atemzug schien schwer wie Blei zu sein. Es dauerte lange, bis ich aufrecht in dem weißen Bett saß. Ich hob meine linke Hand und zuckte zusammen, als ich die Infusion bemerkte, die waagerecht in meinen Arm gestochen war. Sofort ließ ich ihn wieder sinken und wandte den Blick ab. Mit dem rechten Arm fuhr ich mir durch die Haare und sah erneut zur Tür. Es war still und doch glaubte ich draußen immer wieder Schritte zu hören.

Plötzlich ing die Tür auf und ich zuckte zusammen. Dann hatte ich mich wieder gefasst und sah der blonden Ärztin ins Gesicht. Zuerst war dort nur dasselbe Entsetzen zu sehen, aber dann zogen sich ihre Mundwinkel nach oben und ein Lächeln breitete sich aus. Sofort griff sie zu ihrem Funkgerät und sprach etwas hinein. Was genau wusste ich nicht, aber ihre Stimme klang hoffnungsvoll und erleichtert. Dann ließ sie das Gerät wieder sinken und ging langsam auf mich zu. Ihr Gesicht blieb erleichtert und jede Bewegung schien dies zu zeigen. Ein paar Meter vor mir blieb sie schließlich stehen.

,,Du bist also wieder wach?", ihre Stimme klang älter als sie aussah und doch klar und bestimmt. Ich glaubte mich zu erinnern sie bei Anica gesehen zu haben, als diese hier gelegen hatte. Dabei atutzte ich. Warum konnte ich mich an so vieles erinnern, nur nicht was passiert war?! Panik stieg erneut in mir hoch und ich sah der Ärztin verzweifelt ins Gesicht. Aber im selben Moment betraten zwei weitere Ärztinnen den Raum. Die eine von beiden kannte ich, Frau Fecke die Oberärztin. Auch sie schien erleichtert und atmete auf, als sie mich sah. Dann lächelte sie und nickte der anderen Ärztin zu.

Die Ärztin vor mir drehte sich um und ging an den beiden hinteren vorbei aus dem Raum. Frau Fecke sagte noch etwas zu ihr und trat dann zu mir. ,,Wie fühlst du dich, Anna?", fragte sie in einem ruhigen Ton und ich beruhigte mich trotz der Schmerzen.
Ich fasste mir wieder an den Kopf und versuchte trotz der Kopfschmerzen nachzudenken. ,,Scheiße", sagte ich dann und kniff vor Kopfschmerzen die Augen zusammen. Als ich sie wieder öffnete nickte die Ärztin und zeigte an ihre Stirn:,,Kopfschmerzen?" Ich nickte und zuckte erneut vor Schmerzen zusammen. Frau Fecke lächelte entschuldigend:,,Das ist nicht ungewöhnlich nach einem Koma."
Ich zuckte sofort zusammen. Koma?!

Psychiatrie - Lasst uns zusammen sterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt