Libertas Haus, das Schloss

Ehrlichstett, Januar 2017

Es mag alles wirr und verwirrend aussehen aber Rudolf Renfeld weiß genau, was er will. Er hat einen Auftrag und dieser Auftrag kam glasklar zu ihm.

In seinen Träumen,

Die Raben zuerst.

Die Raben waren in seinen Träumen, laut und krächzend. Und dann nach einigen Tagen verständlich Aus dem Krächzen wurden Worte und er konnte sie verstehen. Er lächelt im Schlaf, wenn er den Raben zuhört.

Sie erzählen vom Meister, dem Meister von Ehrlichstett. Die alte Legende die kennt er in- und auswendig, ist er doch hier aufgewachsen, war sie doch Teil seiner Kindheit. Auch den Rabenstein, den noch nie einer gesehen hat, davon erzählen die Raben. Davon, dass einer den finden muss, den Rabenstein, das sagen die Raben. Einer der rein ist, reinen Herzens. Sagen die Raben in seinem Traum.

Damit die Kraft des Meisters sich bündeln kann und heilen kann. Die Welt heilen kann, die in Unordnung geraten ist.

Als Kinder haben sie schon nach dem Rabenstein gesucht, den ganzen Wald abgesucht hinter dem Schloss, war ein altes Spiel. Gefunden haben sie alles, von alten Waschmaschinen, leeren Flaschen, alten Schuhen, sogar einmal einen alten Koffer, verschlossen, den haben sie dann aufgebrochen, aber es war nichts darin. Schade. Aber den Rabenstein, den haben sie nicht gefunden.

Also ist doch wahrscheinlich, dass es den nicht gibt, im Wald hinter demSchloss, denn keiner sucht gründlicher als Kinder. Kinder, die ohne Fernsehen und Video aufgewachsen, ohne Handy und Internet. Kinder, die Zeit haben, Zeit und Fantasie, sich Tag ein, Tag aus mit solchen Geschichten und solcher Schatzsuche zu beschäftigen
Aber Renfeld weiß nun, dass sie den Stein gar nicht finden konnten. Geht nicht, wenn man nicht reinen Herzens ist. Das haben ihm die Raben gesagt. Denn nur der reinen Herzens ist, kann den Stein finden und die Kraft freisetzen. Und es wird Zeit, sagen die Raben.

Es wird Zeit für die Kraft des Meisters.

Denn der Zeitpunkt ist nah.

Der Zeitpunkt, ist nahe.