Ehrlichstett, März 2017

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Kylie verriegelt die Wohnwagentür von innen, sie will, dass sie ungestört bleiben. Lächelnd lässt sie sich auf ihre Koje fallen und hält ihm ihre Hand entgegen, als Aufforderung zu ihr zu kommen.


„Möchtest du feiern? fragte sie.


Ja.
Sie haben was eingeschmissen, vorher schon. Neues Zeug, Kylie hat das mitgebracht. Geht voll ab, hat sie gesagt, mehr noch als vorher. Vollends!

Er sieht alles ganz klar, aber auch irgendwie aufgelöst. Er hat sich von allem entfernt, abgehoben, distanziert, aber mitten drin. Kein Schmerz, keine Freude aber intensiv alles, trotzdem.
Und er ist verrückt nach diesem Mädchen.Ihre duftenden rotblonden Haare,die wie ein Fächer ausgebreitet um ihren Kopf liegen, ihre zarte wohlgeformte Nase und die tiefgrünen Augen, die von ein paar schmalen blondenWimpern gerahmt sind, das ist Sinnlichkeit.

Sie ist so anders. Anders als alle anderen.

Anders als Tammi.
Er spürt das Gefühl, ihre zarten Hände auf seiner Haut. Langsam schiebt er seine Hände unter ihr Kleid. Streichelt ihren Körper, ihre schlanken aber kräftig sportlichen Beine und suchte mit trommelnden Fingerspitzen vorsichtig ihre Körpermitte.
Ich will dich jetzt sofort!

Gefühle, die ihn in einem Strudel davon reißen, rauben ihm den Verstand.
Er kann nicht genug von ihr bekommen. Die Gefühle, die ihn durchströmten, als würde es seinen Körper zerreißen, es ist so göttlich, er hätte sie ewig genießen können. Es packt ihn so heftig, dass er einen Schrei der Verzückung und der Ekstase nicht unterdrücken kann.


Schnell hält Kylie ihm den Mund zu.
„Nicht so laut!"

„Trinken wir ein Schlückchen?" fragt sie und schon machte sie sich an einer Flasche Sekt zu schaffen.
Der Korken fliegt und genüsslich trinken sie beide direkt aus der Flasche.
Das prickelnde Getränk tut gut und verfehlt seine Wirkung nicht. Sie bespritzten sich gegenseitig mit Sekt oder setzten dem jeweils anderen die Flasche an den Hals. Es dauerte nicht lange, und sie haben die Flasche restlos geleert.
Kylie kichert albern wie ein kleines Mädchen, das man das erste Mal berührt. Ihr Körper zuckt.
Langsam wandelte sich Kylies Gekicher in lustvolles Stöhnen.


Als er wach wird, sind gefühlt Stunden vergangen. An einige Details kann er sich nicht mehr erinnern, der schale Geruch der abgestanden Luft macht ihm schnell klar, wo er ist. Kylie liegt zusammengerollt auf der Koje und hält die Bettdecke fest umklammert.

Sie sieht aus, wie ein Kind. Unschuldig.

Er kann sich nicht erinnern, was sie gemacht haben, nur dass e sirgendwie – gut war.

Richtig.

Darauf hat er gewartet, lange.

Er weiß nicht, wie es weitergehen soll und was danach kommt. Alles kommt ihm kompliziert vor, aber auch einfach.

Kylie hat einen Plan, das weiß er. Sie weiß, was er tun soll. Er wird tun, was sie weiß, was sie will. Alles macht Sinn, das weiß er. Das macht Sinn und gibt ihm Sicherheit. Einen Weg.
Langsam legt er sich zurück und schließt die Augen.

Sie sieht aus, wie ein Kind, aber das stimmt nicht.

Sie hat einen Plan und sie weiß, was er tun soll.



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