Ehrlichstett, Juli 2016

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„Frau Haalswor, bis heute ging es mir ums Schloss und da war mir Ihr Dummschnack völlig egal. Inzwischen ist es was persönliches zwischen uns beiden und sie werden den Tag noch bereuen an dem Ihnen diese Scheiße in ihrem Blog eingefallen ist. Das ist keine Drohung, das ist eine Feststellung und ích werde ab sofort auch mein letztes bisschen Freizeit opfern Ihre Machenschafte an eine breite Öffentlichkeit zu zerren. Wo nehmen Sie nur Ihre abgrundtief dreckige Phantasie her sowohl bei Ihren Bildern als auch bei Ihrem Geschreibsel. Und seien Sie versichert, ich bin nicht allein. Es werden tausend Augen auf Sie schauen, glauben Sie mir das. Machen Sie keinen Schritt mehr neben dem Weg. Und seien Sie versichert - mein nächster Weg ist der Staatsanwalt, ich hatte Sie und Ihren Rechtsanwalt im Guten gewarnt den Bogen nicht zu überspannen, Sie wollten nicht hören.


Was Sie schreiben ist Dreck."



Harald Bonsayh zittert, als er auf „Senden" drückt.




Es ist zu viel, es reicht. Es reicht gestrichen. Das Maß ist obervoll, ein für alle mal.


Er steht auf und tigert unruhig im Wohnwagen auf und ab.




Die Sommerhitze glüht in der Halle und im Wohnwagen. Der Schweiß rinnt ihm die Brust hinab, den Bauch hinunter, durchnässt sein T-Shirt.


Wellen und Wogen des ekelerregenden Gestanks, der vom Schlossteich her durch ganz Ehrlichstett zieht, stehen in der Halle, im Wohnwagen und verursachen ihm Kopfschmerzen, Augenflimmern, reizen ihn zum kotzen.




Er war beim Staatsanwalt. Er musste zum Staatsanwalt. Er war vorgeladen worden.


Er, Harald Bonsayh wurde verhört von so einem verdammten pickeligen, jungschen Staatsanwalt, so ein schwindliger, grüner Bubi, der auf irgendeiner Hochschule ein dämliches Diplom in den Arsch geschoben gekriegt hat und nun meinte zu wissen, wie das Leben läuft.


Er hat ja wohl schon mehr Verhöre geführt, als dieser grüne Hansi sich vorstellen kann.


Die Haalswor hatte tatsächlich die Stirn, ihn anzuzeigen. Wegen Verleumdung, Stalking, Bedrohung und weiß der Himmel noch wegen was. Und dieser Burschi hat tatsächlich die Stirn, ihn zu vernehmen. Ihn zu befragen. Ihn dort sitzen zu lassen, warten zu lassen, dann in sein mickriges Büro zu holen, ihn zu befragen. Ihn, Harald Bonsayh zu befragen. Was glaubt der Hans Wurst eigentlich, wer er ist?




Bonsayh setzt sich wieder an den Rechner.




Diese Haalswor, diese widerliche Person, diese Hexe, dieses ekelhafte, perverse Mannweib, diese Wessi Möchtegernkünstlerin. Die! Die lässt man mit all dem davonkommen, mit ihrem Scheißblog, mit dieser Geschichte, mit all dem was die da schreibt. Wieso verdammte Scheiße, wieso weiß sie von Gabriel, wieso, wieso, wieso? Es gibt da keine Akten, keine Zeitungsberichte, keine Zeugen, kein...Garnichts. Wieso weiß sie davon?


Wieso weiß sie davon?




Eine trockenes Schluchzen würgt sich gegen seinen Willen seine Kehle hoch.


Was ist das bloß für eine Welt?
Was ist aus der Welt geworden?
Was ist geschehen? Mit Recht und mit Ordnung? Mit der alten Ordnung, die überschaubar war verständlich und überschaubar?




Er schließt sein Mailprogramm und ruft die Diskussionsgruppe im Internet auf. Wenig los. Wenn er nichts schreibt, dann rührt sich da nichts.. Das Ding kommt nicht wirklich in Gang. Verdammter dreckiger Mist! Wieso ist das so ungerecht? Diese Wessitrulla, auf die hören alle und auch so ein Wichtel von einem Staatsanwalt und er...




Harald Bonsayh Der Kampf um den Ehrlichstetter Schlossteich: Am Samstag habe ich ein Foto des Schlossteiches von Ehrlichstett angefertigt. Der Teich war bislang ein Juwel, eine grüne Oase, ein Paradies. Bis Frau Haalswor kam und mit ihr ihre illegale Firma, wohlgemerkt nicht der Verein HEILE WELT e.V. denn dieser Verein hat KEINE Pferde, die gehören alle der Haalswor. Und was macht diese Firma? Ungefragt und ohne jeglichen Pachtvertrag 25 Pferde auf dem Schlossgelände unterbringen, kost ja nischt. Und nun ist der Teich giftgrün und steht wahrscheinlich vor dem Umkippen durch völliges Überdüngen. Was man schon bei betreten des Hofes wahrnimmt ist stechender Güllegeruch. Man muss kein Orakel sein, woher diese Überdüngung kommen könnte, denn 25 Pferde produzieren 75 Liter Urin pro Tag und die gesamte Urinmenge läuft ungeklärt und frei weg täglich in den Schlossteich.


Das ganze fiel natürlich den Aktivisten der Bürgerinitiative auf und es wurden Nachforschungen und Wasserproben angestellt. Und nicht falsch interpretieren - die Firma geht uns nicht am Allerwertesten vorbei aber wir wollen und können nicht mit ansehen wie hier alles zerrammelt wird. Die Behörden sind inzwischen auch alarmiert und tätig und haben empfindliche Geldstrafen angedroht. Labortechnisch ist es bereits nachgewiesen und die Gegenprobe staatlicherseits läuft gerade auf Hochtouren und da warten wir mit Spannung auf das Ergebnis und das wird gruselig.


Frau Haalswor - und ob der Staatsanwalt Ermittlungen führt wegen Ihren Anzeigen gegen mich oder nicht - das interessiert in diesem Zusammenhang nicht die Bohne und wird auch die amtlichen Entscheidungen nicht beeinflussen.


Und Sie können mich noch weitere hundert mal anzeigen, ich besitze genügend Selbstachtung und Zivilcourage in meinem Bestreben das Umfeld des Schlosses und damit auch das Schloss selbst wieder erstrahlen zu lassen. Und noch ein kleiner Hinweis von mir: Was Sie schreiben ist Dreck. Merken Sie sich das: Was Sie schreiben ist Dreck, Dreck, Dreck! Sie werden den Tag noch bereuen an dem Ihnen diese Scheiße eingefallen ist.




Cindy_Reitermaus Na du scheinst ja Wut zu haben




Harald Bonsayh Jepp




Cindy_Reitermaus Sie wird diese Versprechen als Bedrohung werten und dich anzeigen




Harald Bonsayh Eine Anzeige mehr ist nun auch egal. Und ich hab geschrieben - es ist keine Drohung, nur eine Feststellung. Die Frau ruiniert gerade meine Reputation und dagegen werde ich mich zur Wehr setzen.



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