Langsam erwacht der Verein aus seiner Starre. Ein Sammler taucht auf und kauft ein großes Projekt von Corinne an. Geld ist endlich wieder da und sie sehen Licht am Ende des Tunnels.
Sie fangen an, es publik zu machen, Dass sie gehen wollen, dass sie einen neuen Standort suchen. In der Nähe, nicht weit weg aber auch nicht allzu nahe.
Immer mehr Leute schließen sich der Suche an und bringen Ideen, Vorschläge. Es ist noch nicht das Richtige dabei, aber sie suchen weiter.
Eine sonderbare Ruhe liegt über dem Schlossgelände.
Die Hülstorffs kommen nicht mehr und auch dieser Bonsayh lässt sich nicht blicken. Unberührt gehen die Vereinsmitglieder ihren Verrichtungen nach, versorgen die Pferde, als ob nichts geschehen wäre, sich nichts verändert hätte.
Trotzdem ist irgendetwas falsch an dieser Ruhe, dieser gespannten Starre, wie ein Kaninchen, vor dem die Schlange lauert.
Sie warten.
Sie warten auf das, was geschehen wird.
Die Räumung, der Gerichtsvollzieher, die Flucht, der Aufbruch?
Die Klage in Karlsruhe, die Zulassung, ein erneutes Aufrollen des gesamten Sachverhalts, Gerechtigkeit?Schweigen,Starre, die Ruhe vor dem Sturm?
Und nebenall dem die Suche.
Die Suche nach einem neuen Zuhause, einem neuen Ort für die heile Welt, die macht, dass sie sich zu Gast fühlen, in ihrem alten Zuhause.
Daneben ziehen die ersten Zeichen eines Frühlings auf, die ersten Krokusse bohren sich durch den gefrorenen Boden, die letzten Schneeflecken schmelzen und das Eis im Teich löst sich auf in kleine schwimmende Inseln, die schließlich über Nacht verschwinden. Rabenas Schneemann hält sich lange, aber schwimmt eines Morgens halb aufgelöst imTeich um gegen Abend verschwunden zu sein. Die Mütze und der Schal treiben an der Insel an und verschwinden Monate später im aufwachsenden Schilf, finden vielleicht Verwendung im Nest eines Blesshuhn oder der Enten.
Devon wohnt wieder bei seinen Eltern, nachdem man ihn schon fast vergessen hatte. Er ist bleich und blass, auch er sonderbar still und abwesend, nur noch ein Schatten seiner selbst. Keiner weiß, wo er war und wie es ihm ergangen ist, er scheint nicht darüber zu sprechen und es geht unter. Unter in der Sorge um den Verein und dessen Zukunft. Mandy ist überglücklich, sie lebt auf, seitdem ihr Sohn sich wiedergefunden hat und oft begleitet er sie nach Ehrlichstett und unternimmt dann lange Spaziergänge mit Tamara und Hund, der stets an ihrer Seite durch das keimende Frühjahrsgras hoppst.
Tamara hatte die großartige Idee, eine Crowdfunding-Plattform zu nutzen und sie erarbeitet mit Jakob einen Auftritt für den Verein. Gelder sollen hier eingespielt werden für die Klage in Karlsruhe und für einen Neustart des Vereins.
Sie promotet es über ihren Youtube Kanal, der inzwischen 5000 Abonnenten hat und die Reaktionen sind vielversprechend.
Es wird wohl alles werden, denken die Mitglieder von Heile Welt, alles richtig und gut.
Hoffen sie.
Eine Zukunft für das Projekt, eine Zukunft für Heile Welt.
Aber sicher, sicher kann man sich dessen nicht sein.
Hoffen kann man, hoffen, planen und darauf hin arbeiten. Aber Sicherheit für das Projekt, für die Pferde und die Menschen, die kann ihnen niemand geben.
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Libertas Haus, das Schloss
ParanormalWas bisher geschah: Corinne Haalswor und ihre 16 jährige Tochter Tamara ziehen aus München in den wilden Osten Deutschlands ins Hinterland von Halle/Saale in das kleine Dorf Grömlitz. Hier scheint die Zeit stillzustehen und es finden sich bald all...