Tammi und Kylie liegen auf Tammis Bett, vor sich den Laptop, zwischen sich eingeklemmt eine Flasche Cola, aus der sie abwechselnd gemeinsam trinken. Es ist früher Abend, ein milder Frühlingsabend, die Vögel pfeifen vor dem offenen Fenster und der Tag neigt sich langsam und rosig dämmernd dem Ende zu..
„Mann," Tammi streckt sich, „ das tut gut, mal nichts tun, nach dem ganze Hin- und Her immer wegen des Fohlens. Ich kanns immer gar nicht glauben. Seit es jetzt auch noch in der HIER stand, kommen die Leute von überall her, das „Wunder" von Erhlichstett zu sehen. Selbst das Fernsehen hat sich angesagt, echt irre! Dr. Pommer wird noch richtig berühmt, so viele Interviews, wie der inzwischen gegeben hat."
„Hast Recht! Eine Bambule!" Kylie tippt auf der Tastatur. „Findet aber nicht jeder toll, hier unsre Freunde von der Internetgruppe, lies mal. Die schrieben, wir hätten die Stute absichtlich vergiftet, um dann hier so einen Medientrubel zu verursachen, das das alles Tierquälerei ist und nur um die Presse zu kriegen und bekannt zu werden und den Leuten Geld abzuzocken."
Tammi richtete sich auf und sieht auf den Bildschirm:" Ach, die schon wieder! Was sind das bloß für Leute, die können sich noch nicht mal freuen, wenn etwas wirklich Tolles und Wundervolles geschieht? Ich weiß auch nicht. Eigentlich können die einem doch nur leid tun."
„Ziemlich gemein, was die schreiben. Die haben vor allem wieder deine Mutter vor. Dass sie vor nichts zurückschreckt, dass man das ja weiß und dass sie schon in Grömlitz versucht hat, so eine Nummer mit einem Fohlen durchzuziehen!"Tammi runzelt die Stirn."Häh? Was soll sie denn da gemacht haben?"
„Hier, schau!" Kylie deutet auf den Bildschirm. In der Gruppe wurde ein alter Presseartikel zitiert aus Grömlitz, der Corinne mit einem neugeborenen Fohlen zeigt und ihr Projekt vorstellt.„Ach,, das." Tammi schüttelt den Kopf „Da ist doch hornalt und mit dem hier gar nicht zu vergleichen. Das Fohlen war kerngesund und eine völlig normale Geburt, ohne Vorgeschichte. Kein Wunder, ein gar nichts. Einfach nur ein süßes Fohlen." Sie schüttelt den Kopf „Aber schon schlimm, wie die meine Mutter stalken. Graben da alles aus und glauben, sie haben wer weiß was für Geheimnisse aufgedeckt. Haben die eigentlich sonst nichts zu tun?"
Die Zimmertür öffnet sich und lässt die Frage unbeantwortet in der Luft hängen als beide Mädchen Devon entgegensehen, der ins Zimmer kommt.„Hi," sagt er.
„Hi," stammelt Tammi. Sie ist so verdutzt, das sie gar nicht weiß, was sie sagen soll.
„Ich habe versucht, dich anzurufen," sagt Devon und sieht Tammi an.
„Äh, mein Handy, ich habe es aus, glaube ich," stammelt Tammi.
Kylie wedelt mit der Hand und macht auf sich aufmerksam. „Hallo Loverboy. Hier ist noch jemand, schon festgestellt? Wäre schön, wenn du auch für mich einen Gruß übrig hättest, wenigstens einen kleinen, wäre echt toll höflich!"
Devon streift Kylie mit einem kurzen Blick, deutet dann aber neben Tammi auf das Bett und fragt „Darf ich?"
„Mann Devon, du bist echt ein Vollarsch!" Kylie steht ärgerlich auf und streicht sich den kurzen Rock glatt.
„Ich geh dann mal," zu Tammi. „man weiß ja, wann man nicht erwünscht ist!"
„Mann, Kylie, sei dochnicht so! Bleib doch, ich habe nichts dagegen. Und ich wusste nicht,dass Devon kommt," Tammi sieht Kylie flehentlich an. „Bitte!"
„Nö" Kylie zuckt die Schultern „Muss ohnehin zurück. Ist schon spät. Will keinen Ärger kriegen. Ich bin letzte Woche schon zweimal zu spät ins Heim gekommen und wenn ichs nochmal mache, dann habe ich 14 Tage Küchendienst und Ausgangsperre. Das brauche ich echt nicht, wo wir doch jetzt hier Karriere machen, mit Wunderfohlen und Fernsehen und so!" Sie grinst „Passt schon, wir sehen uns morgen!"
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Libertas Haus, das Schloss
ParanormalWas bisher geschah: Corinne Haalswor und ihre 16 jährige Tochter Tamara ziehen aus München in den wilden Osten Deutschlands ins Hinterland von Halle/Saale in das kleine Dorf Grömlitz. Hier scheint die Zeit stillzustehen und es finden sich bald all...