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"Mami, ist Mama an meinem Geburtstag zu Hause?", Allison kam zu Michelle. Michelle atmete tief durch und nahm Allisons Hände in ihre. "Ich weiß es nicht", sagte sie ehrlich. "Aber ich will, dass sie zu Hause ist", sagte Allison und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Meine süße. Komm, Setz dich", Michelle klopfte auf die Sofakante. Allison setzte sich weinend hin und kuschelte sich in Michelles Arm. "Ich wünschte, ich könnte dir sagen, ob sie kommt oder nicht. Aber sie weiß nie wann sie nach Hause kommen kann.", versuchte Michelle zu erklären. "Hat sie uns nicht mehr lieb... warum ist sie überhaupt weg?", fragte Allison jetzt. Michelle versuchte sich die Tränen zu verkneifen. "Mama hilft anderen Menschen, ganz weit weg, denen es nicht gut geht. Natürlich hat sie uns noch lieb. Ehm... weißt du, es gibt Länder, wo ... es gibt Länder in denen die Familien nicht so viel haben, wie wir hier. Und wo es ganz viel Streit gibt, wo man noch mehr aufpassen muss, wenn man draußen ist, als hier", sagte Michelle. "Mama ist bei der Army und im Krieg?", fragte Allison ganz direkt. Michelle sah ihre Tochter an und nickte dann. "Ja, genau das macht sie", antwortete Michelle dann jetzt. "Ich hab Angst um sie", gab Allison zu. "Oh, das hab ich auch", Michelle küsste Allisons Kopf, die jetzt leise war und sich einfach nur an ihre Mutter kuschelte.
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Amelia kam später rein, Allison lag noch bei Michelle und war eingeschlafen. Michelle starrte in die Flammen im Kamin. "Hey ihr zwei", sagte Amelia im Flüsterton. "Hey", sagte Michelle ebenso leise. "Ich bringe sie ins Bett", Amelia hob Allison vorsichtig auf den Arm und trug sie die Treppe hoch. Michelle folgte ihnen irgendwann, als sie merkte, dass Amelia nicht wieder runter kam. "Deine Mama hat dich lieb, süße. Sie denkt mit Sicherheit jeden Tag an dich und ganz bestimmt schickt sie dir bald einen Brief. Sie wird dich immer lieb haben, ganz egal, wo sie ist", Michelle stand vor der offenen Türe und hörte Amelia mit Allison reden. "Aber warum ist sie dann gegangen?", fragte Allison leise weinend. "Weißt du, da wo sie ist, im Krieg, da gibt es ganz viele Menschen, die krank oder verletzt sind. Und deine Mamas sind beide Ärzte. Und Mama ist... sie ist Ärztin bei der Army, das heißt sie hilft Soldaten und anderen verletzten, weil es dort keine Krankenhäuser und andere Ärzte gibt. Deine Mama ist eine Heldin, weißt du.", sagte Amelia ich strich über Allisons Wange. "Eine Heldin ... das ist gut", sagte Allison müde. "Also wenn du jetzt deine Augen zu machst, stell sie dir als Heldin vor", Amelia lächelte sanft. Michelle stand an der wand gelehnt und weinte leise, als Amelia raus kam, die Michelle sofort ansah. "Oh süße", sagte Amelia sanft und zog Michelle in ihren Arm, ehe die beiden runter gingen. "Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll. Sie fragen jeden Tag nach Teddy und ... und mir geht es doch nicht anders", sagte Michelle. "Es ist schwer ... aber du schaffst das. Wenn ich irgendwas tun kann, lass es mich wissen", sagte Amelia. "Du tust so viel ... was du Allison gesagt hast... das war sehr schön. Sie leidet am meisten von den Kindern", sagte Michelle.

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