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Dr. Bailey stand mit der Familie im Raum. "Wie geht es Ihnen, Michelle?", fragte sie. "Besser", Michelle saß, sie lächelte schwach. "Das freut mich sehr, sie haben noch einen langen Weg vor sich, aber sie werden wieder ganz gesund", meinte Bailey nun. Michelle nickte müde. "Sie werden heute Nachmittag wie abgesprochen nach LA verlegt. Ich hab leider gleich Auswärtstermine. Deswegen verabschiede ich mich jetzt schon. Sie waren wieder eine Bereicherung für uns und ich bin froh, dass Sie da waren. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute. Bis bald", Michelle nickte dankbar und verabschiedete sich ebenfalls, dann verließ die Chefärztin den Raum. Michelle sah erleichtert zu ihrer Familie. Alle freuten sich sichtlich, heute nach Hause zu können. Michelle saß im Rollstuhl, als es klopfte und Alex das Zimmer betrat. "Hallo zusammen", sagte er lächelnd. "Hey", Michelle lächelte ihren Kollegen an. "Ich hab noch was für dich", sagte er und reichte Michelle einen Umschlag. "Ich... Ich hab's geschafft? Aber wir waren doch gar nicht... ich.... wow", selten bekam man Michelle sprachlos doch jetzt war solch ein Moment. "Herzlichen Glückwunsch, Michelle, du bist Kinderärztin. Du hast noch vom eigenen Krankenbett aus so unglaublich viel geleistet. Du kannst stolz auf deine Leistung sein. Ich wünsche dir alles gute, Michelle. Ich werde euch nicht länger aufhalten", meinte Alex jetzt und ging.
"So", Addison packte den Rollstuhl. "Ich weiß, du hasst es, aber ich habe den Familienflieger bestellt", sagte Addison jetzt. "Heute hasse ich es nicht", gab Michelle schmunzelnd zu.
Zwei Stunden später kam die Familie in LA an. Michelle wurde direkt wieder ins Krankenhaus gebracht. Wo sie relativ schnell einschlief. Nach einiger Zeit wurde Michelle wach. Teddy saß bei ihr und hielt ihre Hand. Michelle lächelte kurz, dann sah sie zum Fenster, wo Charlotte stand und in den Regen sah. Dieser Herbst war kälter und regnerischer als sonst, vor allem für die Verhältnisse LAs. "Charlotte", sagte Michelle leise. Charlotte drehte sich um und trat auf das Bett ihrer besten Freundin zu. "Ich hätte dir das niemals verziehen, hättest du mich auch verlassen", sagte sie weinend. "Es tut mir leid, Charlotte", sagte Michelle schüchtern. "Nein, nein, süße, mir tut es leid", Charlotte setzte sich an die Bettkante. "Ich lasse euch einen Moment allein.", Teddy küsste Michelle und ging dann raus. Charlotte nahm Michelles Hand. "Ich hätte dich niemals wegstoßen dürfen. Du... du kannst doch nichts dafür", sagte Charlotte und weinte. Michelle drückte die Hand ihrer besten Freundin feste. "Ich verstehe dich, Charlotte. Ich denke, ich hätte genau so reagiert. Jeder hätte das", meinte Michelle. Charlotte wusste darauf nichts zu sagen, ihr tat es unfassbar leid, wie sie mit Michelle umgegangen war. "Charlotte, es wird alles gut. Vielleicht brauchen wir noch ein bisschen Zeit. Aber wir schaffen das, wir können das schaffen", war Michelle sich sicher. Charlotte nickte, sie hielt immer noch Michelles Hand.
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Michelle ging es täglich besser, sie bekam viel Physiotherapie. Und hatte auch noch einiges vor sich. Aber sie war taff und  ihr ging es gut. "Du kannst heute mit nach Hause", Addison kam gut gelaunt ins Zimmer, Michelle hatte etwas gedöst und schreckte leicht auf. "Oh sorry, Schatz", Addison setzte sich. "Ich kann nach Hause?", fragte Michelle nochmal. "Ja, kannst du! Alles wird wieder gut", sagte Addison erleichtert. Michelle lächelte ihre Mutter an. "Teddy hat heute einen vollen Tag in der Praxis. Es wird spät werden. Aber ich hab nur noch eine OP, theoretisch sollte das schnell gehen, Routine", Addison saß an der Bettkante und schaute Tochter erleichtert an, aber Michelle sah auch Sorge in ihrem Blick. "Mom", Michelle richtete sich etwas auf und griff nach Addisons Hand. "Es tut mir so leid", sagte sie. "Schatz, es gibt nichts, was dir leid tun muss.", meinte Addison sofort. "Doch. Du hast jahrelang gedacht ich sei tot. Und dann bin ich plötzlich da .... nie konnte ich mir dieses Gefühl vorstellen, bis ich selbst Mutter wurde. Und seit dem ich da bin, hängt mein Leben wirklich ständig am seidenen Faden. Ich will dir das nicht ständig antun.", Michelles Augen füllten sich mit Tränen. "Mein Schatz.", Addison legte ihre Hand an Michelles Wange und setzte sich halb mit aufs Bett. "Ich bin immer in Sorge um dich. Immer, das wird sich niemals ändern. Du bist mein Kind. Und ich liebe dich. Und du kannst doch nichts dafür, dass das alles passiert. Und du kämpfst, jedes Mal. Mein Schatz, ich kann nicht stolzer auf dich sein. Natürlich... natürlich macht es das Leben nicht immer leicht. Aber so ist das in einer Familie. Ich hab dich retraumatisiert mit meiner Krebsdiagnose. Und trotzdem hast du immer gekämpft für mich. Und das tue ich auch für dich. Es wird immer wieder solche Phasen geben, bei uns beiden. Ich mein, ganz ehrlich, ich werde auch nicht jünger.",  Addison hielt Michelles Hände, die weinte. "Sag sowas nicht. Wenn ich in deinem Alter so fit bin... was schon gar nicht sein kann, ich bin es nichtmal jetzt....", Michelle sah Addison tief in die Augen und musste kurz lachen. "Ich liebe dich, Michelle. Und egal, was kommt, egal, wie oft ich um dich bangen muss, egal, was auch immer das Leben noch für Hürden für uns bereit hält. Ich werde an deiner Seite sein, solange, bis meine eigenen Kräfte nicht mehr ausreichen", versprach Addison. "Und dann bin ich an deiner Seite. Und auch vorher, egal, was kommt. Wir haben uns", antwortete Michelle. Addison lächelte nickend. "Wir haben uns", die beiden umarmten sich. "Ich muss in den OP, ich werde nicht lange brauchen", Addison küsste Michelles Stirn. "Ruh dich noch was aus. Ich liebe dich", dann ging sie.

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