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Einige Minuten sind vergangen. "Ich bekomme ihn nicht ans Telefon. Er hat Bereitschaft. Irgendwas stimmt da nicht", Charlotte war derweil auch gerufen worden und stand mit Addison auf dem Flur vor Michelles Zimmer, als man ein leichtes poltern und lallen hörte. "Ist der betrunken?", fragte Addison mit Herzrasen. "Offensichtlich", vor den beiden Frauen stand Dr. Philips. "Raus!", sagte Addison laut, wütend. "Wie lange trinken sie schon?", fragte sie dann und stellte sich direkt vor ihren Kollegen, der nur mit der Schulter zuckte. "Haben sie meine Tochter alkoholisiert behandelt?", fragte Addison. "Addie, beruhig dich", sagte Charlotte sanft. "Möglich", sagte Dr. Philips fast unverständlich. "Ich soll mich beruhigen? Der Mann hat ....", Addison atmete tief durch. "Kündige ihn!", sagte sie dann und drehte sich um. "Bereiten Sie Michelle für einen Kaiserschnitt vor. Sagen sie auf der Neointensiv Bescheid, die bekommen ein Frühchen!", Addison atmete tief durch und ging dann zur umkleide, wo sie sich OP-Sachen anzog. Amelia kam in den Waschraum vor dem OP. "Bist du sicher, dass du das machen solltest?", fragte Amelia sanft. "Kein anderer fasst sie mehr an", Addison war rasend vor Wut. "Du bist wütend, das verstehe ich. Aber das da drin ist Michelle. Das ist deine Tochter, Addison.", merkte Amelia besorgt an. "Und gerade deshalb bin ich die einzige, die das machen sollte. Vielleicht hätte das alles verhindert werden können!", Addison hatte sich gewaschen, drehte sich um und betrat den OP. Amelia sah ihr nach, machte sich sauber und ging auch rein. "Ich will nicht wegen dir hier sein, Addie. Sondern wegen ihr. Ich hab ihr versprochen, ihre Hand zu halten und werde mein Versprechen nicht brechen, nur, weil sie es vielleicht nicht mitbekommt.", Amelia setzte sich am Kopfende auf einen Stuhl und nahm Michelles Hand in ihre. "Du musst kämpfen, meine süße", sagte Amelia.
Addison atmete tief durch und begann dann mit dem Kaiserschnitt. "Machen Sie sie zu", sagte sie zu einer weiteren Ärztin, die mit im OP war und kümmerte sich dann um ihre Enkeltochter. Amelia hielt weiter Michelles Hand, bis diese aus dem OP geschoben wurde. "Die kleine muss operiert werden", sagte Addison. "Bereitet sie vor, sie muss am Herz operiert werden", Addison war im Tunnel, Amelia kannte sie, wenn sie so war. Sie wusste, dass niemand sich Sorgen machen musste, dass Addison das emotional nicht hinbekommt, zumindest nicht während der OP, danach ist das ganze vielleicht nochmal was anderes.
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Amelia kam in den Wartebereich, wo Jake und Charlotte waren. "Michelle geht es gut. Addison operiert gerade die kleine am Herzen. Ich weiß nicht, was genau los ist, das hat sie nicht gesagt. Aber macht euch keine Sorgen, Addison macht das schon. Lasst uns zu Michelle gehen", sagte Amelia leise. Jake stand auf und folgte ihr, Charlotte kam auch mit. Michelle lag an sämtlichen Geräten angeschlossen im Bett, die drei setzten sich drum herum, Jake griff nach Michelles Hand, er atmete tief durch, seine Augen füllten sich mit Tränen. "warum muss sie immer so viel scheiße durchmachen?", fragte er leise. Keiner sagte etwas, alle saßen schweigend im Raum.
Ein paar Stunden später kam Addison rein. Jake stand sofort auf und stellte sich vor seine Frau. "Der kleinen geht es erstmal gut. Sie hatte einen Herzfehler. Sie muss kämpfen. Aber die OP hat sie erstmal gut weggesteckt.", sagte Addison und sah dann zu ihrer Tochter. "Unverändert", meinte Amelia. "Setz dich, Addie", Charlotte stand von ihrem Platz auf, sie holte eine Wolldecke und legte sie um Addison. "Wenn du eine Möglichkeit zum schlafen brauchst, sag Bescheid", sie strich kurz über Addisons rücken, diese nickte. Addison legte ihre Hand auf Michelles Hand.

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