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Michelle kam aus den Toilettenräumen und wusch sich den Mund ab. Charlotte trat neben sie. "Na, wie gehts?", fragte sie. "Mir ist den ganzen Tag kotzübel, meine Brüste sind kurz vor der Explosion, ich hab Migräne und meistens schlechte Laune. Aber sonst... sonst freue ich mich darüber, dass mein Körper das Baby noch nicht abgestoßen hat. Auch wenn ich versuche die Freude im Rahmen zu halten, noch kann schließlich viel passieren", antwortete Michelle ehrlich, etwas humorvoll. Charlotte lächelte ihre beste Freundin an. "Ich freue mich sehr für euch", sagte sie. "Na ja. Hoffen wir, dass alles klappt", Michelle legte ein paar Sekunden die Hand auf ihrem Bauch, noch war logischer weiß nichts zu sehen. "Das wird es, bestimmt", Charlotte und Michelle machten sich dann wieder an ihre Arbeit.
Amelia kam in der Pause in Michelles Büro und ließ sich aufs Sofa sinken. "Alles okay?", Michelle setzte sich zu ihrer Tante. "Erinnerst du dich an die Frau, die ich vor einiger Zeit verloren hab, wo der Mann ein Patient von Violet ist?", fragte Amelia. "Ja, die mit dem Schlaganfall", meinte Michelle. "Er macht keine Fortschritte. Violet sagt, dass es ihm richtig schlecht geht und er lebensmüde Gedanken habe", erzählte Amelia. "Du machst dir vorwürfe?", fragte Michelle. Amelia nickte etwas und mied dann Michelles Blick. "Amelia, du hast keine Schuld daran. Du hast dein bestes getan, um sie zu retten. Du hattest keine Chance, du hast mir die Bilder gezeigt. Du hättest nichts tun können", sagte Michelle sofort. "Das sagst du so leicht... vielleicht hätte ich doch etwas tun können.", sagte Amelia. "Dann hättest du das, ganz sicher. Ich verstehe dich... aber hab keine Angst. Du hast mit Sicherheit alles richtig und alles in deiner Macht stehende getan", war Michelle sich sicher. Amelia nickte nur, sie stand auf und ging zur Türe, erst da drehte sie sich nochmal um. "Danke", dann ging sie. Michelle sah ihr besorgt nach, widmete sich dann aber wieder ihren Unterlagen.
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"Ist alles in Ordnung?", Michelle lag nervös auf der Liege, während Naomi sie untersuchte. "Der Herzschlag ist kräftig, deinem Baby geht es gut", Naomi lächelte. Michelle atmete tief durch. "Also war die Blutung keine Fehlgeburt", sagte sie. "Nein, war sie nicht. Und du bist jetzt in der 12. Woche. Ihr könnt leicht aufatmen, auch wenn ihr noch einiges vor euch habt", meinte Naomi. Michelle nickte, ängstlich sah sie ihre Kollegin und Ärztin an. "Bisher verläuft alles top. Setz dich nicht unter Druck, denn dann setzt du deinen Körper unter Druck.", meinte Naomi. Michelle nickte und setzte sich dann auf. "Danke", sagte sie und machte sich dann wieder an ihre Arbeit. Gegen Mittag kam Teddy zu Michelle. "Sorry, dass ich es nicht zum Ultraschall geschafft hab, ich hatte einen Notfall im Krankenhaus", sagte Teddy und küsste Michelle dann. "Schon gut", Michelle lächelte und legte Teddy ein Ultraschallbild auf den Tisch. "Wow", sagte Teddy und sah zu Michelle. "Es ist alles gut. Das Herz schlägt kräftig. Die Blutung war keine Fehlgeburt", meinte Michelle jetzt. Gemeinsam setzten die beiden sich aufs Sofa. "Das ist gut", Teddy lächelte und legte ihre Hand auf Michelles Oberschenkel, die nickte.

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