Besuch von Herr Gravenberg...
Paul ist der Letzte, der zur Tür hereinkommt in das Büro und schliesst die Bürotür, geht zu seinem Platz. Derweil bietet Semir Herrn Gravenberg einen Stuhl an der Seite des Schreibtisches an, welches er dankend einnimmt, seinen Aktenkoffer neben dem Stuhl hinstellt und seinen Mantel über seinen Schoss legt. „Ich habe in den letzten Tagen überlegt, genauer gesagt über das Vorgehen in meinem Geschäft. Heute kam wieder ein anonymer Anruf", beginnt Herr Gravenberg das Gespräch. Semir schaut kurz in die Akten: „Sie haben uns neulich gesagt, sie halten ihr Geschäft für seriös. Unser Kollege hat durch die Nachforschungen festgestellt, dass ein auffälliger Betrag in hoher Summe vom Firmenkonto auf ein schwarzes Konto überwiesen wurde. Wie erklären Sie das?" Das weckt auch Pauls Interesse:"Da bin ich mal gespannt, was Sie dazu sagen." Herr Gravenberg schaut die Kommissare mit einem sprachlosen Blick an, „ehrlich gesagt, kommt mir das zum ersten Mal in die Ohren. Eigentlich verfüge ich nur Firmenkonten und Privatkonten, aber so ein schwarzes Konto? Ich bin ein anständiger und ehrlicher Verkäufer, und mir ist wichtig, dass die Kunden mir vertrauen, wenn sie einen Oldtimer kaufen möchten." Paul steht für einen kurzen Moment auf, geht hinter seinem Stuhl und fragt dann:"Was ist mit dem anonymer Anruf heute?" „Ich habe soweit verstanden, wenn das Geld nicht pünktlich an den Auftraggeber überwiesen wird, werden die Männer meiner Familie was antun. Die melden sich wieder", schildert Herr Gravenberg den Anruf. „Wer ist für die Geschäftsunterlagen und Überweisungen zuständig?" Herr Gravenberg erzählt, dass er sich darum immer gekümmert habe bis er vor einigen Jahren aus familiären Gründen ein wenig aus dem Geschäft zurückgezogen habe und seinem stellvertretenden Geschäftsführer Christian Lenz die Verantwortung übertragen habe, aber er als Eigentümer die Entscheidungen selber trifft. Semir kritzelt auf einen Schreibblock die Stichwörter auf:"Ihre Sekretärin, führt sie die Überweisungen aus?" „Nein, meine Sekretärin Frau Müller arbeitet nur vormittags im Geschäft, kümmert sich um Termine und andere Kleinigkeiten", so Gravenberg über seine Sekretärin, „ich habe Herrn Lenz eine Vollmacht über Firmenkonten ausgehändigt. Er kümmert sich auch um die Kaufabwicklung mit den Kunden." Interessiert hören die beiden Kommissare zu, Paul setzt sich wieder auf seinen Stuhl:"Das ist uns bekannt, dass Herr Lenz eine Vollmacht von Ihnen bekommen hat", als Semir weiter fragt:"Wie läuft denn so eine Kaufabwicklung ab? Kaufen die Kunden Oldtimer, die in Ihrem Geschäft stehen und woher kommen die Oldtimer?" „Es kommen auch schon mal Personen zu uns, die ihre Oldtimer als privaten Gründen verkaufen möchten, wir lassen dann einen Gutachter an den Wagen den Wert schätzen. Sollte Kleinigkeiten beschädigt sein, so wird das bei uns in der Werkstatt behoben und erst wenn alles einwandfrei ist, wird der Wagen dann zum Verkauf überlassen. Es wird auch schwierig, Ersatzteile zu finden", berichtet der Besitzer des Autohauses, „das Autohaus Gravenberg hat auch Kontakte mit anderen Autohäuser, wenn die keinen Platz in der Verkaufshalle haben, dann kaufen wir ihnen die Oldtimer ab und verkaufen sie dann hier in Köln weiter." „Auch aus dem Ausland?", möchte Paul wissen, der sich ein wenig für ältere Autos interessiert. Mit seinem Vater schraube er zurzeit an einer Shelby Cobra rum. Semir wirft einen staunenden Blick auf Paul, der mit seiner Frage das Ausland erwähne, wartet nun die Antwort von Herr Gravenberg ab:"Ja, in Moskau haben wir einen. Sonst nur innerhalb Deutschlands." „Können Sie uns den Namen von dem Autohaus in Moskau sagen?", fragt Paul. Herr Gravenberg hebt seinen Aktenkoffer hoch, legt sie auf den Schreibtisch und öffnet diese, nimmt einen Katalog über das Autohaus Semjonow und reicht diese Paul, der sofort darin blättert und auf der Rückseite eine Internetadresse findet, „Sie verstehen, dass wir dies überprüfen werden. Wie gut kennen Sie den Besitzer?", deutet Paul mit dem Finger auf das Katalog, das auf seinem Schreibtisch liegt. „Der Herr Semjonow ist ein anständiger Mann, ein paar Jahren älter als ich, wir treffen uns mindestens zweimal im Jahr bei einer Oldtimer Auktion, bald ist wieder einer. Soweit ich beurteilen kann, ist er ebenfalls ein seriöser Verkäufer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er der Auftraggeber ist, wir haben keine Probleme miteinander und führen faire Verhandlungen durch." „Woher hat dann der Auftraggeber", Semir deutet mit den beiden Finger -„Auftraggeber"-, „Ihre Handynummer?" „Ich habe auch ein Katalog mit Oldtimer abgebildet, die in meinem Geschäft zum Verkauf stehen, da sind die Adresse und die Telefonnummer gedruckt. Ausserdem habe Herr Semjonow eine Visitenkarte bekommen, und darauf befindet sich die Handynummer zusätzlich. Mit den anderen Autohäuser in Deutschland bin ich auch über das Handy erreichbar." Das Gespräch endet und die Kommissare begleiten Herr Gravenberg aus dem Büro hinaus in die grosse Halle. Semir reicht zum Abschied seine Hand in die von Herr Gravenberg:"Wir werden weiter ermitteln und wenn Sie wieder einen Anruf bekommen, teilen Sie es uns umgehend mit!" Paul reicht dem Autohausbesitzer ebenfalls seine ausgestreckte Hand, woraufhin Herr Gravenberg seine Hand auch zum Verabschieden gibt, alleine hinausfindet und von seinem Chauffeur, der draussen auf ihn wartet, in den schwarzen Mercedes zu seiner Villa gebracht wird. Semir und Paul diskustieren noch etwas über die Sache, vor allem darum, weswegen das Geld überwiesen werden soll als Finn vorbei kommt. Finn will bei Jenny eine Akte abgeben, als er das Gespräch zwischen Semir und Paul mitbekommt, wo die Wörter Moskau, Oldtimer, Gravenberg und Geld fallen. „Geht es um den Fall Gravenberg?", fragt Finn und die beiden Männer nicken. „Ja, warum fragst du?", möchte Semir wissen. Daraufhin erzählt Finn:"Jenny und ich haben gestern reine LKW-Kontrolle durchgeführt, und ich hatte einen LKW mit russischer Kennzeichen überprüft. Die Papiere waren soweit in Ordnung, nur im Container habe ich Glassplitter gefunden und sie heimlich mitgenommen." „Ach, das ist ja hochinteressant. Zeig mal!", ist es Paul. Finn geht zu seinem Schreibtisch, öffnet die oberste Schublade und holt die kleine Plastiktüte heraus, kommt zu den Herren zurück und reicht die Tüte Paul. Jenny kommt dazu und schaut Paul über die Schulter auf die Tüte, beide schauen sich kurz an, bis Paul bemerkt, dass Semir die Tüte aus seinen Finger nimmt und es sich genauer ansieht:„Für mich sieht das aus wie die von einem Fahrzeugscheinwerfer. Gib das bitte Hartmut in der KTU ab, am besten heute noch." Finn gehorcht und macht sich auf dem Weg in die KTU zu Einstein mit dem Befehl von Semir, er möge sich dringend die Splitter untersuchen. Bevor der Feierabend einläutet, sagt Semir zu Paul:"Vielleicht hängen die beide Sachen miteinander?" Paul, der meistens immer auf seinen Bauchgefühl verlässt:"Da habe ich ein gutes Gefühl." Semir geht in sein Büro, um seine Jacke zu holen. Jenny steht immer noch neben Paul, als Paul erneut versucht, sie zu einem Gespräch zu bitten. Doch Jenny blockt ab, sie müsse mit der Chefin was besprechen und geht zu dem Büro von Frau Krüger. Paul schaut ihr hinterher. „Immer noch Ärger mit Jenny?", hört er Semir von hinten an ihn fragen. „Ach, nichts weiter. Komm, machen wir Schluss für heute", beschliesst Paul und die beiden verabschieden sich von der PAST.
Jenny geht mit dem kleinen Notizbuch zur Bürotür der Krüger und klopft an der Tür, als sie ein„Herein" hört, betritt sie das Büro und sieht Frau Krüger an ihrem Schreibtisch sitzen, die gerade ihren Computer herunterfährt. „Haben Sie kurz Zeit für mich?", fragt Jenny höflich. „Selbstverständlich, bitte setzen Sie sich",deutet mit der Hand auf den Stuhl. Dankend nimmt Jenny den Platz ein, „Es gehen um die zwei Sachen, erstens: Paul hat bald Geburtstag und seine Schwester würde gerne eine Überraschungsparty für ihn organisieren. Sie hat mich gebeten,einige Kollegen und Freunden einzuladen. Würden Sie zu der Überraschungsparty kommen?" Kim Krüger lächelt, hatte sie nicht damit gerechnet, mal gefragt zu werden, freut sich über die Einladung, die sie gerne annimmt:"Gerne, wann soll sie stattfinden?" Jenny blättert schnell in das schwarze Büchlein, „an dem Freitag Ende Juni ab 15 Uhr bei Pauls Schwester Zuhause im Garten, soweit das Wetter mitspielt." Kim notiert das auf dem Kalender, das auf ihrem Schreibtisch liegt. „Keine Sorgen, ich kann Privates und Berufliches trennen", lacht sie, „die zweite Sache wäre?" Jenny räuspert sich ein wenig, sagt dann:"Ich habe mich für ein Seminar beim FBI in New York beworben, wissen Sie was Näheres darüber?" Frau Krüger schüttelt den Kopf,bietet Jenny aber an, sich mal umzuhören, ob was Neues in dieser Sache gibt.
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Mehr als nur Freundschaft?
RomanceGeschichte über Romantik, Freundschaft und Schmerz Dies ist meine erste Fan Fiktion rund um die PAST der Cobra 11 und wie geht es zwischen Jenny und Paul weiter? Sind Gefühle, Schmetterlinge im Bauch da oder doch nur eine Freundschaft zwischen Koll...