Das Geheimnis wird anvertraut...
Erschrocken über den Traum, erwacht Jenny völlig verschwitzt und japsend nach Luft haltend auf, jetzt hat sie die Augen der Gestalt nicht mehr richtig erkennen können und ist wie eine Seifenblase geplatzt worden, als sie in ihrem Traum einen lauten Schrei aus ihrer Seele heraus gelassen hat. Paul, der Jennys unruhige Liegeposition gemerkt hat, knipst die kleine Nachttischlampe an, dreht sich zu Jenny um. Verwirrt schaut Jenny in Pauls Augen. Seine besorgten Blicken sprechen Bände. „Alles ok bei dir? Du hast laut geschrien." Jenny stützt sich mit ihren Ellbogen auf der Matratze ab und atmet immer noch angestrengt. Erst jetzt durch das helle Licht im Schlafzimmer erkennt Jenny die Umgebung ein wenig klarer und merkt, dass eine vertraute Stimme neben ihr spricht. Jenny spürt eine Wärme an ihrer Wange, Paul hat sich gerade im Bett aufgesetzt und möchte Jenny in seine Umarmung nehmen, dabei merkt er, dass sie völlig verschwitzt ist. Erneut fragt Paul:"Ist wirklich alles in Ordnung? Du hast schlecht geträumt." Die Atmung bei Jenny wird flacher, nachdem Paul sie in seinen starken Armen beruhigt hat. „Ich weiss nicht, das war ein komischer Traum", versucht Jenny zu erklären, dabei wird ihr schlecht, sie hält die Hand über ihren Mund und steht rasch aus dem Bett auf, im Bad muss sie sich über die Kloschüssel übergeben. Nun macht sich Paul ernsthafte Sorgen um seine Freundin, er folgt ihr ins Bad und legt seine Hand an ihre Stirn bis Jenny mit dem Erbrechen fertig ist. Hilft ihr beim Aufstehen und Jenny lässt am Waschbecken kaltes Wasser über ihr Gesicht gleiten. Mit ihren Händen stützt sie sich am Beckenrand ab, Paul streichelt beruhigend ihren Rücken. „Willst du mir nicht sagen, was dich bedrückt? Du weisst, du kannst mir alles sagen. Wir haben doch Vertrauen zueinander, oder?"Jenny richtet sich langsam auf und schaut in Pauls schönen Augen, die momentan eher besorgende Blicke zeigen, dann muss sie weinen. Paul umarmt sie und hört von Jenny:"Gut, ich werde es dir erzählen. Aber vorher möchte ich schnell duschen und frische Schlafanzug anziehen." Paul lehnt seine Stirn an die von Jenny und an seinen Mundwickel kann man ein kleines Lächeln erkennen:"Ich hole dir den Schlafanzug aus der Kommode und soll ich dir einen Kamillentee machen?" Bei dem Wort Kamillentee zeigt Jenny einen widerlichen Gesichtsausdruck. „Nein, bitte! Lieber ein Glas stilles Wasser", bittet sie Paul um den Gefallen, was dieser auch macht. „Dann lüfte ich mal das Schlafzimmer und hole dir was zu Trinken, bis gleich", gibt Paul Jenny noch einen liebevollen Kuss an die Stirn und verlässt das Bad. Vor dem Spiegel steht nun Jenny und mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck schaut sie sich ihr eigenes Gesicht an. „Ich muss mit Paul darüber reden, ich kann das alles nicht runterschlucken und so tun als ob nichts wäre. Wieso habe ich einen heftigen Schmerz in meinem Herzen gespürt?", grübelt sie und reibt sich dabei an der schmerzende Stelle. Während Jenny schnell unter die Dusche springt, bringt Paul frische Schlafsachen ins Bad und lehnt sie an den Heizkörper. Im Schlafzimmer weht ein kühler Wind durch das offene Fenster, das Paul zum Lüften weit geöffnet hat. Er stellt das Glas Wasser auf den Nachttisch an Jennys Bettseite und schaut gedankenverloren in die stockdunkle Nacht. Der Duft des Duschgels schwebt in der Luft bis ins Schlafzimmer, Jenny erscheint frisch neben Paul und legt ihren Arm um seine Hüfte und ihren Kopf an seiner Schulter angelehnt. Pauls Kinn berührt den Haarscheitel, er riecht den Duft des Shampoos, verträumt schwärmt er:"Wie gut du riechst!" Eine Weile lassen die beiden den Wind in deren Gesichter wehen, dann nimmt Jenny Pauls Hand in ihre und führt ihn vom Fenster weg ins Bett. Sie lehnt sich mit dem Rücken an Pauls Oberkörper, dieser umarmt Jenny mit seinen beiden Armen. Er kann es nicht lassen, seine Nase in Jennys Haarscheitel zu stecken und den wunderbaren Duft zu atmen. „Du weisst, dass ich im Supermarkt mit dem Einkaufswagen und dem Rollator einer alten Dame zusammen gestossen bin." Sie macht eine kleine Pause und Paul spielt mit seiner Nasenspitze an ihren Haaren, Jenny erzählt weiter:"Sie hat mir irgendwas über die Liebe gesagt, ich solle sie gut festhalten und meinem Herzen folgen. Erst habe ich mir dabei nichts gedacht, aber die Gedanken kreisen sich in letzter Zeit oft in meinem Kopf." „Ach, die Dame mit der Kristallkugel", lacht Paul kurz auf und verstummt schnell wieder, als Jenny sich von ihm löst und schnippisch sagt:"Dachte ich mir doch, dass du mich nicht ernst nimmst!", und möchte sich auf die Bettseite legen, Paul hält sie aber zurück in seiner Umarmung:"Sorry!" „Paul, das ist hier kein Witz!", nun holt Jenny das Bild aus der Schublade und zeigt sie Paul. „Das Lächeln bei den beiden sieht süss aus. Oh, das bist du ja, so niedlich!", findet Paul Jenny auf dem Bild, wie sie noch ein Kleinkind war. Schweren Herzen vertraut sich Jenny Paul an, stellt die alte Frau vor:„Das ist meine Oma Mia, genauso sah die alte Dame im Supermarkt aus, gleiche Haarfrisur und das Sommerkleid!" Nun sagt Paul keinen Mucks, Jenny blickt ihn mit ihrem leidenden Gesichtsausdruck an, „das Absurde daran ist, meine Oma ist schon vor vielen Jahren gestorben!" „Jenny, du machst mir langsam Angst!" „Das ist es ja, wovor ich Angst habe, denn ich weiss nicht, was Oma mir mit den Sätzen sagen möchte!", wird Jenny wieder lauter in der Stimme und beginnt zu schluchzen. Mit beruhigender Stimme redet Paul auf seine Liebste ein, das Schluchzen wird weniger, Jenny klammert sich fester an Paul. „Das Thema scheint dich wirklich zu beschäftigen. Wo hast du das Bild her?", wundert sich Paul, dass es auf einmal in der Nachttischschublade liegt. „Ich war doch bei meinem Vater zu Besuch, ich habe ihm das auch erzählt und wir haben wirklich ohne Hintergedanken in das Familienalbum reingeschaut. Das Album habe ich seit Mama uns verlassen hat, nicht mehr angerührt, und da lächelte uns auf einmal das Foto an. Klar, war ich geschockt und als mein Vater mir dann sagte, dass das meine Oma ist, war es für mich unbegreiflich, sie leibhaftig vor mir stehen zu sehen, sie hat sogar meine Hände berührt. Ihr Lächeln war warm, das kann ich mir doch nicht eingebildet haben!" „Und das mit der Liebe, meint sie damit mich?", muss Paul befürchten. „Sie hat keinen Namen gesagt, nur ich solle gut auf die Liebe achten, sie festhalten. Papa meint, Oma sei als Schutzengel über unsere Familie unterwegs und hat ihre beschützende Hände über unsere Köpfe ausgestreckt", beschreibt Jenny die Vorstellung eines Schutzengels. „Das ist schön, ich meine, ein Schutzengel mit schönen, ausgebreiteten Flügeln, hinter einer Person", deutet Paul den Satz richtig bevor es zu Missverständnisse kommt. „Jenny, ich kann dir nur ehrlich aus tiefstem Herzen sagen, dass ich dich liebe und du das Beste bist, was mir je passiert ist!" Von dem Nachttisch nimmt Jenny das Glas Wasser und trinkt es fast leer, dabei betrachtet sie das Bild, das sie immer noch in der Hand festhält. „Eben in dem Traum, wo durch eine Tür, die aufging und ein heftiger Sturm hereinblies, kam eine Gestalt auf mich zu, bevor ich in die Augen der Gestalt sehen konnte, bin ich schreiend aufgewacht", versucht sich Jenny an einigen Fetzen im Traum zu erinnern. Paul streichelt Jenny an ihrem Rücken, kann sich vorstellen, wie viel Mühe es überwindet, sowas Jemandem zu erzählen. Sie trinkt das Glas leer und stellt es wieder auf den Nachttisch, das Bild legt sie in die Schublade zurück. Nachdenklich starrt Jenny an die geschlossene Schublade und beschliesst, erst einmal zur Ruhe zukommen. „Wie fühlst du dich jetzt?", zartfühlend fragt Paul und Jenny lehnt sich wieder zurück in Pauls Umarmung. „Schon besser, in deinen Armen geht es mir besser. Paul, halte mich ganz fest in deinen Armen!" Er knuddelt Jenny so herzhaft, für einen Moment vergisst Jenny den schlechten Traum und fühlt die warme Geborgenheit, die Paul ihr gerade gibt. „Ich bin froh, dass du da bist", flüstert sie leise, dabei dreht sie sich zu ihm und sieht in seinen Augen, die leuchten. Mit ihren spielenden Fingern berührt sie den Body von Paul, der so muskulär aufgebaut ist, dabei gibt sie Küsse darauf, Paul tätschelt die kurzen Haaren von Jenny, die nur noch ganz leicht feucht sind. „Und ich bin froh, dass du es mir erzählt hast! Das bedeutet mir viel. Wenn ich nur wüsste, wie ich dir helfen kann?", grübelt Paul. „Das tust du doch, indem du mir zuhörst und mich nicht für verrückt hältst." „Aber verrückt bin ich nach dir, das steht schon mal fest!" Nun lächelt Paul, schaut Jenny dabei lange in die grünen Augen und beide geben sich einen langen, innigen Zungenkuss. In den ganz frühen Morgenstunden, es ist nicht mehr viel Zeit für einen ausgedehnten Schlaf, kuscheln sich Paul und Jenny eng umschlungen die restlichen Stunden Schlaf bis der Wecker sie in den Alltag einholt...
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Mehr als nur Freundschaft?
RomanceGeschichte über Romantik, Freundschaft und Schmerz Dies ist meine erste Fan Fiktion rund um die PAST der Cobra 11 und wie geht es zwischen Jenny und Paul weiter? Sind Gefühle, Schmetterlinge im Bauch da oder doch nur eine Freundschaft zwischen Koll...