Mitternachtsgespräche...
„Es ist gleich Mitternacht", stellt Paul fest, „Zeit fürs zu Bett gehen!" Die sechs Augen der Kleinen blicken von dem Gesellschaftsspiel auf dem Tisch auf und sind auf Paul gerichtet, dabei stöhnen sie laut:"Jetzt schon?" „Morgen ist auch noch ein Tag", versucht Paul die traurigen Blicke aufzuheitern, was ihm auch gelingt. Emilia umarmt ihren Onkel so herzlich und gibt ihm einen Kuss auf den Mund, Ayda und Lilly machen es auf der Wange. Paul scheint zufrieden zu sein und wünscht allen eine gute Nacht. Jenny geht mit den Mädchen ins Haus, während Jenny oben im Gästezimmer ihren warmen Pullover anzieht, machen sich die Mädchen im Bad fürs Schlafen gehen fertig, alle drei Mädchen stehen nebeneinander aufgereiht vor dem Spiegelbild und putzen sich die Zähne und zeigen dem Spiegel ihre Zähne, die schön glänzen. Jenny, die an der Badtür angelehnt steht, schmunzelt und lobt die Drei:"Das wird die Zahnfee freuen!" Jenny bringt jeden ins Bett und lässt sich von allen einen gute Nacht Kuss abholen, dabei hat sie ein schönes Gefühl, dass sie bei Semirs Töchtern liebevoll anerkannt wird. Mit Pauls Nichte Emilia ist sie schon längst warm geworden und als sie mit Schritten die Treppe hinunter geht, wandert in ihren Kopf dieser Gedanke um:"Würde Emilia Pauls wechselnde Freundinnen, wenn es so wäre, auch ins Herz schliessen wie mich? Kaum vorstellbar...Wie die Zeit vergeht mit Kinderlachen, Weinen, Trösten und vor allem, wie es sich mit Gefühle einer Mutter anfühlt, ob ich das jemals erleben werde?" Jenny bemerkt, dass im Wohnzimmer die Lampe ausgeschaltet ist und auf dem Tisch auf der Terrasse der kleine Kerzenschein in einem Windlichtglas lodert. Spontan geht sie in die Küche und schenkt sich zwei Gläser Rotwein ein, trägt es auf die Terrasse und findet Paul auf dem Liegestuhl dick eingewickelt in einer Decke vor. Paul hat seinen Sweatshirt angezogen und die Kapuze über seinen Kopf gezogen, er schaut in den Himmel, der stockdunkel erscheint. „Ist da noch Platz für mich?", fragt Jenny, die immer noch die Gläser mit dem Rotwein in der Hand festhält, Paul schlägt die Decke um und klopft mit seiner Hand neben sich auf dem Liegestuhl:"Für dich immer, komm!" Jenny kuschelt sich an Paul heran, dieser deckt sie gemütlich zu und nimmt ihr ein Glas aus der Hand. „Auf den schönen Tag heute!", prostet Paul und trinkt einen Schluck. „Sag mal, schmeckt dir der Wein?" schaut Jenny Paul fragend an und dieser nickt:"Ja, wieso?" „Nur so, mir schmeckt er ein wenig komisch", versucht Jenny ein zweites Mal, das auch nicht besser schmeckt. Nach einer Weile blickt Jenny Paul von der Seite an:"An was denkst du gerade?" Paul lässt einen Seufzer raus und umarmt Jenny fester an sich:"Weisst du, ich bin dem da oben dankbar, dass du jetzt neben mir liegst und ich mit dir reden, lachen und tollen Sex haben kann. Wenn ich dich eine Sekunde später gefunden hätte in der Kiesgrube, dann wäre mein Leben jetzt traurig verlaufen. Es fühlt sich schön an, dir meine volle Liebe zu schenken, sie jeden Tag erleben zu können. Sogar dein strahlendes Lächeln, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, lässt mich schnell den Ärger vergessen. Jenny, ich habe so ein grosses Glück, dass ich dich kennenlernen durfte. Ich liebe dich sehr!" Dabei schaut Paul Jenny tief in die Augen und gibt ihr einen langen Kuss. Pauls schöne Worte berühren Jenny so sehr, dass sie eine Träne auf ihrer Wange spürt und Paul sie mit seinem Daumen wegwischt. „Das hast du so schön gesagt", freut sich Jenny und kuschelt sich an ihn. „Und ich habe so lange gebraucht, bis ich meine Gefühle für dich ernst nehme. Ich hätte wirklich nicht gedacht, mich wieder auf einen Kollegen einzulassen. Du bist ein geduldiger Mensch, auch wenn du chaotisch bist. Solche Männer gibt es leider selten." Paul streicht Jenny zärtlich über den Kopf und riecht an ihrem Haaransatz:"Ich weiss. Und bald bist du in New York, eine Woche ohne dich. Wie kann ich das aushalten?" „Ich werde dich vermissen, wäre schön, wenn du mitkommst", findet Jenny die Idee nicht schlecht und Paul grinst:"An sich ja, aber was mache ich den ganzen Tag in New York, wenn du arbeiten bist? Da fühle ich mich nutzlos. Wenn wir gemeinsam dort Urlaub machen, dann ist das was anderes. Da können wir New York erkundigen, das wäre schön! Ausserdem habe ich dir mal gesagt, mach dir selbst ein Bild, ich stehe voll hinter dir!" Nun treffen sich beiden Augen aufeinander und Jenny schwärmt:"Du bist einfach wunderbar, Paul! Nicht so ein Typ, der das Sagen hat und vorschreibt, wie die Beziehung aussehen soll, sondern das Leben in die Hand nimmt und das Beste daraus macht. Ich liebe dich!" „Ich dich auch, Jenny! Du weisst auch, dass ich immer für dich da bin, nicht wahr?" „Ja, ich weiss." Paul streichelt mit seiner Hand Jennys Wange:"Zu jeder Tages- und Nachtzeit!" „Das bedeutet mir sehr viel", mustert Jenny Paul liebevoll an und hört aus seinem Munde:"Ich werde auf dich warten, einverstanden? Schliesslich möchte ich dich wieder zurückhaben!" Die letzten Worte, die Paul gerade sagt, geben Jenny ein warmes Gefühl von Liebe und Geborgenheit und sie gibt Paul einen innigen, langen Kuss. „Ach, Romy hat mir vor einiger Zeit angeschrieben, dass im August ein Surferfestival auf Rügen ist", erzählt Paul und in seinen Augen sieht er sich auf seinem Surfbrett im Wasser stehen, den Wind durch seine Haaren wehen, die Sonne auf das Wasser schimmern. All dieses Gefühl vermisst er schon. Wasser ist sein Leben. „Du vermisst das Surfen?", merkt Jenny, als Paul schweigsam vor sich hin träumt und aus seinen Gedanke gerissen wird. „Ja, ich vermisse das Wasser. Das letzte Mal war ich im Mai auf Rügen, wow, wie schnell die Zeit vergeht." „Möchtest du da mitmachen, ich meine, bei dem Festival?" „Gerne schon, würdest du mich begleiten? Dann kann ich dir meine andere Leidenschaft zeigen und du wolltest doch was mehr über meine Sandsammlungen erfahren, erinnerst du dich?", flüstert Paul Jenny ins Ohr und diese erinnert sich noch ganz gut daran, wie sie während eines Undercover Einsatz für eine Adoptionsagentur in Pauls Wohnung am Sandregal die Gläser mit dem Sand in den Mülleimer kippte und Paul damit in Auffuhr versetzt hat. „Und ich hätte beinahe all deine Sandsammlungen in den Eimer vermischt gekippt." „Zum Glück habe ich es noch rechtzeitig gemerkt und meine Sammlungen gerettet", prustet Paul. „Und ich habe dich auch noch mit einer lila Blume geärgert und sie in das Glas gesteckt und du sie einfach auf den Boden geworfen hast", lächelt Jenny. „Ich würde mich freuen, wenn du mitkommst nach Rügen", hofft Paul und Jenny nickt:"Gerne, warum nicht? Dort soll es schön sein, habe ich schon mal von dir gehört, als du mit Semirs Familie auf Urlaub warst." „Ja, aber was für ein Urlaub, das mit dem FKK, den Andrea locker aufnimmt und Semir hat schon den nächsten Verbrecher gejagt. Aber alles in allem war es doch ein schöner Urlaub mit Semir gewesen", schwelgt Paul lachend in Erinnerung. „Weisst du, ich bin glücklich, in Semir einen tollen Partner und Freund gefunden zu haben und vor allem die Liebe meines Lebens, dich! Sozusagen habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen", ist Paul stolz auf seine Eroberung. Beide brechen in ein Gelächter aus. Eine Weile bleiben sie noch eng aneinander unter der warmen Decke gekuschelt auf dem Liegestuhl liegen, nippen am Rotwein, schauen schweigend in den Himmel und geniessen die Nähe des anderen. Dann sagt Paul auf einmal:"Wenn jeden Moment ein Sternschnuppe am Himmel auftaucht, dann habe ich einen grossen Wunsch. Eine Sternschnuppe zu sehen ist immer etwas Besonderes. Es soll sogar Glück bringen." Jenny ist verblüfft über Pauls Worte:"Da spricht ein kluger Mann!" Prompt wird sie von Paul unter den Armen gekitzelt. „Du weisst aber, dass man den nicht laut verraten soll?", schaut Jenny hoch zu Paul und dieser nickt:"Schon klar! Ich wünsche mir, dass dieser Wunsch auch in Erfüllung geht, ich kenne meinen Wunsch schon!" „Du kennst deinen Wunsch schon?", ist Jenny erstaunt, und sie zählt an ihren Fingern ihre geheimste Wünsche ohne laut auszusprechen auf, und Paul sieht, dass ihre Wünsche bis auf acht Fingern kommen. „Für den Fall, wenn der Sternschnuppe kommt, dann dauert es eine Ewigkeit, bis dieser Stern all deine Wünsche mit auf den Weg nimmt. Hast du einen ganz bestimmten, einen einzigen, grossen Wunsch?", möchte Paul Jenny die Entscheidung leichter machen und diese grinst:"Gehen auch zwei Wünsche? Ich kann mich für einen Einzigen schlecht entscheiden." Beide lachen und halten sich in dem Moment fest zusammen. Dann fällt Jenny ein, dass Paul und sie bei dem Undercover Einsatz vor nicht allzu langer Zeit schon mal einen Sternschnuppe erlebt haben, dieser sie dahin gebracht hat, wo sie sich jetzt befinden, und ob aus jener verheissungsvollen Nacht noch was anderes in Erfüllung gehen wird?
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Mehr als nur Freundschaft?
RomanceGeschichte über Romantik, Freundschaft und Schmerz Dies ist meine erste Fan Fiktion rund um die PAST der Cobra 11 und wie geht es zwischen Jenny und Paul weiter? Sind Gefühle, Schmetterlinge im Bauch da oder doch nur eine Freundschaft zwischen Koll...