Kapitel 160

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Sommer, Strand und Meer, was will man mehr...?

Die Freude bei den Renners ist gross, bei Mutter Helga klappt der Kinnlade runter. Helga hat damit gar nicht mehr gerechnet, dass ihr Sohn mal Vater wird und bei Klaus kennt die Freude keine Grenzen mehr. „Junge, Junge! Ich habe es immer gewusst, dass aus dir noch ein prächtiger Vater wird!", Klaus scheint schneller zu begreifen als seine Frau und nimmt Paul in die Armen. „Es war nur eine Frage der Zeit, dass du eine richtige Frau für deine Kinder findest." Jenny funkt höflich dazwischen. „Erstmal ein Kind, danach sehen wir weiter!" „Ach, mit einer Fussballmannschaft werde ich es schon locker aufnehmen, nicht wahr, Helga?" Alle lachen und nun ist Pauls Mutter dran, seinen Sprössling in die Umarmung zu schliessen. „Ach, Paulchen, wie sehr ich mich freue!" „Ja, Mama, ich weiss..." Nun wenden sich die Eltern an Jenny und diese wird ebenfalls herzlich umarmt. Dann dreht sich Klaus zu seiner Frau um. „Helga, ich habe es immer gesagt, bei Paul muss nur die richtige Frau kommen, und dann passt alles." „Ach, dass ich das noch erleben darf", bei Helga kullern ein paar Freudentränen herunter. Die Mutter muss den Sohn nochmal drücken, denn sowas erfährt sie nicht alle Tage. „Wisst ihr denn schon, was es wird und wie soll es heissen?", fragt Klaus, Paul und Jenny zucken nur mit den Schultern. „Ich lasse mich überraschen, ...", sagt Jenny während Paul meint, ein Junge wäre für den Anfang nicht schlecht. Dann könne er mit dem Söhnchen in Partnerlook auftreten oder den aktiven Sportarten nachgehen. „Über den Namen haben wir noch gar nicht gesprochen, ist ja noch Zeit", meint Jenny und Paul hat einen Vorschlag, „Paul junior". Jenny verdreht ihre Augen und die Eltern schmunzeln. „Ach, nee!", stöhnt Jenny, „das ist voll altmodisch mit dem Junior!" Helga legt ihre beiden Armen um die Schultern von Paul und Jenny, möchte sie auf die Terrasse führen. „Kinder, ihr habt noch Zeit zum Überlegen!"

Bei den Gerkhans wird im Pool geplätschert und das schwimmende Einhorn flattert in dem leichten Wind seine Runden im Pool. Ayda und Lilly sind hellauf begeistert, Semir und seine Frau haben sich auf die Terrasse zurückgezogen und schauen dem bunten Treiben zu. „Hast du dich auch richtig bei Paul bedankt für seine Mühe?", wirft Andrea einen Blick zu Semir rüber, der seinen Strohhut vom Kopf abnimmt und damit vor seinem Gesicht für eine leichte Abkühlung wedelt. „Ich habe mich wörtlich bei meinem Partner bedankt", sagt Semir und Andrea mustert ihn schärfer an. „Was ist daran wieder nicht in Ordnung?", brummt Semir. „Paul hat dir schon sehr viel beim Handwerk geholfen, auch hier bei unserer Renovierung des Hauses. Du erinnerst dich noch?", versucht Andrea Semir auf die Sprünge zu helfen. „Da hattest du eine Ladung grüner Farbe auf deinem Kopf verpasst bekommen." Semir sah da aus wie ein grünes Marsmännchen und Andrea muss wieder lachen. Nachdem sich ihr lautstarkes Lachen beruhigt hat, hat sie einen schönen Vorschlag. „Die Kinder haben ja noch Sommerferien und du hast ja immer noch kein Urlaub in den Ferien beantragt. Was hältst du davon, wenn wir spontan nach Rügen fahren? Strand und Meer, ist das nicht herrlich?" „Und was hat das mit Paul zu tun?", nun scheint Semir verwirrt zu sein, worauf seine Frau hinauswolle. „Lade ihn ein, er kann mit Jenny kommen." „Hm, gute Idee, warum nicht?", dann ruft Semir laut und quer durch den Garten. „Ayda, Lilly? Wollen wir an die Ostsee nach Rügen fahren?" „Au ja, da ist noch mehr Platz für das Einhorn", freut sich Lilly, die in ihren Gedanken ausmalt, auf dem Einhorn zu sitzen und in die Ferne zu schwimmen. „Dann will ich aber den Flamingo mitnehmen", protestiert Ayda und Semir lässt einen lauten Seufzer raus. „Nein!" „Ach, Papa, du bist aber gemein!" „Ayda, wenn der Urlaub vorbei ist, wohin mit dem Flamingo? Wir können nicht alle Sache in den kleinen Schuppen verstopfen. Papa kann nicht immer alles aufräumen! Es bleibt bei Nein!" Ayda schmollt und Lilly grinst breit, dabei hält sie sich am Hals des Einhorns fest. „Wir wechseln uns ab, ok?", versucht Ayda einen Kompromiss zu finden und die jüngste Schwester nickt. „Perfekt, dann suche ich im Internet nach last Minute Ferienwohnung, und du rufst Paul an, ob er mitkommen mag", schlägt Andrea vor und Semir nickt. „Aber diesmal fahren wir mit dem Auto und kein Wohnmobil!", ist Semir fest entschlossen, Andrea stimmt ihm zu. „Und nimm Pauls Tipp zu Herzen, wir fahren um Mitternacht los, so sparen wir uns den Stau." Semir schüttelt den Kopf und verdreht seine Augen kurz. „Und kein FKK und Timo, einfach nur wir als Familie mit Paul und Jenny." Schon geht es los an die Vorbereitungen, Andrea surft im Internet nach einer geeigneten Ferienwohnung, Semir ruft seinen Partner an.

Pauls Handy klingelt, als er den Namen seines Partners auf dem Display liest und das Gespräch abnimmt, lacht Paul in den Hörer:"Na, Semir? Hat der Pool ein Loch, oder wo brennt es diesmal?" „Haha...Du, Paul, Andrea hat eine schöne Idee, wir würden euch gerne nach Rügen auf einen Sommerurlaub mitnehmen. Natürlich gehört Jenny dazu. Was sagst du, Partner?" Paul macht ein erstauntes Gesicht, hat er gerade ein tolles Angebot seines Partners bekommen. „Und wo ist der Haken?" „Es gibt keinen Haken! Wir haben ja auch Recht auf einen Urlaub und die Hitze momentan, da wäre das Meer die beste Abkühlung", sagt Semir und Paul fällt ein:"Rügen? Nicht schlecht, denn dort findet das Surferfestival am Wochenende statt. Ja, warum nicht? Ich muss zuerst mit Jenny sprechen." „Ja, mach das! Wenn wir mehr wissen, rufe ich dich nochmal an", möchte Semir das Gespräch beenden als Paul noch einen Witz drauflegt:"Du kannst mich jederzeit nerven." „Haha!" Als Paul Jenny von dem Gespräch erzählen möchte, klingelt es an der Haustür der Familie Renner. Emilia steht mit ihren Eltern vor der Tür und ist erfreut, Paul und Jenny zu sehen. Stürmisch rennt Emilia auf die beiden zu und eine herzliche Umarmung findet statt. „Lisa, du glaubst es nicht!", ist Helga immer noch ausser Freude, „ich werde wieder Oma, ist das nicht wunderbar?" Nun blicken sich Lisa und Thomas gegenseitig an. „Aber Mama, ich bin nicht schwanger, nur habe etwas zugelegt." „Ich meine ja auch nicht dich!", lächelt Helga und Lisa schaut daraufhin Paul an, ob mit der Mutter auch wirklich alles in Ordnung scheint da oben in ihrem Gedächtnis. Paul kann sich ein breites Lachen nicht verkneifen, er nimmt Jenny in seinen Armen. „Mama geht es gut, keine Sorge! Hast du dir nicht immer gewünscht, mal Tante zu werden?", streichelt Paul an Jennys Bauch und Lisas Blicke zeigen eine Sprachlosigkeit. „Nee, Brüderchen? Ach, ist das schön!" Die Geschwister freuen sich und Emilia wird ein wenig melancholisch. „Dann hat Paul weniger Zeit für mich." Paul bemerkt die traurige Stimme seiner Nichte und geht zu Knien. „Emilia, du wirst immer meine grosse Maus bleiben, auch wenn ich ein eigenes Kind haben werde. Du bist immer willkommen, das weisst du!" „Versprochen?" „Natürlich, Emilia. Komm mal her", Paul nimmt sie in die Armen und Emilia knuddelt sich feste an ihrem Onkel, den sie bald mit einem weiteren Kind teilen muss. „Du kannst mal zu uns zum Babysitten kommen", schlägt Jenny vor und bei Emilia erscheint ein Lächeln auf ihren Lippen. Nun sitzt die ganze Familie beisammen bei Kaffee und Kuchen, Helga hat aus dem Bauchgefühl heraus einen Zitronenkuchen gebacken. Paul schwärmt:"Mama, wie immer herrlich saftig!" „Ob das auf unser Kind abfärbt?", zuckt Jenny mit den Schultern, die sich vorstellt, dass es mehr nach Paul kommt als ihr. „Ich habe euch was mitgebracht aus New York, das habe ich im Moment nicht bei mir. Aber es wird euch gefallen!" Jenny wirft einen Blick zu Paul und Emilia, die ihre Nase nicht zurückhalten können. „Ja, was denn?", bettelt Emilia und Paul grübelt, was es sein könnte. „Nun wartet doch ab, ihr werdet garantiert ausflippen!", lächelt Jenny siegessicher. Nun kommt das Gespräch von Semir und Rügen auf den Punkt. Paul würde schon sehr gerne mitkommen, auch wegen dem Surfen. Jenny erklärt sich bereit, ihn zu begleiten und möchte die letzten schwierigen Wochen einfach vergessen und die Seele baumeln lassen. Pauls Blick richtet sich nun an Emilia und prompt kommt ihm eine Idee. „Sag mal, Lisa, hast du was dagegen, wenn wir Emilia mit nach Rügen nehmen?" „Oh ja!", freut sich Emilia, „bitte Mama und Papa, sagt ja!" Thomas scheint die Idee zu gefallen, sagt zu seiner Frau:"Dann machen wir uns eine schöne Zeit." Er gibt ihr einen Handkuss, und Lisa willigt ein. „Dann könnt ihr schon mal üben, wie ein Familienurlaub aussieht." „So schlimm wird es nicht sein", meint Paul und Jenny schmunzelt. „Aber dafür mehr chaotischer!" „Dafür habe ich dich ja", sagt Paul und gibt Jenny einen langen Kuss...    

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