Kapitel 117

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Die letzten Vorbereitungen...

Schweissgebadet am Gesicht erwacht Jenny aus dem Traum und klammert sich so fest an Paul und versucht ihn zu wecken. „Paul, ich habe wieder diesen Traum gehabt!" Als Paul sich nicht rührt, versucht Jenny es diesmal fester mit dem Wachrütteln und ihre Stimme wird lauter. Mit der Hand tastet Paul im Dunkeln nach der Nachttischlampe und es leuchtet schwach im Schlafzimmer. Er dreht sich zu Jenny um, die leise zu wimmern beginnt, das langsam lauter wird. Auf einmal ist Paul schlagartig wach, setzt sich aufrichtig hin und beruhigt Jenny in seiner starken Umarmung. „Es ist alles gut, ich bin bei dir", tröstet Paul und streichelt dabei ihren Rücken. Jennys Schluchzen wird weniger, sie sucht nach in der Schublade ihrer Nachtkommode nach einem Taschentuch und putzt sich ihre Nase. „Ich habe im Traum die Augen gesehen, ich meine, das kann gar nicht sein...", aufgeregt schildert sie Paul das Geschehen und hat diesen Blick der Gestalt wieder vor ihren Augen. Um sie nicht noch mehr aufzuregen, nimmt er sie wieder in seinen Armen, ihr Kopf ist an seiner Brust gelehnt. Jenny hört Pauls langsamen Herzrhythmus, ihre Hand legt sie an die Brust von Paul und dieser spielt mit ihrer Haarsträhne. „Hab keine Angst, ich beschütze dich und werde immer auf dich aufpassen!" „Aber in dem Traum hast du mich nicht beschützt, du warst da gar nicht da!" Schnell versucht Paul auf seine Liebste mit beruhigenden Worten einzureden, ihr leises Wimmern hört nach einer Weile auf und Paul merkt, dass Jenny irgendwann in seiner Umarmung eingeschlafen ist. Um sie nicht zu wecken, nimmt Paul seine Schlafposition im Sitzen ein, er versucht sein Kopfkissen gemütlich hinter seinem Rücken zu platzieren und lässt die Nachttischlampe an, damit Jenny sich in der Dunkelheit nicht fürchten muss.

Der Himmel scheint teils bewölkt zu sein, die Sonne lugt sich langsam zwischen den Wolken hervor. Es soll schönes Wetter sein, passend zum Sommerfest, das heute stattfindet. Auf der PAST werden am Samstagmorgen die letzten Vorbereitungen ausgeführt, Hartmut ist schon mit den ganzen Kabeln für die Stereoanlage für Musik verbinden in vollem Gange, während die Polizeirätin Krüger den Getränkelieferanten die letzten Anweisungen gibt, wo der Kühlwagen und Thekenwagen hingestellt wird. Hartmut macht einen kleinen Soundcheck und die Krüger stimmt in die Musik mit ein. Gerade kommt Susanne mit dem Kinderwagen auf den Hof gerollt, Friedrich scheint sich bei der Musik zu amüsieren und Susanne wippt mit ihrem Schuh auf dem Asphalt. „Da krieg ich schon Lust darauf!" Hartmut dreht sich um und freut sich, seine gute Freundin zu sehen und scherzt:"Heb dir das für später auf, wir werden einen Tanz machen!" „Oh ja, da freue ich mich schon!" Hartmut kommt auf Susanne zu und begrüsst sie mit Küsschen an die Wange. „Guten Morgen!" Dann bückt der rothaarige Mann auf den Kinderwagen und streichelt Friedrich auf dem Haarscheitel, dieser lächelt ihn freudig an. „Ich habe eine Babysitterin für Friedrich organisiert, so kann ich mich am Abend entspannen", erzählt Susanne und nun hat sich Kim zu den drei dazugesellt. Ein kleiner Smalltalk findet die Runde und Hartmut möchte Susanne und Kim auf ein Frühstück einladen. Kim lehnt dankend ab, da sie noch was organisieren muss, so zieht Susanne mit Hartmut ab und nimmt ein zweites Frühstück im Extrablatt ein. Am Tisch quiekt Friedrich voller Freude über ein weiches Brötchen während Hartmut sich den Kaffeeduft durch die Nase geniessen lässt und Susanne mit einem Ei pellen beschäftigt ist. Die drei lassen sich Zeit, nach dem Frühstück spielt Friedrich mit Kuscheltieren, die Erwachsene unterhalten sich ausgiebig bis mittags. Dann bringt Susanne den Kleinen zum Mittagsschlaf nach Hause und wird erst gegen nachmittags auf dem Sommerfest erscheinen. Hartmut möchte zuhause schnell unter die Dusche springen und sich frische Wechselklamotten anziehen. Beide verabschieden sich und gehen getrennte Wege.

Im Schlafzimmer durch die Helligkeit erwacht Jenny am nackten Oberkörper von Paul hört und spürt dessen langsamen Atemzüge und Herzschläge. Sein Arm ist um Jenny gelehnt, diese streichelt mit ihren Finger darüber, Paul lässt sich davon nicht beirren und hat die Augen immer noch geschlossen. Jenny nicht mehr schlafen und beschliesst aufzustehen, dabei schaut sie eine Weile zu Paul, der in Sitzposition seinen Schlaf hat und sie lächelt, als sie Pauls wuscheligen Haaren in der Sonnenstrahlen, die durch die Ritzen der Rollos erscheinen, sieht. Die Haare schimmern blonder, leicht gewellter Strähne hervor. In kurzen Schlafshorts kramt Jenny ihren Reiserucksack aus dem Schrank und beginnt das Nötigste einzupacken, da es schon morgen in die USA geht. Andererseits freue sie sich darauf, die andere Seite wird Jenny Paul vermissen, umso so die Wiedersehensfreude grösser sein. Auf dem Küchentisch findet sie den Bilderrahmen mit Paul und Emilia, die sie gestern aus der PAST mitgenommen hatte, um in den USA nicht alleine zu sein. Sie schaut in die strahlenden Gesichter auf dem Bild, „was war das wieder für einen Traum? Diesmal konnte ich die Augen klarer sehen, aber...das kann doch niemals sein! Ich hoffe immer noch, dass es ein falscher Film im Traum ist. Hoffentlich verfolgt mich dieser Traum nicht auf ewig!" Gedankenverloren verpackt sie den Bilderrahmen zwischen den T-Shirts und verstaut diesen in den Rucksack. Nun hört Jenny ein Brummen, Paul bewegt sich gerade und stöhnt dabei auf. „Ah, mein Rücken!", und reibt sich an die schmerzende Stelle und versucht sich aufzurichten, seine Blicke treffen die grüne Augen, die ihn liebevoll anlächelt. „Guten Morgen, Schatz! Gut geschlafen?" Jenny muss ein wenig schmunzeln als sie Pauls Grimasse sieht, wie dieser sich ins Kopfkissen zurücklehnt. „Guten Morgen, meine Schöne! Was machst du da?" „Ich konnte nicht mehr schlafen, da habe ich schon mal eingepackt. Du weisst schon, New York. "Paul nickt und reibt sich seine Augen. „Eine Woche ohne dich ist unvorstellbar!", lächelt Paul ein wenig traurig, Jenny krabbelt auf Knien zu Paul ins Bett und lässt sich in seine Umarmung fallen. „Ich dich auch! Ich kann immer noch absagen, die Krüger..." Paul unterbricht Jenny mitten im Satz, indem er sie küsst. „Nein, Jenny! Ich weiss, dass das dein Traum ist, mal beim FBI mitzuarbeiten. Und Träume soll man nicht träumen, sondern lebe den Traum! Ich habe dir gesagt, ich unterstütze dich und werde auf dich warten! Dafür ist meine Liebe zu dir stark, dass ich es überleben werde." Jennys Gesicht ist an Pauls Schulter angelehnt, mit ihren Finger spielt sie mit Pauls Haaren und ihre Augen sind an die kastanienbraunen Blicke von Paul geheftet und als dieser aus vollem Herzen weiter spricht, ist Jenny so gerührt, dass sie Paul zu sich runterzieht und beide versinken in leidenschaftliche Küsse. Pauls Handy beginnt zu klingeln, er ignoriert es bis er nach einer Weile genervt aufgibt und sich sein Handy vom Nachttisch schnappt und ran geht. „Morgen, Schwesterherz!", beginnt Paul das Gespräch und Jenny löst sich von Paul, steht auf und setzt in der Küche Kaffee auf. Sie ist gerade dabei, den Tisch für das Frühstück zudecken, als Paul sie an der Schublade von hinten an ihre Taille heranschleicht und diese mit Küssen an den Nacken überwirft. „Lisa hat uns zum Frühstück eingeladen", ohne die Küsse zu unterbrechen und Jenny schliesst ihre Augen genüsslich. „Das ist aber nett, dann sollen wir uns fertig machen, wir wollen deine Schwester nicht warten lassen." „Wir haben noch Zeit, erst um zehn Uhr morgens." „Ich habe aber schon Hunger und Kaffee läuft gerade", murmelt Jenny gestöhnt, denn Paul schafft es, eine Frau mit kleine Liebesspiele zu liebkosten, dabei kämpft Jenny mit einen leises Knurren im Magen. Pauls Hände sind in die von Jenny verwickelt und diese legt Pauls Hände auf ihren Unterleib. Rasch hat Paul Jenny schon umgedreht und setzt sie auf die Arbeitsplatte, „da weiss ich eine Lösung, was deinen Hunger stillen kann!" Jenny schlingt ihre Beine um Pauls Hüfte. Beide sehen sich tief in die Augen, Jenny kreuzigt ihre Armen beim Schlafshirt ausziehen und ihre Brüste erscheinen vor Pauls Augen. Er beginnt daran und an den Nippel zu liebkosten, Jennys Kopf lehnt sich weiter nach hinten, Paul zieht sie näher an sich nach vorne, so dass sich eine bessere Liebesstellung bietet. Für andere und wildere Liebespositionen verlagern sie stöhnend die erotische Leidenschaft ins Schlafzimmer und lassen den morgendlichen Sex mit einem lustvollen Aufstöhnen des erreichten Höhepunktes ausklingen. Eng aneinander und schwitzend kuscheln sich Paul und Jenny noch eine Weile in der zerwühlten Bettdecke...    

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