Kapitel 89

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Neue Energie tanken...

Der silberne BMW rollt auf die Hofeinfahrt zu, Semir bemerkt beim Aussteigen den weissen KIA-Wagen seiner Frau, die vor seinem BMW steht. Er öffnet die Haustür und in den Flur hereingetreten ruft er:"Schatz, bist du zuhause?" Aus dem Esszimmer ertönt Andreas Stimme:"Ja, ich bin hier!" Schnell hängt Semir noch seine Jacke an der Garderobe auf geht ins Esszimmer und gibt Andrea ein Küsschen. „Bist du heute nicht auf der Arbeit?", verwundert dass seine Frau um die Uhrzeit hier im Hause ist. „Lillys Schule macht heute einen Lehrerausflug und ich habe mich für den Rest der Woche Hausarbeit mitgenommen." „Aha", gähnt Semir, nimmt sich Platz auf den Stuhl und reibt sich kurz an seinen Augen. „Guten Morgen, Papa!", mit freudiger Stimme begrüsst Semirs jüngste Tochter ihren Vater, die von der Terrasse hereinkommt. Ihr Vater knuddelt sie und sagt ebenfalls „Guten Morgen!" Nun möchte Andrea wissen, ob alles gut gelaufen ist auf der Arbeit. „Ja, wir konnten Jenny in allerletzter Sekunde retten. Sie drohte den Abhang hinunter zu stürzen." Das Gähnen wird bei Semir immer stärker, auf dem Weg zur Treppe sagt er zu Andrea:"Ich gehe duschen und dann ins Bett." Im Vorbeigehen küsst er seine Frau nochmal und diese sagt:"Dann schlaf gut und wir essen heute alle gemeinsam zu Abend." „Gut", gähnt Semir erneut und geht trabend die Treppenstufen nach oben ins Bad, nimmt eine schnelle Dusche und ist in kurzer Zeit im weichen Bett eingeschlafen. Jenny, die ihr Arme um Pauls Hals gelehnt hat, lässt sich von Paul in die Wohnung tragen. Er legt sie sanft aufs Bett, Jenny zieht ihre Beinen eng an sich und möchte weiterschlafen. Paul versucht ihr vorsichtig die Schuhe und die Klamotten bis aufs T-Shirt auszuziehen. „Ich bin müde", murmelt Jenny im Schlaf und tastet nach der Decke, um sich ihren Körper warm zu halten. „Ich bleibe bei dir", flüstert Paul Jenny ins Ohr und ihre Mundwickel werden breiter, „schlaf gut und ich liebe dich!" Dann deckt Paul sie mit der Decke zu, Jenny scheint die Worte nicht mehr wahrzunehmen, ihre Augenlider sind geschlossen, sie kuschelt sich am Kopfkissen und Paul beobachtet sie noch eine Weile. „Ich habe sie gerettet, das war wirklich knapp! Was wäre, wenn ich zu spät gekommen wäre? Daran mag ich nicht mal denken. Wichtig ist, ich habe meine Miss Perfekt wieder!" in stillen Gedanken schaut Paul Jenny beim Schlafen zu und verlässt das Schlafzimmer. Er möchte gerade in einen Apfel hinein beissen, als sein Handy klingelt. Auf dem Display erkennt er die Nummer seiner Mutter. Auf der Couch sitzend nimmt er das Gespräch an:"Hallo Mama!" Er hält das Handy am Ohr und kaut den Apfel, sagt dann:"Uns geht es gut, gestern ist Jenny entführt worden, aber keine Sorge, sie ist wieder hier und schläft gerade. Ich war die ganze Nacht arbeiten, ich gehe gleich auch ins Bett." Helga schlägt vor, am Abend mit Pauls Vater vorbei zu kommen und bringt eine Lasagnesuppe mit. „Nicht schlecht, dann sehen wir uns am Abend. Ich freue mich", scheint Paul begeistert zu sein, in dem Moment fühle er sich zu erschöpft um noch selber am Herd zu stehen und ist seiner Mutter für die Unterstützung dankbar. Bevor Paul das Gespräch beendet, sagt er noch schnell:"Mama? Danke, du bist die Beste!" Am anderen Ende der Leitung hört Paul das Lachen seiner Mutter. Paul fällt ein, dass er Martin Dorn noch die gute Nachricht überbringen muss und wählt die Nummer auf dem Handy. Herr Dorn ist erleichtert, dass es seiner Tochter gut gehe und sie in Ruhe schlafen lassen möchte. Er werde sich bei ihr melden und bedankt sich für den Anruf. Paul lässt einen lauten Seufzer raus und begibt sich schnell unter die Dusche. Im Schlafzimmer möchte er auf seine Bettseite gehen und bemerkt, dass Jenny sich breit gemacht hat, er schleicht sich vorsichtig unter die Decke und Jenny legt ihren Kopf an die Schulterseite von Paul, dieser legt seinen Arm um Jenny und zieht sie fest an sich. Im Schlaf haucht Jenny:"Ich liebe dich", und spürt die Wärme seiner Haut. Auf dem Weg zu Susannes Wohnung macht Susanne einen kurzen Stopp beim Bäcker und holt frische Brötchen für das kleine Frühstück mit Hartmut. Zuhause angekommen begrüsst sie freudig ihren kleinen Sohn Friedrich, der fertig mit Hilfe der Tagesmutter angezogen im Wohnzimmer auf dem Teppich spielt und ihn einen Kuss an die Wange gibt. „Ich bin für den Rest des Tages von der Arbeit freigestellt worden. Sie können für heute Schluss machen", spricht Susanne mit der Tagesmutter, die auf den Namen Alina hört die neben Friedrich auf dem Teppich sitzt. „Und danke, dass Sie die Nacht hier geblieben sind." „Das ist kein Problem, habe ich gerne gemacht. Dann kann ich heute shoppen gehen", freut sich Alina und will sich im Flur für den Ausgang fertig machen. Sie verabschiedet sich von Susanne und Hartmut und wünscht den beiden einen schönen Tag. „Ihnen auch beim Shoppen viel Spass!", schliesst Susanne die Tür und hört Geschirr klappern aus der Küche. Hartmut ist gerade dabei, den Tisch zu decken und Susanne lässt die Kaffeemaschine durchlaufen. Beim Frühstück unterhalten die beiden noch eine Weile bis Hartmut nach einigen Stunden aufbricht. Gegen Mittag macht Friedrich einen Mittagsschlaf und für Susanne ist es auch die Möglichkeit, ebenfalls ins Bett zu gehen. Gegen Abend hat Andrea das Abendessen für alle fertig gemacht, Ayda und Lilly decken den Tisch, Dana kommt gerade nach Hause und riecht den Duft im Flur, während sie die Schuhe auszieht:"Oh, das riecht aber gut!" Im Esszimmer trifft sie auf ihre kleine Schwestern und Andrea kommt mit der Salatschüssel an den Tisch:"Es gibt Nudelauflauf. Ich wecke jetzt Papa, dann können wir essen." Die Mädchen reichen den Salat schon in die kleinen Schüsselchen, während Andrea die Treppenstufen nach oben geht und an die Schlafzimmertür klopft. Sie öffnet die Tür und geht an das Bett, gibt Semir einen Kuss an die Stirn, und dieser erwacht langsam aus dem Schlaf, dabei streckt er die Armen aus. „Wie spät ist es?", fragt er Andrea. „Gleich ist 18 Uhr. Komm, das Essen ist fertig. Wir warten." Semir steht langsam auf, zieht sich Sporthose und T-Shirt an, kommt dann gut gelaunt die Stufen nach unten und seine Familie empfängt ihn mit strahlenden Gesichtern an den Tisch. „Ich habe Hunger", stellt Semir fest, nachdem sich sein knurrender Magen gemeldet hat. „Na, dann einen guten Appetit!", wünscht Andrea alle und das Abendessen wird in volle Züge genossen. An der Wohnungstür von Paul klingelt es, es dauert eine Weile bis Paul begreift, dass das Klingeln von der Haustür kommt und steht verschlafen in nur mit Boxershort auf und öffnet die Tür. Seine Eltern stehen davor, Helga hat in der Hand den Topf mit der Suppe und schaut Paul von oben bis unten an:"Habe ich dich geweckt?" und Klaus lächelt:"Hallo, mein Sohn!" „Ja, hast du. Egal, komm herein!", bittet Paul seine Eltern um Einlass und bemerkt dabei, wie seine Mutter ihn anschaut. „Mama, du kennst mich doch als Baby und wie nackt ich damals aussah", lächelt Paul seine Mutter an. Helga wird ein bisschen verlegen:"Paul, zieh dir bitte was an. Ich mache die Suppe schon mal warm." Paul nimmt seiner Mutter den Topf aus der Hand und stellt sie auf den Herd. „Wenn ich so jung wie du wärst, würde ich meinen tollen Body auch spazieren führen", lacht Klaus und Paul dreht sich selbst mit einem Lachen einmal herum:"Ja, ich weiss, Papa!" und geht ins Schlafzimmer. Dort kuschelt er sich an Jenny, die ihre Augen langsam aufschlägt. „Hast du gut geschlafen, meine Schöne?", küsst Paul sie und sie erwidert seine Küsse und möchte mehr von ihm spüren. Paul bremst ihre Verführungen:"Meine Eltern sind hier, verschieben wir das auf später." „Oh, wir haben Besuch?", nun ist Jenny richtig wach und richtet sich auf. „Ja, meine Mutter wollte uns mit einer warmen Mahlzeit unterstützen, ich hoffe, das ist in Ordnung." Jenny streichelt Paul an der Wange:"Na klar, ich freue mich, dass deine Eltern unterstützen. Aber nicht jeden Tag." „Soweit wird es nicht kommen, meine Mutter ist da locker." Beide lachen und ziehen sich Sportklamotten an. In der Küche schwebt ein köstlicher Duft aus dem Topf, der Tisch ist bereits gedeckt, und wieder klingelt es. Pauls Eltern umarmen Jenny herzlich und fragen nach ihrem Wohlbefinden. „Was ist heute los?", wundert sich Paul und geht auf die Tür zu. „Ich habe vergessen zu sagen, Lisa wollte mit Emilia kommen. Ich hoffe, das ist in Ordnung?" mit fragendem Blick schaut Helga ihren Sohn an. „Klar, Mama!", und öffnet die Tür. Zwei strahlende Gesichter lächeln Paul an. Lisa steht mit Baguettes in der Hand und Emilia umarmt ihren Lieblingsonkel. „Hallo!", freut sich Paul auch, die beiden wiederzusehen und Emilia rennt zu Jenny:"Geht es dir gut? Mama hat mir erzählt, was mit dir passiert ist." Jenny nimmt Emilia in die Armen:"Ja, mir geht es gut." Emilia setzt sich neben sie an den Tisch...

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