Kapitel 77

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Freudiges Wiedersehen...

Paul löst sich von dem Kuss und dreht sich langsam um, wer denn da mitten im Kuss stört und ein obdachloser Mann steht vor ihm und fragt:"Haben Sie etwas Kleingeld für mich?" Da Paul gute Laune hat und Jenny an seiner Seite ist, möchte Paul nicht geizig sein und kramt aus seiner Hosentasche vier Euro heraus und gibt sie dem Mann. "Hier, bitte schön! Kaufen Sie sich davon was zu essen. Alkohol ist keine Dauerlösung!", gibt Paul dem Mann, der sich über die Münzen freut, noch als kleinen Tipp mit auf dem Weg. Der Obdachlose bedankt sich und geht auf eine Wurstbude zu, sucht sich mit dem passenden Geld eine Brötchen mit Wurst zu bestellen und lässt es sich schmecken. Paul und Jenny sehen das alles noch mit an, und Jenny sagt:"Du hast den Mann gerade glücklich gemacht." Paul lächelt und nimmt Jenny an die Taille:"Und du machst mich glücklich, dass du mich abholst." Beide geben sich einen Kuss und Jenny umarmt Paul so herzlich. „Solltest du nicht vorsichtig sein wegen dem anonymen Brief?", erinnert Paul Jenny daran, als diese ihren Kopf an Pauls Schulter gelehnt hat. Jenny weiss, dass sie es Paul sagen muss, was sie gestern im Supermarkt erlebt hat und bevor Paul es von Semir erfährt. „Ja schon, aber ich wollte dich so gerne sehen, konnte es nicht mehr aushalten." Paul blickt Jenny mit seinen kastanienbraunen Augen an:"So schlimm?" Jenny presst die Lippen aufeinander und nickt mit dem Kopf und macht eine lustige Grimasse, sagt dann:"Ach, so schlimm war es nicht. Jetzt bist du da. Du siehst müde aus? Hast du die Nacht durchgefeiert? Komm, lass uns fahren", Jenny geht um die Motorhaube und setzt sich ans Steuer, während Paul seine Sporttasche hinten auf der Rückbank verstaut und sich auf dem Beifahrersitz anschnallt. "Es war eine schöne Zeit und Hamburg ist eine schöne Stadt. Louis lässt dich grüssen und er hat eine Freundin, Katharina. Sie ist sehr nett und Louis scheint glücklich zu sein. Das freut mich für meinen Freund", erzählt Paul, während Jenny sich auf den Verkehr konzentriert und ihn dabei zuhört. „Ich würde Katharina gerne mal kennenlernen", sagt Jenny, als sie gerade bremsen muss, da die Ampel auf Rot ist. „Das machen wir ganz bestimmt! Romy war auch da, sie ist mit Katharina befreundet. Was für ein Zufall, dass ich sie gestern wiedergesehen habe", möchte Paul die Sache klar stellen und erzählt weiter:"Nur gestern Abend in der Cocktailbar ist sie beschwipst geworden und mir so nah gekommen. Aber keine Sorge, es ist nichts passiert!" Jenny ist erleichtert, dass Paul nicht näher auf Romy eingegangen ist und ist dankbar für seine Ehrlichkeit. „Paul, ich muss dir was sagen, bitte versprich mir, dass du ruhig bleibst!", versucht Jenny ruhig zu sagen. „Kommt darauf an", sagt Paul. „Bitte!", fleht Jenny. „Ich versuche es, also schiess los!", einen kleinen Kloss im Hals hat Paul schon, und ist gespannt, was er gleich hören wird. „Gestern waren Patrick, Linda und ich in der Kölner Stadt shoppen und spazieren, es ist alles gut gegangen bis auf die Sache im Supermarkt", bricht Jenny mitten im Satz ab, da das Auto ihres Bruders gerade auf die Einfahrt der Villa Dorn zurollt und zum Stehen kommt. Jenny stellt den Motor aus und mit zittriger Stimme redet sie weiter:"An der Kasse hat ein Mann mich angesprochen, und meinte, ob ich heute alleine ohne dich wäre und ich solle dich von ihm grüssen." „Wie bitte?", Paul glaubt, nicht richtig gehört zu haben und wird etwas lauter:"Was will das Schwein? Hat er dir was getan? Wie sieht er aus?" So viele Fragen gehen über Pauls Lippen und er nimmt Jenny in die Armen, versucht sie zu trösten:"Wir werden ihn finden, Semir und ich! Verlass dich darauf!" Paul legt seine Hände an die Wangen von Jenny und möchte sie mit seinem liebevollen Lächeln auf andere Gedanken bringen. Beide steigen aus und betreten die Villa. Im Wohnzimmer treffen Paul und Jenny zu später Stunde noch auf Martin und Patrick, die sich vor dem TV auf der Couch sitzen und über Politik diskutieren. Linda ist schon ins Bett gegangen. Alle begrüssen sich und Paul erzählt kurz über Hamburg und Patrick sagt:"Kommt ihr morgen Abend zum Abendessen hier? Am Dienstag in aller Frühe möchten Linda und ich wieder zurück nach Wien fahren, wir haben noch was zu vorbereiten und meinen Urlaub geht auch zu Ende." „Ja, gerne", kommt es von Paul, der anfängt zu gähnen, und Jenny nickt. Patrick witzelt zu Paul:"Warst du die ganze Nacht auf der Reeperbahn?" Paul lacht und reibt sich an den Augenbraunen:"Haha!" „Wir sehen uns dann morgen Nachmittag wieder, vorher müssen wir noch arbeiten", sagt Jenny und wünscht allen eine gute Nacht. Vater und Sohn bleiben sitzen und wünschen ebenfalls eine gute Nacht. Paul und Jenny gehen die Treppenstufen nach oben in Jennys Zimmer. Pauls Blick fällt auf das Bett, das so einladend aussieht und beginnt sich langsam auszuziehen. Er kriecht auf Knien auf der Matratze und legt sich mit einem lauten Seufzer hin während Jenny kurz ins Bad geht und im Bademantel zurückkommt. Auf dem Nachttisch leuchtet die kleine Lampe und vor dem Bett lässt Jenny den Bademantel von ihren Schultern gleiten und kriecht sich in sexy Position mit einem Slip angezogen zu Paul, der mit einem Boxershort bekleidet friedlich auf der eine Seite liegt und die Augen geschlossen hat. Jenny berührt Pauls bestes Stück, flüstert ihm ins Ohr:"Ich liebe dich!" und küsst dabei seinen kräftigen Body. Paul lässt es sich in den Träumen wohlig geniessen und spricht so leise:"Jenny,...". Der Duft seines Körpers steigt Jenny in die Nase, wie hat sie das so vermisst, diesen wunderbaren Geruch. Nach einer Weile merkt sie, dass Paul sich nicht rührt und so tief und fest schläft, dass Jenny leise murmelt:"Und ich hatte mich darauf gefreut, dich zu verführen." Sie schaut verliebt Paul noch eine Weile zu, berührt mit ihren Finger seinen Wuschelhaaren, die so schön in zweierlei blonde Farben leuchten und kuschelt sich eng an ihm und spürt seinen Arm um ihren Körper legen und hört sein leises „Ich liebe dich auch!". Sie spürt Pauls langsamen Herzschlag an ihrer Wange, deckt die beiden mit der Decke zu und knipst das Licht auf dem Nachttisch aus.


Typischer Montagmorgen...

Schon auf dem Flur ins Bad herrscht ein absolutes Drunter und Drüber bei den Gerkhans, Ayda und Lilly stehen am Waschbecken und putzen sich die Zähne, Dana klopft an die Tür:"Beeilt euch mal, ich muss dringend!" Als letzten kommt Semir, der sich die Armen in die Höhe ausstreckt, aus dem Schlafzimmer und sieht Dana vor dem Badezimmertür stehen, dreht sich wieder um und zieht sich im Elternzimmer um. Die Tür zum Bad steht weit offen und Semir pfeift gutgelaunt vor dem Spiegel. Derweil ist Andrea unten in der Küche mit dem Frühstück zubereiten für die Familie beschäftigt und hat das Handy am Ohr, ihre Mutter ruft in aller Frühe an und möchte mit ihr einfach nur unterhalten. Dana unterstützt Andrea, so dass diese auf die Terrasse gehen kann und in Ruhe telefonieren kann. Ayda und Lilly schütten sich Müsli in die Schüssel und füllen diese mit Milch. Nun kommt Semir dazu und wird von seiner Frau mit einem Küsschen begrüsst. „Schöne Grüsse von meiner Mutter", sagt sie zu ihrem Mann, dann an die Mädchen gerichtet:" Und an euch von euer Oma!" Semir hält die Tasse Kaffee in der Hand:"Danke, wieso ruft sie so früh am Morgen an? Um die Uhrzeit hält sie normalerweise ihren Schönheitsschlaf.", Semir ahnt schon was, nicht ohne Grund ruft seine Schwiegermutter einfach so am Morgen an. Andrea nimmt sich Platz und sagt:"Sie hat Kopfschmerzen, und kann nicht schlafen." „Aha, wohl wieder zu tief ins Glas geschaut?" „Meine Eltern waren gestern auf einem Empfang in einer Bildergalerie eingeladen. Sie hat mir von den Bildern geschwärmt", erzählt Andrea. „Aber wir hängen keine Bilder mehr auf, ich mag das nicht, wenn die Wand zu bunt wird", bittet Semir seine Frau, und diese nickt:"Klar, keine Sorge!" Das Frühstück fällt kurz aus, die Zeit für die Schule drängt, Andrea beginnt abzuräumen und stellt das Geschirr in die Spüle, verabschiedet sich mit einem Küsschen von der ganzen Familie und fährt in ihrem weissen KIA vom Hof. Semir bringt auf dem Weg zum Revier Ayda und Lilly in die Schule, Dana fährt mit ihrem Mofa zur PAST, momentan macht sie ein Praktikumsjahr. Vor dem Schulhof kommt der silberne BMW zum Stehen, Ayda und Lilly steigen aus und Ayda kommt ans Fenster zu ihrem Papa:"Nicht vergessen, Paul zu fragen wegen dem Wochenende!" „Jaja, jetzt Abmarsch", und schaut seinen Töchtern hinterher, die ihre Freundinnen umarmen und mit ihnen in die Schule reingehen. Nun fährt er zur PAST.

Diesmal ist Paul schon vor dem Wecker und Jenny wach geworden, helle Sonnenstrahlen erscheinen durch die Ritzen des Rollos ins Zimmer, er dehnt sich auf dem Rücken aus, dabei verrutscht die Bettdecke leicht und zeigt Jennys nackter Körper bis auf den Slip hervor. „Oh, da habe ich was verpasst gestern Abend", denkt Paul, als er sich zu Jenny dreht, die mit dem Rücken zu ihm liegt, noch schläft. Er berührt sanft ihre Brüste, küsst sie am Hals und Schulter und möchte sie Lust darauf machen, mit ihm vor Arbeitsbeginn zu schlafen. Paul versucht es weiter, indem er Jennys Slip von ihrem Unterleib abstreift und diese neben dem Bett auf den Boden wirft. „Was wird das?", beginnt Jenny mit geschlossene Augen zu lachen und hört durch das Geflüster von Paul in ihrem Ohr:"Ich will dich spüren!" Schon hat sie auch ein Kribbeln im Unterleib und dreht sich zu ihm um, beide verfallen in leidenschaftliche Liebeleien, bei dem Jenny sich in Reiterstellung auf Paul sitzt und beide den Höhepunkt erreicht haben, klingelt nun auch der Wecker.Beide springen schnell unter die Dusche, genehmigen sich in der Küche, die um die frühe Uhrzeit leer ist, einen Kaffee im Stehen und Jenny schmiert sich schnell zwei Brote mit Marmelade, eine für sich und den anderen für Paul. Auf der Einfahrt nimmt Paul Jenny nochmal kurz in die Armen, streicht ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und küsst sie:"Jetzt fühle ich mich richtig fit!" Jenny lächelt und neckt:"Aber erwarte das nicht jeden Morgen!" „Jenny, meine Verführungen kannst du nicht widerstehen. Ich kenne deinen Schwachpunkt", grinst Paul und zwinkert mit seinem rechten Augen. Beide steigen in den Mercedes und dieser fährt von der Villa. Gerade als Paul das Auto um die Ecke abbiegt, stellt sich ein Mann unbemerkt neben das Tor und versucht sich unsichtbar versteckt zu halten. Paul und Jenny sind gut gelaunt, werfen sich verliebte Blicke zu und fahren geradeaus schauend und vergessen für den kurzen Moment, dass ein roter SUV auf den Seitenstreifen zwischen zwei Autos in der Lücke geparkt steht...    

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