Kapitel 78

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Auf der PAST...

Semir und Paul treffen sich gleichzeitig auf dem Parkplatz, Paul setzt seinen Mercedes rückwärts auf seinen Parkplatz, Semir folgt ihm hinterher. Beim Aussteigen bemerkt Semir, dass Paul gute Laune hat, wie schon lange nicht mehr. „Morgen Partner!", boxt Paul Semir an, dieser grüsst zurück mit einem „Guten Morgen, Paul! Dir auch, Jenny!" Jenny, die gerade an Semir vorbei gehen möchte:"Guten Morgen!" und macht die Tür zur Halle auf und trifft auf Susanne, die wieder an ihrem Schreibtisch sitzt und fragt:"Wie geht es dir?" Susanne lächelt, als sie Jenny auf sich zukommen sieht:"Danke, mir geht es wieder gut. Und wie ich sehe, hast du meinen Arbeitsplatz während meiner Abwesenheit in Ordnung gehalten." Jenny deutet mit dem Zeigefinger auf ihren Schreibtisch:"Dafür habe ich einige Akten mehr dazu bekommen." Sie geht in die Küche und holt sich einen Cappuccino mit aufgelöstem Karamellbonbon, während sie wartet, bis der letzte Tropfen Kaffee durch den Vollautomaten gesickert ist, hört sie Pauls Lachen auf dem Flur. Semir und er gehen gerade an der Küche vorbei in ihr Büro, und der kleine türkischen Mann staunt nicht schlecht, als Paul ihm gerade erzählt:"Vielleicht solltest du vor Arbeitsbeginn mit Andrea Sex haben, das lockert einem dem Tag!" Paul klopft Semir an der Schulter:"Man sieht, dass du verspannt bist." „Haha", kommt von Semir, „als ich so alt wie du warst, da habe ich es Tag und Nacht getrieben!" „Nicht schlecht", pfeift Paul, der sich gerade in seinen Schreibstuhl setzt und den Baseball in die Hand nimmt und diese mit beiden Händen hin und her wirft. „Warte ab, bis du eine eigene Familie hast, dann wirst du es noch merken, dass es anders ist." Paul bewegt seine Lippen tonlos und schaut durch die Glasscheibe zu Jenny, die an ihrem Tisch auf den Bilderrahmen schaut und diese an einen anderen Platz stellt und klappt eine Akte auf. „Apropos Liebe, Paul, ich würde Andrea gerne zum Hochzeitstag am Wochenende verwöhnen, du weisst schon, mit allem drum und dran", spielt Semir mit dem Kugelschreiber, während er wartet, bis sein Computer hochgefahren ist, „Würdest du auf Ayda und Lilly aufpassen?" „Oder können Oma und Opa um sie kümmern?", fragt Paul und Semir winkt mit der Hand ab:"Nein, nein, lieber nicht. Sonst habe ich ein Bild von denen im Wohnzimmer hängen." „Hä?", verwirrt fragt Paul, was das mit einem Bild zu tun hat. Sein Partner erzählt ihm von dem Telefonat seiner Schwiegermutter Margot heute früh und erwähnt nebenbei:"Die beiden Mädchen möchten unbedingt mit dir das Wochenende verbringen." „Würdet es euch was ausmachen, wenn ich Jenny mitbringe?" „Paul, du bist bei uns immer willkommen, das ist deine Freundin dann auch! Andrea sieht das genauso wie ich", lächelt Semir Paul dankbar an, nun kann er um die Organisation für den Hochzeitstag am Wochenende kümmern. Nach einigen Stunden kommt die Krüger in das Büro der Kommissare und beauftragt die beiden, bis Ende der Woche die wichtigsten Akten abzugeben und kehrt wieder in ihr Büro zurück. „Mann, hat die aber eine gute Laune", mit hochgehobenem Augenbraunen sieht Paul Semir an, und Semir schaut ihr hinterher. „Tja, nicht jeder hat so gute Laune wie du! Anfangs hattest du auch nicht immer die beste Laune, zumal was das Thema Jenny betrifft", erinnert Semir Paul daran. „Jaja", kommt es von Paul, dieser steht auf und möchte sich einen Kaffee holen, „du auch?", an seinen Partner gewandt. „Nein, danke!", tippt Semir in die Tastatur ohne Paul anzusehen. Mit der Tasse Kaffee in der Hand macht Paul einen kleinen Umweg zu den Schreibtisch von Jenny, als diese von ihrem Monitor aufschaut:"Ich habe die Kündigung fertig geschrieben, können wir sie heute nach Dienstschluss beim Vermieter abgeben?" „Für dich bin ich der Postbote nebenbei", lächelt Paul, „musst mir nur sagen, wie ich zu der Adresse vom Vermieter komme." „Ja, das wird schon klappen, er wohnt um die Ecke meiner Wohnung. Dann könnten wir schon mal einige Sachen aus meiner Wohnung mitnehmen", schlägt Jenny vor und Paul fühlt sich überrumpelt:"Heute?" Paul seufzt und trinkt einen Schluck Kaffee:"Jenny, eigentlich gerne, aber heute habe ich wirklich keine Lust." Jennys Mundwickel hängen ein wenig nach unten, zeigt aber Verständnis:"Ok, aber den Brief werfe ich trotzdem beim Vermieter in den Briefkasten rein!" Bevor Paul wieder an seinen Arbeitsplatz geht, sagt er noch:"Du weisst ja, dass dein Bruder heute Abend ein Abschiedsessen plant, da er morgen in aller Frühe nach Österreich zurück fährt." Jenny nickt mit dem Kopf und klebt den Briefumschlag mit der Kündigung zu und lehnt diese an den Bilderrahmen. Susanne, die nebenan am Tisch das Gespräch mitbekommen hat, ist erstaunt, dass Jenny zu Paul ziehen wird. „Ja, er hat mich gefragt, ob ich zu ihm ziehen werde", freut sich Jenny und erzählt der Sekretärin auch von dem Familientreffen mit ihrem Bruder und dass sie Tante wird. „Schön, und das freut mich für dich! So glücklich sahst du lange nicht mehr aus. Paul tut dir wirklich gut, du bist innerlich irgendwie aufgeblüht", schaut Susanne Jenny an, die sich in ihren Stuhl nach hinten lehnt. „Ja, so ähnlich wie Dornröschen, aber nicht in 100 Jahre", lacht Jenny und Susanne stimmt lachend mit.


Das Abschiedsessen...

Bei Feierabend fahren Paul und Jenny mit dem Mercedes wie versprochen bei Jennys Vermieter vorbei und die Kündigung flattert in den Briefkasten. Dann geht es zur Villa Dorn, wo das Abschiedsessen stattfindet. Patrick und Linda haben das Kochen heute übernommen und ein Gericht aus Österreich zubereitet. Der gedeckte Tisch in der Küche sieht vielversprechend aus, es gibt ein vegetarisches Hauptgericht, bestehend aus Kasnockerl mit gemischten Salat und als Nachtisch gibt es Tiramisu ohne Ei.Gerade als Paul und Jenny durch die Haustür in die Villa reinkommen, kommt ein köstlicher Geruch denen in die Nase entgegen und folgt dieser bis in die Küche. Martin kommt vom Wohnzimmer in die Küche, Linda schenkt gerade Getränke in die Gläser und Patrick stellt die Schüssel mit dem gemischten Salat auf den Tisch.„Pünktlich seid ihr heute!", lacht Patrick, als er die erstaunten Gesichter von Paul und Jenny sieht, „lass uns beginnen." Die Familie wünscht einen guten Appetit und lassen es sich schmecken. „Lecker", stellt Jenny fest, „fast so gut die die Gemüselasagne von Paul." Linda schaut verwundert zu ihr rüber:"Paul?"Mit einem schiefen Lächeln sagt Paul:"Auf meine Gemüselasagne fahren einige voll ab, sogar meine Nichte Emilia findet sie ausgezeichnet, besser als die ihrer Mutter und vor kurzem habe ich die kleinen Töchtern von meinem Partner damit überzeugen können, die nicht so gerne Gemüse essen." „Du wirst mal ein guter Vater", stellt Linda fest, was Jenny ein wenig verlegen macht und Paul dieser Satz glücklich macht. „Die zwei kriegen das schon hin", scherzt Martin,woraufhin Jenny mit einem empörten:"Papa!" ruft. Dann wendet sich Linda mit dem Ellbogen an Patrick und deutet mit dem Kopf Richtung Jenny. „Ja, ich mache schon", mit dem Mund kauend nickend zu Linda und schluckt das Essen runter.„Jenny, wir möchten dich fragen, ob du gerne Patentante für unser Kind sein möchtest?", fragt der Bruder die Schwester, was sie überrascht. Nach einigen Sekunden freut sie sich und steht auf, geht auf ihren Bruder zu, umarmt ihn:"Sehr gerne!" Dann umarmt Jenny Linda auch herzlich und ihr kommen Freudentränen in die Augen. „Was für ein schönes Wiedersehen mit einer überraschten Frage", setzt sich Jenny wieder auf ihren Platz und Paul streichelt ihr liebevoll am Rücken. „Das habe ich Paul zu verdanken, dass ich meinen Bruder angerufen habe! Sonst hätte ich den schönsten Moment meines Lebens verpasst, nämlich Patentante zu sein", wischt sich Jenny eine Träne mit dem Finger weg und Paul gibt ihr einen Kuss an die Wange. „Ich bin wirklich froh, dass die Familie wieder vereint ist", hebt Martin das Glas hoch und alle prosten mit. Der Abend verläuft noch fröhlich bis die Zeit fürs Schlafen gehen einläutet. Alle verabschieden sich und drücken sich bei Umarmungen fest, da Patrick und Linda als Erste die Villa Richtung Österreich verlassen und man sich bald wiedersehe, Jenny besteht darauf, bei der Geburt nach Wien zukommen:„Ich muss doch mein Patenkind auf der Erde willkommen heissen." Alle lachen und wünschen Patrick und Linda eine gute Fahrt und für alle zusammeneine gute Nacht. Auf dem Bett kuschelt sich Jenny von hinten an Paul an seinen Rücken und legt ihre Armen um seinen Sixpack:"Dank dir bin ich so glücklich, Patentante zu werden!" Paul spürt Jennys warme Lippen an seinem Rücken, die Küsse daran verteilt. Er zieht Jenny zu sich hervor und küsst sie leidenschaftlich...    

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