Im Dunkeln tappen...
Vor den Monitoren hocken Paul und Semir auf ihren Stühlen und reden über die alten Fälle, bei dem Semir vielleicht einen Zusammenhang findet. „Es liegt vielleicht an einem alten Fall,der mit dir zu tun hat", reibt sich Semir mit der Hand an seinem Gesicht, „mit einer Frau, wäre im Sinn. Sonst würde der Typ doch nicht Jenny erwähnen." „Ja,schon möglich. Selbst wenn, habe ich die Frau von dem Typ umgebracht, oder wie?Soweit ich mich erinnere, habe ich wohl keine Frau erschossen", wütend schnappt sich Paul den kleinen Baseball und zieht den Baseballhandschuh an und wirft den Ball hin und her in den Handschuh, dabei kreuzigt er seine Beinen über die Ecke seines Schreibtisches. In dem Moment klingelt das Telefon und Semir drückt auf die Freisprechanlage, so dass sein Partner mithören kann. „Hallo Einstein, was hast du für uns?", fragt Semir und Paul lässt seine Beine vom Tisch herunter,hört auf mit dem Ball zu spielen und hört gespannt zu. „Leider nichts, der Typ ist ein Profi. Ich kann nur vermuten, dass die Schrift einem Mann gehört",entschuldigt sich Hartmut, dass er nicht mehr Neuigkeiten für die Kommissare hat. „Du hast getan, was du konntest. Danke, Einstein!", beendet Semir das Gespräch und Paul haut mit der Faust laut auf dem Tisch. „FUCK!", ärgert sich Paul im lauten Ton, schon steht die Chefin vor dem Tisch der beiden und zu Paul gewandt:"Renner, mässigen Sie Ihren Ton! Ich habe eben einen Anruf von dem dienstleitenden Chef der Polizeiwache Neuss bekommen und ...", weiter kommt die Krüger nicht, denn Semir fällt ihr in das Wort:"Was will der schon wieder?"„Lassen Sie mich bitte ausreden!", bittet die Chefin und sagt weiter:"Er möchte wissen, wie weit Sie beiden in dem Fall was herausgefunden haben von dem letzten Tankstellenüberfall." „Wir haben jetzt Wichtigeres zu suchen als diesen kleinen Witz Überfall", wird Paul laut und die Krüger mahnt ihn scharf an:"RENNER!" Semir schreitet ein und versucht die Situation zu beruhigen:"Frau Krüger, im Moment geht es um die Sicherheit meines Partners und die von Jenny.Können die Kommissare von der Neusser Polizeiwache nicht den Fall übernehmen?Ich habe schon von Anfang an gesagt, dass es keine gute Idee ist, uns um Hilfe zu fragen. Wir haben selber Fälle zu lösen und da bitten wir auch keine Nachbarn um Hilfe." „Genau, Partner!", zeigt Paul mit seinem Zeigefinger in Semirs Richtung und die Krüger schaut ihn mit zornigem Blick an. Mit einem lauten Seufzer sagt sie dann:"Na gut, dann werde ich es versuchen, dem Dienstleiter zu argumentieren, dass Sie beiden die Unterstützung nicht anbieten können." „So ist es, Krüger", versucht Semir die Wogen zu glätten und die Chefin kehrt auf Absatz in ihr Büro zurück und sucht das Telefonat mit der Polizeiwache Neuss auf. Paul möchte nach Jenny schauen, die mittlerweile mit den Aktenarbeiten abgelenkt ist, und sich erschreckt, als Paul plötzlich vor ihr steht. „Sorry, wollte dich nicht erschrecken. Sag mal, der Typ im Supermarkt, der dich angesprochen hat, kannst du den beschreiben?", fällt Paul ein, in der Hoffnung, darin ein kleiner Hinweis zu finden. „Ich kann es versuchen",sagt Jenny. „Können wir das jetzt machen?", fragt Paul vorsichtig und Jenny nickt mit dem Kopf. „Gut, ich hole Semir", und zu Finn gewandt:"Mach dich schon mal startklar mit der Täterbeschreibung am Computer!" „Mach ich", sagt Finn und tippt in die Tastatur und scrollt mit der Maus über den Bildschirm und ist vorbereitet während Paul kurz ins Büro geht und Semir holt. Nun beginnt Jenny den Täter zu beschreiben, Finn hört ihr zu und macht sich am Computer zu schaffen, korrigiert mal zwischendurch und nach einer Weile schauen alle das gezeichnete Bild am Monitor an. „Susanne, überprüfe bitte, ob wir in der Datenbank einen Vergleich mit dem Profil haben", gibt Semir den Auftrag weiter.Susanne geht zu ihrem Schreibtisch und durchsucht die ganze Datenbank.„Nichts", sagt die Sekretärin nach einer Weile und Jenny stützt ihren Kopf in ihre Hände, Paul geht zu ihr und streichelt ihr am Rücken:"Wir werden ihn schon finden!" „Das ist schon mal klar, der Mann ist nicht vorbestraft", stellt Semir fest. „Gerade das macht die Suche schwieriger", sagt Finn in die Runde, „es gibt so viele Männer, die dunkelhaarig sind und einen Drei-Tage-Bart haben."„Eine letzte Chance wäre, in die Akten zu schauen, ob irgendeine Frau von uns in einem Einsatz erschossen wurde." „Paul, weisst du wie viele Akten es sind?"schaut Semir ihn mit grossen Augen an, „ein ganzer Archiv!" „Nicht ganz",mischt sich Finn ein, „schauen wir uns die Akten an, seit Paul hier bei der Autobahnpolizei tätig ist." Semir klopft Finn auf die Schulter:"Gut nach gedacht, Bartels! Besorge die restlichen Akten und wir teilen die Arbeit auf." Susanne bietet Finn Unterstützung an bei den Akten aus dem Archiv zuholen. Die Chefin gibt noch bekannt, wenn die Kollegen bei der Namensuche was herauskommen sollten und alle morgen früh im Besprechungsraum darüber reden.Paul kümmert sich noch einen kleinen Moment um Jenny, die wieder langsam Hoffnung schöpft. Gegen späten Abend hat das Team um Semir und Paul einige Namen auf der Liste notiert, die morgen mit der Krüger zusammen im Besprechungsraum stattfindet. „So, Feierabend für heute", teilt die Krüger den verbleibenden Mitarbeitern mit, und zu Paul und Jenny gewandt:"Sie beiden werden von Bartels in ein Safehaus gebracht und morgen früh wieder abgeholt."Finn geht mit normaler Jacke und einem Headset im Ohr versteckt voraus zur Tür hinaus in die Dunkelheit, tut so, als ob er seinen Schuh zubinden muss. Semir,ebenfalls mit einem versteckten Funk, und Susanne hinter ihm, gehen nach draussen zu den Autos und starten den Motor. „Nichts Auffälliges!", teilt Semir kurz mit, nachdem er Platz nimmt und verlässt das Revier, Susanne hinter ihm her fahrend. In der PAST hört Frau Krüger die kurze Antwort von Semir und nickt mit dem Kopf zu Paul und Jenny, reicht Paul noch die Schlüssel der Wohnung und die beiden schleichen durch die Hintertür heraus, schnell zu dem Porsche gehen und auf der Rückbank sitzend die Köpfe verdeckt halten. Finn ist in eine andere Richtung gegangen, setzt sich in den schwarzen Porsche, der in der Nähe eines Hinterausgangs der PAST steht. Steigt ein und fährt zu der Adresse, die Frau Krüger ihm gegeben hat. Die Fahrt dauert eine dreiviertel Stunde, hinten auf der Rückbank wird es langsam ungemütlich für Paul und Jenny.„Wie lange noch, Finn?", fragt Paul, dem sein Nacken langsam weh tut und diese etwas massiert. „Wir sind bald da." Am Ziel angekommen, steigt Finn zuerst alleine aus, geht auf ein Hochhaus zu, das in einem guten Zustand gepflegt aussieht und schaut sich unauffällig um, tut so, als er ob an einem Briefkasten was nachschaut und schliesst die Tür auf.Paul beobachtet vorsichtig Finns Bewegungen und beim Kopfnicken von Finn,steigen Paul und Jenny schnell aus dem Auto aus und gehen mit grossen Schritten auf die Haustür zu. Im Flur abseits der Fenster verabschieden sich die drei bis morgen früh um sieben Uhr hier unten zu treffen. Die Wohnung befindet sich im dritten Stock, Paul und Jenny nehmen im Dunkeln die Treppenstufen, die schwache Beleuchtung der Strassenlaterne am Bürgersteig strahlen durch die Wandfenster und oben angekommen, schliesst Paul die Tür auf. Jenny geht hinter Paul schützend hinein, dieser geht auf das Fenster im Wohnzimmer zu und lässt die Rolladen runter, Jenny tut dies gleich im Schlafzimmer. Erst dann macht Paul das Licht an und was sie sehen, ist eine kleine Zwei-Zimmerwohnung, die möbliert ausgestattet ist. Sogar das Schlafzimmer ist frisch bezogen, Getränke und Kleinigkeiten an Obst und Sandwiches sind zum Essen da. „Guter Service", lobt Paul die Organisation von der Krüger. „Hoffentlich geht alles gut", schaut sich Jenny etwas ängstlich in der Wohnung um. „Solange ich bei dir bin, wird dir nichts passieren. Ich gehe duschen", sagt Paul auf dem Weg ins Bad. „Alles da, Handtücher und Duschgel, perfekt!" Jenny lächelt, wie sie sich Pauls freudiges Gesicht über die Duschsachen vorstellt, hört Wasserrauschen aus dem Bad und nachdem Paul fertig ist, springt sie schnell unter die Dusche. In nur einem T-Shirt mit Slip bekleidet kommt Jenny ins Wohnzimmer, wo Paul gerade auf der Couch mit Boxershort bekleidet sitzt und an dem kleinen Fernseher durch die Programme zappelt. „Komisch ist es schon, nicht in der gewohnten Umgebung zu sein", sagt Jenny, die zwei Gläser und Wasserflasche holt und neben Paul Platz auf der Couch nimmt, schenkt Wasser in die Gläser. „Wir werden bald wieder unser Leben führen, wie wir es möchten. Lass uns jetzt an was anderes denken", nimmt Paul Jenny in seine Armen. „Wenn alles ruhig ist, dann können wir langsam mal anfangen, deine Wohnung ausräumen. Was machst du mit den Möbeln?", möchte Paul wissen. „Ja, gute Frage. Habe noch nicht so richtig darüber nachgedacht. Aber die Küche könnte ich verkaufen oder von dem neuen Mieter übernommen werden. So alt ist die Küche noch nicht. Die anderen Sachen mal sehen", gähnt Jenny und lehnt sich mit ihren Kopf an Pauls Oberkörper. Er riecht an ihrem Haaransatz den Duft und spricht:"Das machen wir, ich freue mich auf unser Zusammenleben."Dabei gibt er Küsschen auf ihren Scheitel. „Ich auch", wird das Gähnen bei Jenny immer mehr und sie schläft ein. Im TV ist nichts Besonderes zu sehen, so entschliesst sich Paul auch, schlafen zu gehen. Er trägt Jenny mit seinen starken Armen an sich gelehnt und im Schlafzimmer legt er sie behutsam aufs Bett, deckt sie zu und geht auf die andere Seite. Er legt seine Dienstwaffe auf dem Nachttisch, so dass er für den Notfall bestens gerüstet ist und kuschelt sich unter der Decke zu Jenny. Sie hat die Augen geschlossen und fühlt die Wärme von Pauls Körper am ihrem Rücken und murmelt im Schlaf:"Ich liebe dich!"Paul hört dies, knipst die kleine Nachtlampe aus, legt seinen Arm um Jennys Taille und flüstert ihr ins Ohr:"Und ich liebe dich auch, ich gebe dich nicht her!" Die Nacht verläuft ruhig und am nächsten Morgen wie verabredet holt Finn die beiden wieder ab. Auf dem Revier kommen Paul und Jenny durch den Hintereingang hinein, Susanne mit den zwei Tassen Kaffee in der Hand vor den beiden stehend:"Guten Morgen!" und reicht die Tassen, die Paul und Jenny dankbar annehmen. „Morgen, Susanne! Und danke!", sagt Paul, der mit der Tasse ins Büro geht, wo Semir bereits am Computer beschäftigt ist. „Morgen, Partner!Und, schon was Neues?" Semir dreht sich um, begrüsst Paul:"Morgen! Nein, bis jetzt noch nichts." Susanne legt ihren Arm um die Schulter von Jenny und lässt sie auf ihrem Stuhl Platz nehmen:"Wie geht's dir?" Jenny trinkt einen Schluck und sagt:"Danke, gut. Ich habe gut geschlafen." Das Telefon klingelt auf dem Schreibtisch von Susanne, sie geht ran und kommt nach einigen Minuten in das Büro von Semir und Paul:"Ich habe gerade einen Anruf bekommen, es gibt einen Überfall an einer Tankstelle in Dormagen." Sofort springen Paul und Semir von den Stühlen auf und streifen die Jacken vom Stuhl ab, Semir spricht nebenbei zu Susanne:"Schick uns die GPS Koordinaten per Handy!" und rennt hinter Paul raus.Frau Krüger kommt in die Halle:"Wo will Renner hin? Er soll hier zur Sicherheit bleiben!" Die Sekretärin antwortet:"Zur Tankstelle Dormagen, dort ist ein Überfall." „Gerkhan kann auch Bartels nehmen", regt sich die Chefin auf. „Tja,alte Gewohnheiten. Vielleicht lenkt die Arbeit Paul auch etwas ab", möchte Susanne zurück an ihren Arbeitsplatz gehen und kümmert sich um die GPS für Cobra 11. „Hier macht jeder, was sie wollen", schüttelt die Krüger enttäuscht den Kopf. Nach einer Weile bekommt Susanne wieder einen Anruf, diesmal von der Cobra 11, die um Unterstützung bittet. Jenny bekommt das Gespräch mit und entschliesst sich, mit Finn zur Tankstelle zu fahren. „Komm Finn, Einsatz für uns!", ruft Jenny, die die Jacke anzieht und bei Finn an der Schulter zum Aufbruch klopft. Dieser sprintet hinter ihr her...
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Mehr als nur Freundschaft?
RomanceGeschichte über Romantik, Freundschaft und Schmerz Dies ist meine erste Fan Fiktion rund um die PAST der Cobra 11 und wie geht es zwischen Jenny und Paul weiter? Sind Gefühle, Schmetterlinge im Bauch da oder doch nur eine Freundschaft zwischen Koll...