Kapitel 40

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Mission geglückt...

Paul und Jenny lösen sich aus der Umarmung, als Paul sich in die Shelby ans Steuer setzen möchte, spürt er beim Gehen, dass sein linkes Knie schmerzt und er humpelt. Jenny merkt dies:"Nix da, ich übernehme die Fahrt ins Hotel zurück!" So lässt es sich Paul auf der Beifahrerseite gut ergehen und er schont seinen Kopf und Knie von dem Aufprall vor einer guten Stunde. Unterwegs ruft ihm auf dem Handy sein Partner Semir an:"Na Paul, habe von der Chefin gehört, dass ihr Herrn Lenz schnappen konntet. Wie geht es Dir?" Paul guckt kurz zu Jenny, richtet seinen Blick wieder auf die Autobahn:"Mir geht es gut, nichts Schlimmes!" Jenny schaut Paul mit hoch gehobenen Augenbraunen an, das sei nichts Schlimmes! Eine Platzwunde und ein humpelndes Bein sind schon viel. Paul und Semir unterhalten sich noch ein wenig und verabschieden sich bis morgen. Der Undercover Einsatz ist nun beendet.

Semir und Finn haben nach der geglückten Aktion die Rückfahrt zum Campingplatz aufgenommen und checken alles, was auf dem Campingplatz aufgeräumt und eingepackt ist. Da das Wochenende fast um ist, und Semir gerne nach Hause zu seiner Familie möchte, macht er Finn einen guten Vorschlag:"Du kannst mit meinem BMW nach Hause fahren, dafür holst du mich morgen früh um halb acht bei mir zuhause ab." Finn ist damit einverstanden, beide starten die Fahrzeuge, Semir mit dem Wohnmobil und Finn mit dem BMW, auf die Autobahn Richtung Köln und so trennen sich die Wege der beiden Polizisten nach der Ausfahrt der Autobahn. Unterwegs ruft Semir Andrea an, diese freut sich, ihren Mann wieder bei sich zu haben. Nach dem Telefonat zu sich selbst sagen:"Und ich freue mich auf mein Bett! Das tut meinem Kreuz gut."

Susanne und Hartmut haben die PAST bereits verlassen, nachdem Kim Krüger Susanne angerufen habe und ihr mitgeteilt, dass die Undercover beendet sei und die Personen verhaftet wurden. Das Verhör gegen sie werde erst nächste Woche stattfinden. Nun werde der späte Sonntag zum Entspannen ausgenutzt.

Derweil sind Paul und Jenny am Fürstenhof angekommen und Pauls Vater sitzt mit Lisa draussen auf der Terrasse. Die Suite, die das Wochenende Paul und Jenny gehörten, ist bereits vergeben und die Koffer stehen in einem Abstellraum. Paul humpelt die Treppenstufen mühsam hoch in die Eingangshalle, bittet an der Rezeption nach seinem Koffer und wird dorthin von einem Pagen geführt. Aus seinem Koffer nimmt Paul der dunkelblauen Jeanshose mit einem anthraziten Hemd heraus und begibt sich in den grossen Waschraum vor dem Spiegel mit Toiletten für Gäste und wechselt seinen Klamotten und säubert sich die roten Blutflecken um die Schläfe und gesellt sich wieder zu seiner Familie auf die Terrasse, nachdem Paul die schmutzige Wechselklamotten wieder in den Koffer gepackt hat und den Pagen bittet, die zwei Koffer in den Kofferraum der Shelby zu stellen. In der Zwischenzeit bringt der Kellner für alle ein kaltes Getränk auf die Terrasse. „Was ist mit dir passiert, mein Junge?" fragt Renner Senior besorgt. „Alles gut, Papa", beruhigt Paul seinen Vater mit einem warmen Lächeln, „nur eine kleine Schramme." „Paul!", mahnt Jenny ihn, „nicht immer alles herunter spielen zu lassen." „Das ist mal wieder typisch Paul", mischt sich Lisa ein. Paul erzählt der Familie, was auf der Autobahn passiert ist und sein Vater fragt entsetzt:"Die Cobra ist aber heil, oder hast du sie verschrottet?" „Nein, Papa, alles gut! Ich habe es dir versprochen, dass ich der Shelby kein Haar krümme, das halte ich auch ein. Und übrigens, Jenny ist eine gute Autofahrerin", dabei schaut Paul Jenny mit einem strahlendem Lächeln an und zwinkert ihr mit seinem rechten Augen zu. „Wie niedlich ihr seid!", kann es Lisa nicht lassen. Eine Weile geniessen die Vier den schönen Nachmittag. Bevor sie den Fürstenhof verlassen, begleicht Paul noch seine private Rechnung, die die Einladung zum Frühstück seiner Familie beinhaltet und gibt die Keycard zurück.


Zurück in Köln...

Den Heimweg am frühen Abend nach Köln mit der Shelby fährt Jenny, die so die Freude am Fahren im offenen Cobra hat. Paul hat seinen Vater um Erlaubnis gefragt, welches er auch bekommen hat, ob Jenny die Shelby nach Hause fahren dürfte. Nun beobachtet Paul durch seine Sonnenbrille Jenny beim Fahren zu und stellt fest, dass sie auf ihre lockere Art anders wirkt als im Dienstwagen, wenn die beiden gemeinsam auf Streife oder im Einsatz sind. Lisa und ihr Vater sind schon vorausgefahren, nach einer Weile rollt die Shelby auf die Einfahrt zur Garage neben dem schwarzen Mercedes von Pauls Eltern zu. Helga erscheint auf den Hof und freut sich, alle wohlauf zu sehen, nur bei Paul sieht sie ihn humpelnd auf sie zukommen, nun kommt ihre Fürsorge auf:"Um Himmels willen!" und packt ihn am Kinn an, um sich die Platzwunde, die versorgt ist, genauer anzusehen. „Ist schon gut, Mama. Morgen gehe ich zum Arzt und lasse es nachschauen." Die Mutter wundert sich:"Seit wann gehst du freiwillig zum Arzt?" und bittet zum Abendessen herein. Lisa lehnt dankend ab, sie möchte gerne heim zu ihrer eigenen Familie und würde gerne Tochter Emilia Gute Nacht sagen, bevor Emilia wegen der Schule morgen ins Bett geht. „Gib meiner kleinen Maus einen dicken Kuss von mir", sagt Paul zum Abschied zu seiner Schwester und umarmt sie herzlich und bedankt sich für alles. Nun gehen die anderen ins Haus und staunen nicht schlecht, was Helga ihnen auf dem Esstisch im Wohnzimmer servieren lässt: Vegetarischer Kartoffel-Spargel-Auflauf und einen grünen Salat mit Tomaten. „Das sieht aber lecker aus!", sagt Jenny, während Paul seine Mutter an sich drückt:"Bei Mama schmeckt es immer!". Alle lachen und wünschen sich einen Guten Appetit.

Andrea schliesst ihren Mann freudig in die Armen und verwöhnt ihn mit gutem Essen und einem Glas Rotwein beim gemeinsamen Familienabend. Die Mädchen freuen sich auch, ihren Papa wiederzusehen und erzählen ihm alles Aufregendes, was sie so am Wochenende mit den Freundinnen erlebt haben. Zu später Stunde, nachdem gespült und aufgeräumt wird, Ayda und Lilly ins Bett gegangen sind, erzählt Semir Andrea von dem Einsatz und dass er ab morgen nach der Spülmaschine schauen wird, damit sie den vielen Abwasch nicht mehr machen müssen. „Endlich!", freut sich Andrea. „Ja, ich habe schon verstanden", lacht Semir und beide prosten mit dem Glas Rotwein zu.

Nach dem Abendessen bei den Renners bereiten sich Paul und Jenny auf die Heimfahrt zu ihren Wohnungen vor. Paul fällt noch ein, dass sein Anzug heute beim Einsatz schmutzig geworden ist und fragt seine Mutter, ob sie es für ihn waschen könne. Seine Mutter stimmt zu und so holt Paul noch schnell den Anzug aus dem Koffer und bedankt sich bei seiner Mutter mit einem Kuss auf der Wange:"Du bist die Beste!" Das hört eine Mutter gerne und so verabschieden sich Paul und Jenny von Helga und Klaus winkend aus dem Fenster von dem Mercedes. Paul bringt Jenny zu ihrer Wohnung zurück, unterwegs herrscht Stille im Auto, jeder hängt den Gedanken nach, beide sind so erschöpft von dem actionreichen Tag heute und den gestrigen Abend. Paul hält den Mercedes an der Seitenstreife vor Jennys Hauseingang an und stellt den Motor aus. Eine Weile sitzen sie noch im Dunkeln, die Strassenlaterne, die etwas abseits des Wagens stehen, strahlen etwas Helligkeit durch die Autoscheibe. Beide fangen gleichzeitig an:"Du,..." und lachen. Paul:"Du zuerst!" „Nein, du!" „Es war ein schönes Wochenende, ich habe die Zeit mit dir genossen", gibt Paul zu. „Du scheinst in Ordnung zu sein bis auf deinen Dickkopf!", lacht Jenny und öffnet die Beifahrertür ein Stück und ihr Blick fällt auf eine Person, die gerade aus einem Auto aussteigt und auf den Hauseingang zugeht und klingelt. Paul lässt die Augen an Jenny gerichtet und will ihr seine Gefühle gestehen:"Jenny, die Nacht mit dir war der absolute Hammer! Das ist für mich nicht nur irgendeine Nacht, du bedeutest mir viel und ich habe Gefühle für dich...", weiter kommt Paul nicht und Jenny glaubt, sich verhört zu haben und wird durch ein lautes Rufen:„Hallo, da bist du ja!" aus ihrem Gespräch mit Paul gerissen und kommt auf die Beifahrertür zu...

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