Kapitel 53

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Einfach nur happy...

Der Samstagmorgen erstrahlen in einen sonnigen Glanz durch die Fenster, die grüne Zimmerpflanzen, die bei Lisa im Wohnzimmer auf dem Boden in den grossen Kübel stecken, recken die Blätter in das warme Licht. Emilia, die noch im Schlafanzug ist, kommt die Treppenstufen herunter, möchte in der Küche was trinken und ihr Blick fällt auf das Sofa, in dem sich Paul und Jenny eng aneinander gekuschelt schlafen. Im Nu hat sie das Trinken vergessen und geht auf Zehenspitze mit leisen Schritten näher ans Sofa heran und reibt sich ihre Augen, um richtig wach zu sein. Ihr Lächeln auf dem Gesicht wird breit und sie geht wieder leise zurück, wo sie hergekommen ist und rennt die Treppenstufen hinauf, reisst das Schlafzimmertür der Eltern so weit auf, dass es fast an den Kleiderschrank kracht. Emilia geht an die Bettseite, wo ihre Mutter schläft, und rüttelt daran:"Mama, Mama!" Lisa schreckt auf, dachte sie, ihrer Tochter gehe es nicht gut oder es sei was passiert:"Emilia, was ist los?" Nun wird auch Vater Thomas wach, schaut seine Tochter an und wartet auf die Antwort. „Mama, Paul und Jenny schlafen auf dem Sofa im Wohnzimmer so wie ihr jetzt im Bett! Heisst das, dass die beiden zusammen sind?", fragt die Kleine aufgeregt und Thomas lässt seinen Kopf wieder rückwärts ins Kissen fallen und schmollt:"Deswegen machst du so einen Krach?" Emilia betrachtet ihren Vater nicht, sondern wartet auf die Antwort ihrer Mutter:"Schatz, das weiss ich nicht! Wieso fragst du deinen Onkel nicht selbst?" Lisa gibt das weiterschlafen auf, steht auf, zieht sich einen Bademantel drüber und geht mit Emilia aus dem Schlafzimmer, damit ihr Mann noch etwas ausschlafen kann. Im Badezimmer ziehen sich Mutter und Tochter um und möchten unten im Esszimmer das Frühstück für alle herrichten. „Wie viele Personen sind wir heute?", fragt die Mutter. Emilia überlegt, zählt an den Fingern auf und sagt:"Sechs Personen!" Nun sind die beiden unten und sehen Paul und Jenny beim Schlafen zu, zeigen sich zufrieden und lächeln sich an, drehen sich um und machen sich an das Frühstück heran. Durch den Kaffeeduft wird Paul wach, öffnet seine Augen vorsichtig, da die Sonne auf sein Gesicht scheint. Sein Blick fällt auf das schlafendes Gesicht, das an seiner Brust angelehnt ist und ein Lächeln schwebt über seinen Mund. „Jenny?" flüstert Paul ihr so nah am Ohr. „Guten Morgen!", und gibt ihr einen Kuss an die Wange, um sie nicht zu erschrecken. Nun bewegt sich Jenny auch, lässt die Augen geschlossen:"Noch ein bisschen kuscheln!" Paul kann es einfach nicht glauben, seine Traumfrau liegt neben ihm, er spürt ihre Nähe und Wärme. Es sei ein schönes Gefühl, morgens neben der Frau, die er liebt, aufzuwachen und abends mit ihr einzuschlafen. Der Kaffeeduft wird stärker und Lisa klappert mit dem Geschirr, so dass Jenny jetzt auch wach wird, und sich erstmal sortieren muss, wo sie sich befindet. Sie schaut Paul beim Aufwachen in die Augen:"Dir auch einen guten Morgen!" und legt ihre Hand um Pauls Nacken und zieht sein Gesicht zu ihr runter und beide küssen sich. „Endlich!" applaudiert Emilia, die sich unbemerkt an Paul und Jenny herangeschlichen hat, was wiederrum den beiden erschreckt. „Emilia!" ruft ihre Mutter aus der Küche, nachdem sie das Ganze mit angesehen hat, „lass die beiden erstmal wach werden!" Sie ignoriert ihre Mutter, hat sie eine brennende Frage an Paul:"Seid ihr jetzt zusammen?" Jenny löst sich aus der Umarmung von Paul und versucht sich aufzurichten, während Paul schneller zum Sitzen kommt. „Morgen, Maus! Ja...", möchte Paul weiterreden, als er bei Jenny ein „Ähm...mal langsam!" hört. Für Emilia reicht die kurze Antwort von Paul und sie fällt ihrem Onkel freudig um den Hals und dann auch bei Jenny. Alle drei lachen, Emilia ist überglücklich:"Dann habe ich jetzt auch eine coole Tante!" Paul fällt ein, dass sein guter Freund Louis auch hier im Haus ist und möchte in das Gästezimmer gehen. In der Küche kommt er an seiner Schwester vorbei, die ihn einfach nur umarmt und sich für ihn freut. „Das Frühstück ist fertig. Kannst du bitte auch Thomas wecken, danke!" Paul nickt und geht die Treppe nach oben. An der Tür, die ins Gästezimmer führt, klopft Paul, und als er nichts hört, öffnet er langsam die Tür und findet seinen Freund in einem tiefen Schlaf. „Guten Morgen!", vor dem Bett steht Paul und versucht Louis langsam wach zu rütteln bis dieser die Augen aufschlägt:"Moin moin! Was habe ich sehr gut geschlafen!" Paul lacht und gibt ihm Bescheid, dass das Frühstück fertig ist. „Ich sehe dich dann unten", geht hinaus auf den Flur und an das Schlafzimmer seiner Schwester mitsamt Mann vorbei, klopft an die Tür und ruft:"Thomas, aufstehen!" Wartet die Antwort ab und gesellt sich zu den anderen nach unten an den Esstisch. Nach einer Weile kommen die zwei Männer, die sich umgezogen und frisch gemacht haben, dazu und das Frühstück beginnt. Nach dem Frühstück kommt Paul die Idee, mit Louis einen schönen Tagesausflug in der Kölner Stadt zu machen. „Du kannst uns gerne begleiten", schaut Paul Jenny an, diese antwortet:"Macht euch doch einen schönen Tag zu zweit, ihr habt euch lange nicht gesehen und bestimmt noch viel zu erzählen. Mich siehst du genug!" Während Lisa das Gedeck vom Frühstück aufräumt und Louis mit hilft, schlägt Lisa vor, abends zu grillen, da noch Salate von gestern übrig sind und Grillfleisch sowie Würstchen. Paul und Louis sind einverstanden, kommen sie gegen abends zurück. „Du kannst gerne kommen, wenn du magst", bietet Lisa Jenny an, die dankend ablehnt. Jenny verabschiedet sich langsam von der ganzen Familie und wünscht Louis alles Gute weiterhin und hofft, man sehe sich mal wieder. Im Flur hört Jenny Emilia von oben rufen:"Warte, Jenny!" Paul ist Jenny hinterher in den Flur gefolgt und schaut sie mit gehobenen Schultern an. Emilia kommt die Treppenstufen runter gerannt, in der Hand hat sie ein Bilderrahmen festhalten. „Hier, das schenke ich dir, das hat dir so gut gefallen", und reicht Jenny den Rahmen. Jenny nimmt es und sieht sich das Bild an, Paul schaut ihr über die Schulter und lacht:"Das war ein toller Tag gewesen im Wald!" Das Bild zeigt Paul mit Emilia huckepack tragend, im Hintergrund ist der Wald zu sehen. Dieses Bild hat Jenny letztes Mal bei Emilias Geburtstag in ihrem Zimmer auf der Kommode unter den anderen Familienbilder entdeckt und es als sehr schönes Bild gesehen. „Danke, Emilia! Das wird ein Ehrenplatz bekommen", freut sich Jenny, „und ich weiss auch schon, wo!" Beide umarmen sich herzlich zum Abschied und Emilia fügt dazu:"Jetzt sehe ich dich auch öfters!" Jenny lächelt und schaut Emilia hinterher, als sie in die Küche geht. „Was hast du denn heute vor?", neugierig fragt Paul seine Liebste und legt seine Armen um ihre Taille. Jenny legt ihre Hände, in der eine Hand den Bilderrahmen festhaltend, um seinen Hals und überlegt genüsslich:"Hm, erstmal duschen...", Jenny wird von Paul unterbrochen:"Da will ich mit", schaut er sie mit seinen kastanienbraunen Augen verführerisch an. Jenny lacht:"...und dann mal sehen, vielleicht besuche ich meinen Vater oder Laura." „Ich werde dich vermissen!", küsst Paul Jenny. „Ich dich auch!", haucht Jenny in den Kuss hinein, „lass es uns bitte langsam angehen, ok?" Irgendwie können die beiden doch nicht loslassen bis Jenny doch einfällt, dass sie mit Stevie Klarheit reden möchte, dass sie nicht weiter an Stevie interessiert sei. Paul nickt und fragt:"Wie hast du Stevie nochmal kennen gelernt?" „Bei einer Party mit dem Motto Tanz in den Mai, wo ich mit Laura war", antwortet Jenny, als diese einfällt:"Und was ist mit dir und Romy?" „Ich kenne sie von Rügen, mehr ist da nicht drin. Ab und zu schreiben wir mal, aber in letzter Zeit ist Funkstille." Beide machen sich aus, abends mal zu telefonieren oder WhatsApp zu schreiben. „Habe ich dir schon gesagt, dass du in diesem Kleid einfach hinreissend aussiehst?", schaut Paul Jenny noch mal an, nimmt ihre Hand und dreht sie einmal im Kreis herum. Jenny öffnet die Haustür, geht auf ihren BMW zu, Paul folgt ihr und hält ihr die Autotür auf. Sie steigt ein, legt den Bilderrahmen auf den Beifahrersitz und lässt das Fenster runter kurbeln:"Ich wünsche dir viel Spass mit Louis!" Paul gibt ihr zum Abschied einen langen Zungenkuss und gesteht Jenny:"Ich liebe dich!". Gerührt über die drei berühmte Wörter, die sie gerade hört, bringt sie es nun auch endlich über die Lippen:"Ich liebe dich auch!" Beide schauen sich tief in die Augen, lächeln sich verliebt an und halten beide die eine Hand in die eine andere Hand fest, spüren eine zärtliche Zuneigung. Als Jenny ihren BMW startet, lassen die beiden ihre Händen langsam lösen, der BMW rollt von der Einfahrt rückwärts auf die Strasse und fährt los, schaut Paul Jenny noch wehmütig hinterher und winkt.

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