Kapitel 14

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Start in die neue Woche...

Gut gelaunt drückt Paul sanft auf den klingelnden Wecker, um ihn zum Stillschweigen zu bringen, springt aus dem Bett, streichelt im Vorbeigehen lächelnd sein Surfbrett aus Holz, welches als Deko im Wohnzimmer stehend, vorbei in die Küche, setzt den Kaffeekocher auf. Bevor er fröhlich pfeifend unter die Dusche springt, macht er noch ein paar Muskelübungen an der befestigten Armstange, die am Holzbalken hängt. Lehnt seinen Körper angelehnt an die Arbeitsplatte in der Küche, trinkt den Kaffee und schaut gedankenverloren auf den Esstisch, ein Lachen kommt auf, die Erinnerungen der letzte Tagen spielen sich im Film vor Pauls Augen ab, wie schön der Esstisch zum Frühstück und Abendessen gedeckt war, das Lachen beim Spielabend mit Emilia und Jenny. In der Realität angekommen, merkt er doch, dass in diesem Raum was fehlt. Natürlich das Lachen der Mädchen, sie sich gut verstanden haben, die Freude nach einem harten Arbeitstag, dass jemand zuhause auf ihn wartet. Den Blick auf die grosse Uhr im Wohnzimmer hängend, lässt ihn kurz aufschrecken „Upps, schon spät", stellt die Tasse weg, nimmt seine Dienstwaffe und einen Apfel aus der Obstschale und verlässt die Wohnung.


Auf der PAST...

Semir parkt gerade seinen BMW in die Lücke, als Paul vor seinen Augen vorbei rast, bremst und schnell rückwärts seinen Mercedes neben dem BMW einparkt. „Morgen, Partner!", drückt Paul ihm die Faust entgegen. „Morgen, Paul! Alles gut bei dir oder warum hast du schon gute Laune, und das an einem Montag?", geht Semir neben Paul in die PAST hinein. „Weil ich eben gute Laune habe!" „Ach, lass mich raten, du bist deinen Gast losgeworden, ha!", zeigt Semir mit seinem rechten Zeigefinger zu Pauls Gesicht gewandt. „Nee, im Gegenteil. Es war ein harmonisches Wochenende", lacht Paul seinen Partner an, begrüsst auf dem Weg in seinen Büro vorbei am Schreibtisch von Susanne, die angelehnt gerade dienstlich telefoniert. Lässt den Computer hochfahren, nimmt den Apfel aus der Jackentasche, schaut den lächelnd an, „für später", und stellt den neben dem Monitor, wirft seine Jacke über die Stuhllehne und schaut kurz aus dem Fenster bevor er sich an die Aktenarbeit macht. Semir beobachtet Paul zwischen den beiden Monitoren und schliesslich platzt seine Neugier:"Jetzt komm schon, wieso hast du gute Laune? Muss ich dir immer alles aus der Nase ziehen?" Paul bückt sich gerade auf den Boden, nachdem ihm der Kugelschreiber vom Tisch runtergefallen ist, „dann bleib eben halt neugierig!", blinzelt mit dem rechten Augen. Weiter kommt Semir nicht, denn in dem Moment ertönt die Stimme von Andrea:"Schatz, du hast die Thermokanne mit dem Kaffee vergessen. Ich weiss, dass du dann entspannter bist auf Streife mit dem Kaffee am Morgen", küsst Andrea ihn auf den Mund. „Aber das wäre doch nicht nötig gewesen, notfalls hätte ich an der Raststätte einen Kaffee geholt", lächelt Semir Andrea an, küsst sie. „Aber da schmeckt der Kaffee doch scheisse!", mischt sich Paul ein, „nett von dir Andrea! Den können wir gut gebrauchen." „Und Schatz, keine Angst, die Kanne ist nicht von der Fensterbank!", erinnert Andrea Semir, woraufhin Paul ein angewidertes Gesichtsausdruck macht, „boah, der Geschmack vom letztes Mal, pfui!" (basierend auf die Geschichte einer Observation, die Semir und Paul in blauen Klempner Klamotten einem Mann mit dem Glatzkopf in einem blauen FORD Auto verfolgten). „Da hat aber jemand gute Laune ", blickt Andrea zu Semir und dann den Kopf an Paul gewandt. „Wieso fragt mich jeder, ob und warum ich gute Laune habe?", seufzt Paul. „Du grinst wie ein Honigkuchenpferd, das ist nicht zu übersehen!", sagt Andrea noch schnell bevor sie in das Büro zur Krüger geht. „Was machst du denn bei der Chefin?", möchte ihr Mann wissen. „Dienstliche Besprechung in einem komplizierten Fall", mit der Hand einen Luftkuss an ihren Mann gewidmet.


Auf Streife...

Eigentlich sollte Paul die Fahrt mit dem Mercedes für reine Routine auf der Autobahn übernehmen,stattdessen übernimmt Semir mit seinem BMW Dienstwagen die Fahrt. Paul isst den Apfel, zückt sein Handy schnell aus der Hosentasche, nachdem ihn ein Klingelton ertönt, schaut nach und sein Lachen ist nicht mehr breit. „Sorry, die Nachricht letzte Nacht war an die falsche Adresse gesendet!", liest Paul die Nachricht von Jenny und seine Augen schliessen sich für einen Moment, mit einem lautem Seufzen wacht er wieder auf, als er merkt, dass das Handy in seiner Hand vibriert: „Du hast mir gestern noch keine Antwort auf meine Frage gegeben wegen Emilias Geschenk zum Geburtstag." Nimmt mit enttäuschenden Blick einen grossen Bissen vom Apfel und kaut ein wenig schmatzend, schreibt:"Ich schlage vor, du nimmst Emilias Wunsch nach einem neuen Rucksack, den sie dir neulich im Schaufenster gezeigt hat. Ich lasse mir was anderes einfallen, ist schon in Ordnung!" Paul nimmt weitere grosse Bissen vom Apfel ab, dies bemerkt Semir und witzelt im Spass:"Mach mir keine Krümmel im Fussraum!" „Mann Semir, was meckerst du denn?Ein Apfel macht doch keine Krümmel", die Stimme ein wenig laut sagend. „Wo ist denn deine gute Laune hin?", wundert sich Semir und mehr kommt er nicht dazu,denn in dem Moment rast ein schwarzer Van mit erhöhter Geschwindigkeit an die Cops vorbei. Sofort schaltet Semir das Blaulicht ein, „den holen wir uns!" zu Paul sagen, der den Apfel nach hinten auf die Rückbank wirft, „Ja, denschnappen wir!" und das Handy in die Hosentasche verschwinden lässt. Eine Verfolgungsjagd auf der A4 beginnt. Der BMW und der schwarze Van wechseln die Fahrbahnen ab, bis Semir auf der rechten Fahrbahn fahrend an der Seitentür des Van aufholt, plötzlich diese Seitentür öffnet und aus dem Van Schüsse gefeuert werden. „In Deckung!", schreit Semir und mit Paul ducken sie sich vor den Schüssen, dabei bemerken sie, dass in dem schwarzen Van eine männliche Person,gut gekleidet und Mitte 40 mitgeknebelten Händen und einer Klebefolie an den Lippen geklebt zwischen den zwei maskierten Männer auf dem Boden sitzt. Der dritte Mann lenkt den Van und rammt an den BMW, Semir versucht die Kontrolle über seinem Fahrzeug zu halten. Der Van fährt auf der linken Seite mit Gas an den BMW vorbei. Paul nimmt seine Dienstwaffe aus dem Halter, öffnet den Beifahrerfenster und feuert einige Schüsse auf das Hinterrad des Vans, es kommt ins Schleudern. Die Autos vor ihnen bremsen scharf ab oder weichen aus. Semir rast zwischen den stehengebliebenen Autos zu dem Van, der einige Meter später sich überschlägt und mit einem vorfahrenden Auto zusammenkracht und mit dem Autodach auf dem Kopf liegenbleibt. „Fuck!", kommt es von Paul. Ein kleines Feuer brennt aus der Motorhaube,der BMW kommt zum Stillstand und die beiden Kommissaren laufen mit der Dienstwaffe zu dem Van, Semir zum Führerhaus und bemerkt, dass der Mann am Steuer tödliche Verletzungen erleidet hat. Paul versucht mit aller Kraft, die Schiebetür zu öffnen, und als dies gelingt, fällt ein maskierter Mann bewusstlos raus und der Geiselnehmer liegt auf dem Autodach. Mit der Waffe auf die beiden Männer gerichtet, kommt Semir zu ihnen angelaufen und hält Ausschau nach dem zweiten maskierten Mann, den er leblos im Van entdeckt. Rasch schauen Semir und Paul auf den rausgefallenen Mann und hören ein leises Atmen von dem Geiselnehmer, dem Semir die Klebefolie vorsichtig vom Mund löst. Paul fällt den Blick auf den Handrücken des maskierten Mann, der ein Tattoo, welches ein Adler mit zwei Köpfen auf dem Hals und die Flügel ausgebreitet zeigt, fühlt den Puls,der regungslos auf der Autobahn liegt, „Kein Puls! Wir müssen hier weg!",schreit Paul und hilft Semir, dem geknebelten Mann beim Aufstehen aus dem Van zu helfen und rennen in Sicherheit. Dann explodiert der Van.    

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