Kapitel 135

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Es braut sich was zusammen...

Bei Jenny in New York hatte der Morgen gut angefangen. Sie wurde von James persönlich abgeholt und zum Gebäude im Süden Manhattans chauffiert, wo sich das FBI befindet. Es ist ein grosses Gebäude in der Skyline, anders als in Deutschland. Man fährt mit dem Aufzug in die 20. Etage und ein langer Flur führt in den grossen Raum, wo sich die Tische befinden, Apple Computer stehen darauf, auch an den Wänden. Jenny wurde in das Büro von Mister Howard geführt, der der Chef der gesamten FBI New Yorks ist. Das Gespräch verlief am Morgen gut, Jenny wurde den Kollegen vorgestellt und das ganze wird in englischer Sprache gesprochen. Anfangs hatte Jenny noch ihre Mühe, mittlerweile geht es. Nun ist die Mittagspause eingetreten, mit James geht sie zum Aufzug. „Na, wie gefällt es dir hier?", möchte James wissen und drückt den Knopf zum Erdgeschoss. „Gut, klar ist der erste Tag immer was Besonderes und die Kollegen sind nett. Wo gehen wir überhaupt hin?" weiss Jenny immer noch nicht, was James mit ihr vorhat. „Du hast doch bestimmt Hunger, wir gehen Mittagessen. Ich kenne einen guten Restaurant an der Times Square." Im Erdgeschoss angekommen gehen sie raus und auf eine U-Bahnstation, die unter der Strasse New Yorks befindet. Jenny schaut kurz auf ihr Handy und hat eine Nachricht von Paul bekommen. Sie rechnet den Zeitunterschied aus und stellt fest, dass es jetzt Abend in Deutschland ist. „Warte, bis du im Restaurant bist wegen dem WiFi." Zu gerne würde Jenny wissen, was Paul ihr schreibt. James lässt Jenny den Vortritt in das Olive Garden Italian Restaurant, schon die Atomsphäre gefällt ihr und die vielen Gäste, also ein gut besuchtes Restaurant. Da kommt eine Kellnerin auf James zu. „Darling, what do you doing here? And who are the women?" James küsst die Kellnerin und stellt die beiden Frauen vor. „Samantha, that's Jenny, a co-worker from the FBI", und dann an Jenny gewandt, „Samantha is my wife." „Oh, hello!", beginnt Samantha und Jenny reicht ihre Hand und spricht ebenfalls in englischer Sprache. Samantha führt die beiden zu einem leeren Tisch und als sie weiter die Bedienung macht, ist Jenny überrascht, dass James verheiratet ist. „Und eine kleine Tochter habe ich auch, sie heisst Nancy." „Und wo ist sie dann?" „Bei meinen Eltern, die sind so happy, wenn sie sich um die Enkel kümmern können bis wir Feierabend haben, dann holen wir sie ab. Samantha arbeitet nur dreimal in der Woche Vollzeit." Beide lesen die Speisekarte und James Frau nimmt die Bestellungen auf. Nun kann Jenny die Nachricht von Paul lesen:"Hi Jenny, freut mich, dass du gut gelandet bist. Ich weiss, NY ist eine schöne Stadt, hätte sie dir gerne gezeigt. Vielleicht demnächst mal? Und wie ist der erste Tag verlaufen? Schon einen Fall gehabt? (Smiley lächelnd). Jenny, ich vermisse dich auch und...mein Herz gehört nur dir!" Rührend und mit einem freudigen Gesicht steckt Jenny das Handy wieder in die Tasche, da die gewünschten Bestellungen serviert werden. „Good appetite!" „Thank you", sprechen James und Jenny zeitgleich und Samantha lächelt nickend.

Andrea wartet im Wohnzimmer mit einem Glas Rotwein in der Hand haltend auf ihren Mann, der spätabends heimkommt. „Hallo Schatz, da bist du ja endlich!" Semir zieht seine Jacke aus und geht auf seine Frau zu, küsst sie und nimmt ihr das Glas aus der Hand, trinkt den Rotwein leer. Verdutzt schaut Andrea in das leere Glas, blickt ihren Mann an. „So schlimm?" Semir setzt sich neben Andrea auf der Couch und legt seinen Arm um ihre Schulter. „Ich weiss nicht. Paul hat mir heute erzählt, wie es gestern am Flughafen mit Jenny verlaufen ist. Leider hat Alex ihr auch seine Liebe gestanden und nun ist Jenny verwirrt mit ihren Gefühlen für die beiden Männer." „Autsch", murmelt Andrea, „und wo warst du dann so lange?" „Ich wollte mit Alex reden und habe ihn im Hotel besucht. Der wohnt in einem Fünf-Sterne-Hotel. Alex muss richtig Kohle haben, sowas kann nicht mal ich für einen einfachen Aufenthalt leisten. Irgendwas hat Alex, das spüre ich!" „Ach, Schatz, dafür haben wir ein Haus und sind glücklich miteinander. Geld macht nicht nur glücklich!" „Ja, da hast du auch wieder recht", kuschelt Semir seine Frau an sich. „Ich habe an Alex appelliert, er solle sich bitte nicht in die Beziehung von Panny einmischen." „Panny?", verblüfft fragt Andrea nach. Sie hört ihren Mann lachen, „ja, ich habe mir ausgedacht Paul und Jenny zusammen ergibt ein Wort Panny. Ist doch schön und schneller ausgesprochen." „Was du wieder für romantische Ideen hast", spitzt Andrea ihre Lippen und beginnt Semir liebevoll zu küssen. „In mir steckt Leidenschaft und Romantik..." Die beiden bekommen Lust aufeinander und so endet der Abend voller Liebe bei den Gerkhans.

Im Hotel auf seinem Zimmer telefoniert Alex mit seiner Mutter in Brasilien. Nachdem das Gespräch beendet ist, schreibt er eine Nachricht an Jenny:"Süsse, bist du gut angekommen in New York? Wir können mal telefonieren, wenn du magst. Schreibe mir, wann es dir passt und ich rufe dich zuerst an. Ich würde gerne deine Stimme hören, mit dir lachen und vor allem, mein Herz hat nie aufgehört, dich zu lieben. Gib mir bitte eine Chance! (Herz) Alex...". Voller Hoffnung geht Alex unter die Dusche und denkt sich den nächsten Plan aus.

Die Mittagspause endet, Samantha verabschiedet sich von den beiden, küsst ihren Mann. Jenny schaut den beiden zu und schmunzelt. Genau wie bei Paul und ihr, wenn sie sich verliebt ansehen und zum Abschied küssen. „Was Paul wohl jetzt macht? Oder Alex?", träumt Jenny vor sich hin, als sie durch eine eingehende Mitteilungston einer Nachricht darauf aufmerksam wird. Hastig schaut sie nach und liest zu ihrer Überraschung die Nachricht von Alex. Jetzt steht Jenny wieder wie vorher da und lässt einen Seufzer raus. „It's all ok?", fragt James und Jenny nickt. Am ersten Tag möchte Jenny nicht sofort mit ihrem Problem starten, das hat hier nichts zu suchen. Gemeinsam mit James macht sich Jenny auf dem Rückweg zum FBI. Dort angekommen, werden sie schon mit dem ersten Fall vertraut gemacht. Ein Mordfall im Central Parc. „Hier geht es ja turbulent zu", findet Jenny und vergisst für den Moment die zwei zurückgelassenen Männer in Deutschland. Jenny unterstützt das Team mit ihrem Wissen und Erfahrungsaustausch. James wertet noch die DNA aus, gegen späten Abend lässt sich Jenny von James nach Hause bringen. Frisch geduscht und müde lässt sie sich ins Bett fallen. Dabei liest sie nochmal die Nachrichten und hat das Bedürfnis, Paul anzurufen. Erschrocken über den Klingelton in der Frühe meldet sich Paul am anderen Ende verschlafen und murmelnd:"Ja, Semir? Wo brennt es?" Jenny lächelt und stellt sich in ihren Gedanken vor, dass Paul nicht richtig wach ist und denkt, es sei ein Notfall. „Paul, ich bin's, Jenny!" Mit einem Schlag ist Paul wach, macht das Nachttischlämpchen an und ist erfreut, ihre Stimme zu hören. Aber gleichzeitig besorgt fragt er:"Ist was passiert?" „Nein, ich...deine Stimme zu hören, das tut gut...ich bin so k.o., heute hatten wir einen Mordfall gehabt. Es ist interessant, das Team mit meinem Wissen zu unterstützen." „Mordfall? Jenny, pass auf dich auf!" „Ich kann schon auf mich selbst aufpassen, wozu bin ich Polizistin!" Paul bittet Jenny trotzdem um Wachsamkeit drüben in den USA, „...und ich brauche dich doch! Du fehlst hier...mir auch, und wie! Lass uns nach deiner Rückkehr aussprechen und..." Jenny gähnt und ihr fallen die Augen langsam zu. „Paul, ich würde auch gerne die Sache mit dir klären und gib mir Zeit, bitte! Ich vermisse dich und...deine Umarmungen..." „Bis bald!" verabschieden die beiden mit einem guten Gefühl das Telefonat und Paul hat nicht mehr viel Schlaf, den Wecker überhört er, wird doch wach und merkt, dass er wieder zu spät ist. Und bei Jenny dagegen meldet sich der Traum wieder in ihren Träumen.

Am nächsten Morgen betritt Semir mit guter Laune die PAST und als er auf Susanne antrifft, bemerkt er ihren komischen Gesichtsausdruck. „Morgen, Susanne!" „Morgen, Semir, warte bitte mal!" Schon ist Semir weg, schaut auf sein Handy, ohne den Blick abzuwenden und möchte in das Büro der Krüger gehen. An der Tür der Chefin klopft er und ohne abzuwarten, bis er um Einlass gebeten wird, geht Semir einfach durch die Tür. „Guten Morgen, Chefin!", nun schaut Semir von dem Handy auf, seinen Blick an die Krüger gewandt, die ein versteinertes Gesicht darstellt und in dem Besucherstuhl dreht sich Jemand sitzend um, voller Schreck fällt Semir fast das Handy aus der Hand und rettet es noch...    

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