Heitere Neuigkeiten...
Auf dem Schreibtisch von Finn, welches etwas weiter von Jennys Tisch entfernt steht, findet sie ein Brot mit geschmierter Leberwurst in einer schwach geöffneten Tupperbox und klappt diese zu und verstaut sie in dessen Schublade. Gerade kommt Finn aus der Küche mit einem frischen Kaffee in der Tasse und möchte an seinem Schreibtisch sein Butterbrot essen, als er bemerkt, dass die Tupperbox verschwunden ist. Er schaut auf dem Tisch, dann rechts und links, anschliessend unter dem Schreibtisch. „Sag mal, ich hatte eben doch mein Brot hier auf dem Tisch", blickt Finn zu Jenny auf, die mit verschränkter Armen vor ihm steht. „Den habe ich in die Schublade gesteckt. Das stinkt voll!", schimpft Jenny und Finn mit einem leicht verwirrend Gesichtsausdruck sagt:"Ich habe es aber heute frisch zubereitet und im Geschmack ist er noch gut." Susanne beobachtet das alles und für sie scheint klar zu sein, was Jenny hat. „Kannst du das nicht zu Hause essen?", Jennys Blick zeigt eine angewiderte Grimasse, als Finn die Schublade öffnet und die Box heraus holt. „Ich hatte gestern eine kurze Nacht gehabt...", weiter kommt Finn nicht, denn Jenny ist schon Richtung Ausgang abgerauscht. „Ich brauche frische Luft!" Bevor Susanne Jenny hinterher geht, öffnet sie schnell die Fenster ganz auf und zu Finn sagt sie:"Lass es zehn Minuten lüften!" Schon ist Susanne an Finn vorbei gegangen und dieser versteht die Frauen nicht, bis auf eine, die gerade eine Nachricht auf seinem Handy zukommen lässt. Genüsslich beisst er in das Brot und trinkt nebenbei den Kaffee. Lacht über die eingehende Mitteilung und tippt aufgeregt auf seinem Handy rum. Derweil draussen auf dem Parkplatz hat sich Jenny auf der Bank, die noch feucht ist, hingesetzt und seufzt gegen Himmel, Susanne findet ihre Freundin und setzt sich neben ihr auf der Bank. „Alles gut bei dir?", fragt sie mit leicht hochgehobenem Mundwickel. Jenny nickt und spielt mit ihren Fingern, „ja, warum nicht?" „Ich sehe doch, dass irgendwas mit dir ist. Besser gesagt, die letzten Tage bist du mit deinen Gedanken woanders", gesteht sich Susanne ehrlich ein. „Du merkst aber auch alles, was?", lächelt Jenny gequält, „ich hatte nur einen schlechten Traum gehabt." Mehr möchte Jenny noch nicht erzählen, nicht mal den Brief von ihrer Oma, den sie neulich in ihrem Lieblingsbuch gefunden hatte. „Du weisst ja, bei Kummer oder einfach nur Reden, ich habe ein offenes Ohr für dich." „Danke, Susanne, das weiss ich sehr zu schätzen!" Susanne lächelt und nimmt Jenny in ihre Armen, eine Weile sitzen die beide schweigend auf der Bank und lassen sich von der kühlen Brise Wind in deren Gesichter flattern. „Ich freue mich aufs Sommerfest, mal wieder unter die Leute zu kommen, dazu gute Musik", bricht Susanne die Stille und nickt ihr lächelnd zu. „Was ist mit Friedrich?" „Er kommt mit und Hartmut unterstützt mich. Ich bin froh, dass ich einen guten Freund an meiner Seite zu schätzen weiss", ist Susanne dankbar und nach einer Weile hört sie ein Motorbrummen, Semir und Paul sind von Streife zurück. „Das war aber ein kurzer Ausflug", schmunzelt Susanne und möchte aufstehen. Paul, der gerade aus dem Auto aussteigt, sieht von weitem, dass sich Susanne und Jenny gerade umarmen und sprintet los. Bei Jenny angekommen, fragt er voller Sorgen:"Jenny, ist alles gut?" Jenny nickt nur kurz mit dem Kopf und möchte was sagen, aber Susanne ist schneller:"Ihr war nur etwas schlecht." „Schon wieder?", schaut Paul von Susanne zu Jenny und hört Susannes Stimme im Hintergrund:"Aha, schon wieder?" Die Sekretärin dreht sich lächelnd um, Semir steht neben sie und gemeinsam gehen beide in das Revier. Paul bleibt bei Jenny zurück, und spielt auf Susannes Andeutung an:"Was meint sie damit?" Jenny wiegelt das Thema ab, steht auf und lässt sich von Paul in seine Umarmung fallen. „Alles gut, mach dir bitte keine Sorgen!", blickt sie in Pauls Augen. „Mache ich aber! Du sagst mir schon, wenn was nicht in Ordnung ist, oder?" Jenny nickt nur und lehnt ihren Kopf an seiner Schulter. „Ich schaffe es nicht mal, ihm von dem Brief zu erzählen. Und hat Susanne Recht?", weiter kann sie nicht denken, denn in dem Moment klingelt ihr Handy. Sie geht ran und ist erfreut, Lauras Stimme zu hören. Schnell kommen die beiden in ein Gespräch, Paul lächelt und gibt Jenny einen Kuss an die Stirn, Jenny bleibt zurück auf der Bank und telefoniert mit ihrer Freundin.
Nach dem Abendessen im Hause Gerkhan haben sich Dana und Ayda auf die Couch zurückgezogen, Dana befragt ihre Schwester die englischen Vokabeln ab, da morgen eine Klassenarbeit anstehe. Semir beobachtet das Ganze von der Türschwelle zwischen Esszimmer und Wohnzimmer aus, dabei muss er schmunzeln, als Ayda gerade ihre Hand an die Stirn legt und das richtige Wort dabei herauskommt. Eine Weile schaut Semir seinen beiden Mädchen zu, seine Gedanken wandern wieder zu dem letzten Gespräch, die er mit seiner Frau geführt habe. „Meine Tochter, deren Kindheit ich leider nicht erlebt habe, wird eine erwachsene Frau und die Liebe tritt in ihr Leben ein. Klar wünsche ich Dana das Allerbeste, wenn sie Kummer hat, dann möchte ich sie gerne trösten, ihr ein Vater mit guten Ratschlägen sein. Es wird nicht einfach, aber wie Andrea sagte, ich muss Geduld darin haben. Irgendwann sind dann auch Ayda und Lilly mit der Liebe beschäftigt. Ach, als sie noch so klein waren, so pflegeleicht und ohne Probleme und jetzt? Alle drei werden zu schönen Frauen, auf den ein Vater nur stolz sein kann..." Semirs träumerischen Gedanken werden von der Rufe seiner jüngsten Tochter unterbrochen. „Papa? Papa!" Semir dreht sich um und schaut in die Augen von Lilly, die leuchten. „Schau mal, was ich gebastelt habe", zeigt Lilly ihrem Vater eine selbstgebastelte, grosse Windlichtkerze. Neben Lilly sitzt ihre Mutter am Esstisch, dessen Oberfläche aus Bastelsachen und Dekoration verstreut sind und schaut ihr beim Lächeln zu. „Wollen wir die Kerze darin auf der Terrasse anmachen und schauen, wie schön sie in der Dunkelheit leuchtet?" „Au ja", schon hat Lilly den Stuhl rückwärts geschoben und packt mit ihren kleinen Händen das Windlichtglas an und rennt auf die Terrasse. Die Eltern folgen ihr und Andrea zündet die Kerze an. Nun kommen auch Ayda und Dana dazu und bewundern Lillys Werk und loben ihr. Die ganze Familie setzt sich noch zu einem kleinen Smalltalk auf die Terrasse, in frischer Abendluft, eingepackt in dicken Sweatshirts, und vor ihnen auf dem Tisch dampfende Tassen Tee. Als die Zeit fürs Bettgehen für Ayda und Lilly gekommen ist, bleiben nur die Eltern mit Dana zurück, Andrea platzt vor Neugier. „Nimmst du am Samstag Jemanden mit zum Sommerfest?" Semir wirft erschreckt Blicke von sich zu seiner Frau und zu seiner Tochter, er mahnt sich selbst, ruhig zu bleiben und sich einfach für Dana freuen, sollte sie Jemanden in Erwähnung ziehen. Aber Dana lächelt schweigend und spielt mit ihren Fingernägeln. Andrea wirft Semir einen Blick zu, was Dana betrifft und dieser räuspert sich und gibt sich nun einen Ruck. „Ähm,...ich würde mich freuen, wenn ich deinen Jemand kennenlernen kann." Erst jetzt lacht Dana auf:"Sicher, Papa?" Mit tonlosen Mundbewegungen schaut der Vater seiner Tochter verwirrt an, Dana steht auf und gibt ihrem Vater einen Kuss, auch ihrer Stiefmutter und wünscht den beiden eine gute Nacht. Semir bleibt verdutzt mit ausgestreckte Händen zurück und meint zu seiner Frau:"Ich habe mir Mühe gegeben, habe es lieb gemeint. War es falsch?" „Nein, alles gut. Vielleicht stellt sie dir dieser Jemand am Samstag vor?" „Hoffentlich ist das nicht so ein Punker, mit vielen Nasenpiercings", hat Semir schon die grauste Vorstellung und Andrea wärmt sich mit ihren Händen an den Oberarmen. „Zerbrich dir nicht deinen Kopf, ich glaube nicht, dass Dana auf Punks steht." „Aha...weibliche Intuition?" „Ja", steht Andrea auf, „komm, lass uns ins Haus gehen, mir ist kalt!" Andrea nimmt die Hände ihres Mannes in die ihre und beide gehen durch die Terrassentür ins Wohnzimmer. „Da hilft kuscheln!", lacht Semir.
Nach langer Zeit sind Jenny und Paul mal wieder zum Boxen gegangen, auf dem Weg nach Hause öffnet Paul den Briefkasten und ein Brief vom Vermieter lächelt Paul an. „Ich habe den Vermieter um eine Änderung im Mietsvertrag gebeten, nämlich, dass du ab sofort auch im Vertrag stehst und hier offiziell wohnst", wedelt Paul mit dem Briefumschlag vor Jennys Gesicht, was diese erfreut. „Es fehlt nur noch deine Unterschrift. Komm, wir erledigen das am besten sofort!" Paul gibt Jenny einen Kuli und diese möchte ihre Unterschrift ansetzen, als sie plötzlich auf das Papier starrt und zögert. „Folge deinem Herzen... auch in stürmischen Zeiten", hat Jenny die Hintergedanken wieder vor den Augen...
DU LIEST GERADE
Mehr als nur Freundschaft?
RomanceGeschichte über Romantik, Freundschaft und Schmerz Dies ist meine erste Fan Fiktion rund um die PAST der Cobra 11 und wie geht es zwischen Jenny und Paul weiter? Sind Gefühle, Schmetterlinge im Bauch da oder doch nur eine Freundschaft zwischen Koll...