Der Mafiaprinz

Teil 5

Luca

Während ich durch die Stadt rase, um noch irgendwie pünktlich zu kommen, denke ich die ganze Zeit an diese Tussi. Was bildet die sich ein, mein Motorrad zu zu parken? Hat die keine Augen im Kopf? Und dann ihr Outfit? Wer läuft denn bitte in so einem riesigen T-Shirts rum?

Gerade noch rechtzeitig komme ich an der Lagerhalle an. Filippo wartet bereits mit seinem Mann, Alvero, auf mich. Privat sind sie wirklich nett, aber wenn es um berufliches geht, sind sie knallhart. "Na gerade noch pünktlich." Schnauzt Filippo direkt los. "Gerade noch, ist doch pünktlich genug." Gebe ich breit grinsend zurück. "Sorry, so eine Planschkuh hat mich zugeparkt. Sie musste erst ihre Rostlaube wegfahren." Erkläre ich mich. Alvero schnaubt verärgert auf. "Planschkuh? Du meinst Lola?" Knurrt er. "Ja ich glaub so hieß sie.... Lolly..." Grinse ich noch immer. Und ohne es kommen zu sehen, bekomme ich einen Schlag auf den Hinterkopf. "Hör ich dich noch einmal so abfällig von ihr reden, war das hier erst der Anfang." Faucht Alvero. "Sie ist ein wirklich nettes Mädchen und hat es nicht verdient, dass DU so über sie redest." Mischt sich jetzt auch Filippo ein. "Ok. Sorry. Ich war nur sauer, weil ich nicht zu spät kommen wollte." Gestehe ich kleinlaut. Hat eh kein Sinn mit denen darüber zu diskutieren.

Nachdem die beiden mir die Halle gezeigt haben, bekomme ich meine heutige Aufgabe. Holy Shit. Ich muss den Folterraum säubern. Keine Ahnung wer hier ein paar schöne Stunden verbracht hat, aber es stinkt bestialisch nach Pisse, Blut und Angstschweiß. Widerlich. Einige Male muss ich mich stark konzentrieren, dass ich nicht kotze. Verdammt eklig. Nach einer gefühlten Ewigkeit finde ich mein Ergebnis ganz passabel. Filippo kommt und kontrolliert meine Arbeit. "Du musst die Fugen der Fliesen besser schrubben. Es darf sich hier keinerlei DNA mehr befinden, verstanden?" Grinst er diabolisch. Nass geschwitzt mache ich mich also auf dem Knien daran, die Fugen zu putzen.

"Hey, Feierabend." Höre ich nach weiteren Stunden endlich Alvero hinter mir. Erschöpft lasse ich mich auf meinen Hintern fallen. Alvero grinst. "Komm hau ab. Hast dich gut geschlagen."

Mit müden Knochen schwinge ich mich auf die Maschine und will nur noch duschen. Sophia begrüßt mich freundlich und erklärt mir, dass in 30 Minuten das Essen fertig ist. Nach dem Gestank weiß ich gar nicht ob ich Hunger habe.

Während ich unter der Dusche stehe und mir den Gestank vom Körper schrubbe, blitzen vor mir diese wunderschönen braunen Augen in meinem inneren Auge auf. Mein Schwanz wird hart. Was zum Teufel? Spinne ich jetzt. Doch nicht so ein Trampeltier? Ich bin einfach untervögelt. Vielleicht sollte ich mal bei den Jungs nachfragen, wo man hier ein paar Mädels aufreißen kann.

Geduscht und mit frischen Klamotten fühle ich mich wieder wohl. Auch der Hunger kommt, sodass ich nach unten in die Küche gehe. Noch ist nicht viel los. Filippo und Alvero sitzen am Tisch und grinsen mich breit an. Als Enzo die Küche betritt, grinst er ebenfalls wissend. "Na, wie war dein erster Tag?" Erkundigt er sich. "Super." Sage ich sarkastisch, was alle lachen lässt. Die Arschlöcher.

Kurze Zeit später kommt Claire mit Luna auf dem Arm. Da ich die kleine Maus noch nicht gesehen habe, hebe ich sie auf meinen Arm und knuddel die kleine ausgiebig. Sie quiekt und lacht wie verrückt. Kurz darauf kommen die anderen drei angerannt und umzingeln mich förmlich. "Yeah. Luca... Cool, dass du da bist." Ruft Louis mir zu. Auch Riccardo begrüßt mich mit einem lässigen Handschlag. "Hey Luca. Fährst du mich mal mit deiner Maschine zur Schule? Den Mädels wird's gefällt." Grinst er breit. Ich sag doch, er ist wie ich. Claire grätsche sofort dazwischen. "Auf gar keinen Fall mein Großer." Sagt sie, war er zum Stöhnen bringt. Enzo zwinkert uns zu und ich weiß, dass es für ihn okay geht. Riccardo grinst mich triumphierend an. Völlig in dem Kinder-Chaos versunken, habe ich gar nicht gemerkt, wie sich Lolly an den Tisch gesetzt hat. Sie trägt wieder ein langweiliges Oversize T-shirt und ihre langen Haare sind zu einem Dutt gebunden. Dadurch werden ihre Augen mehr betont, was irgendwie heiß aussieht. Fuck. Was denk ich denn da. Die ist alles andere als heiß.

Schüchtern weicht sie meinem Blick aus und kümmert sich um Luna, während wir Essen. "Lola, wie war euer Tag?" Will Enzo wissen. Fast verschluckt sie sich und schaut nervös in die Runde. "Mmh. Gut soweit. Luna ist ja sehr pflegeleicht." Erklärt sie und lächelt ihn schüchtern an. Enzo will gerade noch weiter nachfragen, da kommt ein Typ in die Küche. "Sorry. Wurde aufgehalten." Sagt er, gibt Lolly einen Kuss auf die Wange und setzt sich neben sie. "Heute Abend Lust auf tanzen?" Fragt er und zwinkert ihr zu. Ist das etwa ihr Freund? Wie kommt die an so einen Typen? Claire räuspert sich. "Remo, ich wollte dir noch Luca vorstellen. Unseren Neffe. Er wird einige Zeit hier wohnen." Erklärt sie und deutet auf mich. Remo wendet den Blick von Lolly ab und sieht mich an. "Hey Mann. Cool. Vielleicht hast du auch Lust mit in den Club, ein paar Miezen klar machen." Zwinkert er mir zu. Verblüfft schaue ich zu Lolly, deren Augen sich erschrocken weiten. Schnell wendet sie den Blick ab. Scheint ihr wohl nicht zu gefallen, daher antworte ich spontan. "Klar. Gerne." Enzo schnaubt. "Luca. Halt den Ball flach. Ich will hier keinen Ärger. Verstanden?" Erkläre er streng. Ich nicke "Klar Onkelchen. Ich mache doch nie Ärger." Zwinkere ich ihm zu und mein Blick schweift über den Tisch. Für eine Sekunde sehe ich, wie die kleine Au-Pair mich anschaut. Doch sobald unsere Blicke sich treffen, dreht sie ihren hoch roten Kopf weg. Niedlich. So schüchtern. Was will sie denn im Club?

Nach dem Essen, machen wir uns alle für den Club fertig. Ich schmeiße mich in ein schwarzes Hemd und schwarze Jeans. Dazu weißen Sneakers.

Ich warte ungeduldig im Wohnzimmer auf die beiden. Nach kurzer Zeit kommt Remo zu mir. "Super, du bist schon fertig. Dann fehlt nur noch unsere Fahrerin." Grinst er. "Moment mal. Wir fahren mit dieser Rostlaube?" Erkundige ich mich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Klar. Was meinst du, warum ich sie mitschleppe." Grinst er breit und irgendwie macht mich seine Aussage ziemlich sauer. Gerade als ich was sagen woll, betritt jemand das Wohnzimmer.