Luca
Gott sei Dank lässt sie sich darauf ein. Ich hatte so einen schiss. Doch als Sam mir schrieb, dass ich nicht aufgeben soll, war es wie ein Push. Ich muss es riskieren. Ich darf sie nicht gehen lassen.
Also habe ich das kitschigste gemacht, was mir eingefallen ist. Eine Kutschfahrt und rote Rosen. Lola ist einfach eine Romantikerin und ich weiß, dass sie es lieben wird. Während ich in dieser monströsen Kutsche vor dem Buchladen warte, gehe ich nochmals alles durch, was ich ihr sagen will. Ich will offen mit ihr sprechen und keine Geheimnisse mehr haben. Hoffentlich hört sie mir zu.
Nach einiger Zeit kommt Sam heraus. Ich sehe ihrem Gesicht an, dass sie am liebsten laut los lachen möchte. Scheint ein lustiger Anblick zu sein, ich in dieser Kutsche. Aber sie begnügt sich mit einem Daumen hoch.
Eine Ewigkeit später kommt Lola raus. Ihr Gesichtsausdruck, als sie mich erkennt, ist göttlich. Verwirrung, aber auch ein wenig Freude, steht in ihrem Gesicht. Und tatsächlich lässt sie sich auf eine Kutschfahrt ein. Es ist bereits ziemlich frisch, sodass ich sie schnell zudecke. Als sie noch immer friert, lege ich meinen Arm um sie. Zunächst verspannt sie sich sichtlich, aber je länger die Fahrt dauert, um so mehr lockert sich ihre Haltung.
"Lola. Ich würde dir gerne einiges erklären...." Beginne ich und schaue ihr in die Augen. "Ok." Flüstert Lola und es bildet sich sogar ein kleines aufmunterndes Lächeln auf ihren Lippen. So gerne würde ich sie jetzt küssen, aber ich habe mir geschworen, dass diese Nacht nicht wieder im Bett landet. Nicht, weil ich das nicht will. Sondern, weil ich denke, dass wir es langsam angehen lassen sollten. "Ich war einfach nur feige, dass ich dir nicht erzählt habe, dass ich in New York bleibe. Es gab so viele Momente, doch ich habe den Schwanz eingezogen." Beginne ich und Lola hört mir aufmerksam zu. "Die Zeit hier in New York war voller Missverständnisse und ich wollte es einfach nicht noch schwerer machen. Jetzt weiß ich, dass es genau der falsche Weg war. Wir hätten immer offen reden müssen." Fahre ich fort und ein Kloß bildet sich in meinem Hals. "Das mit Roxana. Sie ist der Grund, warum ich damals nach Italien musste. Sie handelt nur auf Anweisung ihres Vaters. Es ging immer nur ums Geschäft. Seit ich meine eigene Firma habe und nichts mehr mit Dads Geschäften zu tun habe, ist Funkstille. Aber..." Ich schlucke schwer. "Ich will dir nichts mehr verheimlichen. Ich weiß, es wird dich verletzten, aber ich glaube nur mit totaler Offenheit haben wir noch eine Chance." Gestehe ich und hole tief Luft. Lola versteift sich in meinen Arm, denn sie ahnt wahrscheinlich, dass jetzt nichts Gutes kommt. "Die erste Zeit nach unserer Trennung habe ich mich nur noch betäubt. Es tat so verdammt weh. Es war so schlimm, dass ich nicht mehr wusste, was ich mache. Und dann ist es passiert. Ich habe noch einmal mit Roxana geschlafen. Es war... Ich weiß nicht. Sie war gesichtslos. Es hatte nichts mit Roxana selbst zu tun. Es war einfach irgendeine Frau, die mich trösten sollte." Gestehe ich und mein Herz bleibt stehen. Lola's Augen füllen sich bei meinen Worten mit Tränen. Sie sagt kein Wort, sondern sitzt nur da.
"Bitte, sag doch was?" Flüstere ich in die Stille. Obwohl wir gerade über eine viel befahrene Straße, die voller Menschen ist, fahren, ist es leise. Es zählt nur Lola, die gerade den Kampf gegen die Tränen verliert und weint. Still und leise fließen die Tränen und sie lässt es geschehen.
"Ich habe gesehen, wie viele Frauen es waren. Wahrscheinlich noch weit aus mehr. Auch wenn es verdammt weh tut, kann ich dich verstehen. Ich habe mich auch versucht mit jemand anderem zu trösten. Ich wusste sofort, dass es nicht funktioniert." Sagt sie und sie lacht bei ihren letzten Worten frustriert auf. "Du bist einfach so viel klüger als ich." Antworte ich und kurz huscht ein echtes lächeln über ihre Lippen. Dann wird sie ernst. "Ich habe wirklich Probleme das auszublenden und dir zu vertrauen." Gesteht sie. "Kann ich verstehen." Sage ich offen und es stimmt. "Ich war ein Mistkerl. Aber das will ich alles nicht mehr. Ich war leer und kalt. Und erst seit letzter Nacht fühle ich wieder was. Das möchte ich nie wieder aufs Spiel setzen. Ich werde alles tun, damit du mir vertraust. Und ich gebe dir alle Zeit der Welt." Verspreche ich ihr. Lola starrt auf den Central Park, den wir gerade erreichen. Es ist bereits dunkel und der Park ist wunderschön beleuchtet. Die Lichter spiegeln sich in ihren Augen, die noch immer mit Tränen gefüllt sind. "Bitte... Sag was... Was geht dir durch deinen hübschen Kopf?" Flehe ich sie an. "Es tut weh. Ich habe das Gefühl meine Eingeweide ziehen sich zusammen. Ich weiß gerade gar nichts mehr." Gesteht sie und weint wieder. Hilflos sitze ich da und würde alles dafür tun, um ihr den Schmerz zu nehmen.
"Halt mich fest." Wispert sie plötzlich und ich zucke zusammen. Ich habe damit gerechnet, dass sie schreiend aus der Kutsche flüchtet oder sie mir eine Ohrfeige gibt. Aber damit habe ich nicht gerechnet. "Also... Wenn du das willst." Sagt sie noch etwas leiser, da sie mein zögern anscheinend falsch versteht. Sofort zieht ich Lola auf meinen Schoß und schließe sie fest in die Arme. "Nichts lieber als das." Antworte ich daher schnell. Für eine Ewigkeit sitzen wir so und schauen uns tief in die Augen. "Ich liebe dich so sehr." Raune ich und streiche ihr sanft eine Strähne hinter ihr Ohr. Lola lächelt schüchtern, erwidert aber nichts. "Ich bin noch nicht bereit einfach da weiter zu machen, wo wir aufgehört haben. Aber, ich wäre dabei, wenn wir es langsam angehen lassen. Dates, um uns richtig kennenzulernen. So wie wir jetzt sind. Denn ich bin nicht mehr die kleine naive Lola. Ich werde mich nicht mehr verarschen lassen." Sagt sie voller Überzeugung und mit fester Stimme. Mein Herz schwillt vor stolz und vor Freude an. "Das klingt wunderbar. Und fürs Protokoll, die neue Lola finde ich wahnsinnig bewundernswert." Erkläre ich mit einem schiefen Grinsen. "Warte ab. Du hast noch nicht alles gesehen." Zwinkert sie mir kokett zu.
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...