Lola
"Lasst mich in Ruhe. Verpisst euch oder ich steche euch auch ab." Schreie ich immer wieder wie eine Irre. Anscheinend halten sie mich wirklich für verrückt, denn sie verschwinden. Blut überströmt und völlig hysterisch bleibe ich zurück. Die Leiche haben sie einfach liegen lassen und diese toten Augen starren mich die ganze Zeit an. Ich habe einen Menschen getötet. Nur mit diesem Haken. Irgendwie kann ich es noch nicht begreifen.
An Schlaf ist natürlich nicht zu denken. Mit dem Henkel in der Hand drücke ich mich an die Wand und starre auf das Scheunentor. Als es langsam hell wird, nicke ich immer wieder ein. Du musst wach bleiben, sage ich zu mir selbst. Als ich schon denke, dass sie mich hier versauern lassen, höre ich draußen Stimmen. Nein, bitte nicht. Ich greife fester um den Henkel und starre zum Tor.
Remo kommt als Erstes hinein. Hinter ihnen die Typen von gestern Abend. "Na da ist ja unsere Killerqueen. Respekt. Hätte ich dir gar nicht zugetraut." Feixt er und ich starre ihn wütend an. "Los aufstehen. Du wirst gegen deinen Bruder ausgetauscht. Es geht zu deinem Loverboy. Oder meinst du, er hat dich schon ersetzt? Gerüchte zu Folge soll er gestern Abend im Club die Sau raus gelassen haben und es richtig knallen lassen haben.... Wenn du verstehst." Lacht er fies und macht mit seinen Hüften ekligen Stoßbewegungen. Er erzählt Blödsinn. Das würde Luca nicht machen. Daher ignoriere ich seine Kommentare. "Warum machst du das hier?" Frage ich Remo offen heraus. Er lacht dreckig. "Ach Fetti. Geld regiert die Welt und nachdem Enzo mich zurück zum Fußvolk geschickt hat, hat es mir gereicht." Erklärt er und klatscht sich mit den Typen ab. Idioten. "Los, beweg deinen fetten Arsch." Brüllt er und packt mich plötzlich am Arm. Er reißt mir das Metall aus der Hand und schmeißt es in die Ecke. "Seht ihr. So geht das." Wendet er sich an die Typen hinter ihm. Er löst meine Fesseln und schiebt mich aus der Scheune. Es ist bereits wieder dunkel und ich kann nicht viel erkennen. Nur ein Außenlicht an dem kleinen Bauernhaus brennt.
Remo führt mich zu einem Lieferwagen und bindet mir die Hände mit Kabelbinder hinter den Rücken. Grob schubst er mich auf die Ladefläche und schließt die Tür. Kurze Zeit später setzt sich der Wagen in Bewegung. Die Straße ist ziemlich holprig. Wie in Kinofilmen versuche ich mir die Umgebung und die Strecke einzuprägen. Wer weiß, wofür wir es noch brauchen.
Wir fahren eine Ewigkeit. Da wir immer wieder stoppen, tippe ich darauf, dass wir an Ampeln halten. Irgendwann werden die Geräusche draußen weniger und schließlich halten wir an. Es ist vollkommen still und langsam macht sich Panik bei mir breit. Was, wenn sie mich irgendwo in der Pampa rausschmeißen? Oder mich umbringen.
"Ok. Es geht los." Höre ich Remo schließlich und der Wagen setzt sich wieder in Bewegung. Nach einigen Metern stoppt er und es ist wieder still. Mein Herz rast wie verrückt, doch ich zwinge mich ruhig zu bleiben. Ich darf jetzt nicht die Nerven verlieren.
Plötzlich höre ich Stimmen. Ist das Enzo? Er ist zu weit weg. Aber doch, er redet mit Remo. Dann wird die Schiebetür des Lieferwagens aufgerissen. "So Fetti. Roll dich mal raus." Höre ich Remo. "Los." Brüllt er, da ich nicht schnell genug aus dem Wagen robbe. Wieder packt er mich grob am Arm und zieht mich auf meine Füße. Ich blinzel einige Male, da mich die Scheinwerfer eines Autos blenden. Vor diesem Auto steht jemand. Es ist wirklich Enzo.... Und Phillip.
Remo schiebt mich langsam vor sich her. "Ok. Boss... " Ruft Remo abfällig. "Lass Phillip laufen, dann bekommt ihr Fetti zurück. Oder wollt ihr sie gar nicht haben? Die Jungs hätten noch Verwendung für sie. Sie stellt sich gar nicht so dumm an." Schreit er über den leeren Platz. Erst jetzt erkenne ich, dass es ein altes Industriegelände sein muss. Weit und breit ist niemand zu sehen.
Als Phillip sich schleppend in Bewegung setzt, erkenne ich, dass er übel zugerichtet wurde. Gut so, geschieht ihm Recht. "Jetzt lasst Lola gehen." Fordert Enzo. Remo lacht und hält mich fester im Arm. "Na, möchtest du wirklich zu deinem Betrüger-Freund?" Grinst er breit. Mir steigt die Wut zu Kopf und ich spucke ihm eine Ladung Speichel ins Gesicht. "Du Arschloch. Erzähl nicht so eine Scheiße." Fauche ich und zack, trifft mich seine Faust mitten ins Gesicht. Kurz wanke ich zurück und sehe Sterne. Im nächsten Moment höre ich Luca laut brüllen und er springt aus Enzo's Auto. "Lass sie in Ruhe du Wichser." Brüllt er und rennt mit gezogener Waffe auf uns zu. Völlig kopflos.
Im nächsten Augenblick bricht die Hölle aus. Von überall her kommen Schüsse. Wie erstarrt bleibe ich stehen, ich bekomme keine Luft mehr. Irgendjemand reißt mich zu Boden. Doch statt auf der Erde, pralle ich auf einen Körper. "Baby. Ich bin es. Ich hab dich." Flüstert Luca mir zu. Noch immer völlig neben mich, bekomme ich mit, wie er mich auf seine Schulter wirft und im Zick Zack zu einem Gebäude läuft. Noch immer fallen Schüsse. Während Luca mich fest an sich presst, komme ich langsam wieder zu mir. Ein Auto rast davon und dann ist es still.
"Luca? Lola?" Hören wir Vito rufen. Luca hilft mir auf und wir gehen langsam zu Enzo's Wagen. Dort stehen Vito, Mick, Mario, Alvero, Filippo und Rosa.... Rosa? Was macht die denn hier. Verwirrt schaue ich in die Runde. Zum Glück scheinen alle unverletzt zu sein. "Luca... Scheiße Luca. Du bist verletzt." Höre ich plötzlich Rosa rufen. Ich schaue Luca an, der mich blass und schwitzend anschaut. "Alles...alles okay. Nur ein Streifschuss." Sagt er und winkt ab. "Und was ist mit dir, Lola. Bist du verletzt? Wem gehört das Blut?" Fragt Rosa weiter und kommt auf mich zu. "Nein. Das ist nicht mein Blut. Mir geht es gut." Sage ich und drehe mich zu Luca. "Du musst sofort zum Arzt." Flehe ich ihn an. Er nickt und lässt sich zum Auto führen. Kaum sitzen wir im Auto, sackt Luca zusammen. "Fahr. Verdammt nochmal." Brülle ich Mario verzweifelt an.
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Der Mafiaprinz
De TodoDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...