Luca
Lola hat Abendessen gekocht. Und was für eins. Es ist mega lecker. Eine klassische Paella. Noch nie hat mir diese so gut geschmeckt. Auch der Nachtisch, Churros mit Schokoladensoße war ein Gedicht. Als ich Lola beobachte, wie sie mit Luna ihre Teigstangen in die Soße taucht und genüsslich in den Mund schiebt, kommen mir ganz andere Gedanken. Verdammt nicht hier. Ich beneide jeden Tropfen Schokosoße, der auf ihren Lippen klebt. Verdammt. Der Kuss war so schön, auch wenn er unschön geendet hat.
Plötzlich steht Lola auf, schnappt sich Vorratsdosen und stiefelt nach draußen. Verwirrt frage ich in die Runde, wo sie hin will. "Ich denke sie bringt Umberto die Reste." Erklärt Claire und sieht mich mitleidig an. Fuck. Natürlich. Wütend stehe ich auf, sodass mein Stuhl nach hinten fällt und renne in mein Zimmer. Was mach ich denn bloß? Ich will sie. Ganz für mich. ICH will sie zum Lachen bringen. ICH will sie berühren. ICH will mit ihr ausgehen. Nicht Umberto oder sonst jemand.
Von meinem Fenster aus, kann ich sehen, dass sie wieder ins Haus kommt. Als der Bewegungsmelder an der Haustür ihr wunderschönes Gesicht beleuchtet, erkenne ich ein schüchternes Lächeln auf ihren Lippen. Sie lächelt. Weil ER ihr was Nettes gesagt hat. Er ist nicht so bescheuert und bekommt einfache Komplimente hin ohne es wie eine Beleidigung klingen zu lassen. Ich bin sowas von am Arsch.
Als ich Schritte auf dem Flur höre, reiße ich ohne nachzudenken meine Zimmertür auf. Erschrocken blickt mich Lola an, die schon ihren Türknauf in der Hand hat. "Hey." Begrüße ich sie. Doch sie bleibt stumm und starrt mich an. "Können wir kurz reden, bitte?" Frage ich und flehe sie mit meinen Augen an. Sie säufzt schwer. "Ok." Antwortet sie kurz und lehnt sich an den Türrahmen. Wie gerne würde ich zu ihr gehen und sie wieder küssen. Verstohlen schaue ich mich um. "Vielleicht nicht hier draußen auf dem Flur, die Kids schlafen schon." Erkläre ich und deute mit dem Kopf Richtung der Zimmer. Sie nickt, scheint jedoch zu überlegen. "Ok." Sagt sie wieder und kommt auf mich zu. "Dein Zimmer?" Fragt sie und deutet hinter mich. Perplex, dass sie einfach so zustimmt, trete ich zur Seite und öffne die Tür, damit sie an mir vorbei kann.
"Mmmh. Setz dich doch." Biete ich ihr an und deute auf den gemütlichen Sessel am Fenster. Lola schaut sich im Raum um und setzt sich schließlich langsam. "Also?" Fragt sie herausfordernd. "Also... Ich möchte mich nochmals für meinen ganzen Mist entschuldigen." Beginne ich und sehe ihr fest in die Augen. Mein Herz pocht wie wild, aber ich weiß, dass das meine einzige Chance sein wird, um ihr alles zu erklären.
Also nehme ich all meine Mut zusammen. "Ich mag dich, Lola. Sehr sogar. Und ehrlich gesagt, macht mir das Angst. Daher, habe ich glaube ich in vielen Momenten einfach scheiße reagiert oder bullshit von mir gegeben." Erkläre ich ihr und schaue sie erwartungsvoll an. Verlegen knabbert sie an ihrer Unterlippe. Verdammt sieht das heiß aus. "Ok." Sagt sie wieder und nickt. Was soll denn immer dies *ok*?
"Ich will nur festhalten, dass ich dich und deinen Körper sehr attraktiv finde. Die Sachen, die ich Claire und Enzo an den Kopf geworfen habe, waren gelogen." Fahre ich fort. Doch noch immer kommt keine Reaktion. Jetzt schaut sie mich nicht mehr an. Sie knibbelt an ihren Fingern, die auf ihrem Schoß liegen. Ich gehe einen Schritt auf sie zu, doch sie zuckt erschrocken zusammen. Daher bleibe ich stehen und geh ich die Hocke, sodass ich ihren Blick einfangen kann. "Es tut mir unendlich leid. Wir hatten einen beschissenen Start. Können wir nochmals von vorne anfangen?" Bitte ich sie. Bei meinen Worten blickt Lola auf. Ihren Blick kann ich überhaupt nicht deuten. Sie wirkt total verschlossen. Dann atmet sie tief durch. "Ok". Haucht sie wieder. Scheiß ok. Was meint sie? "Wir fangen nochmals von vorne an." Erklärt sie und mein Herz springt mir vor Freude aus der Brust. "Als Freunde." Fügt sie hinzu und sieht auf. Dann hält sie mir ihre Hand hin. "Abgemacht?" Fragt sie. Zögerlich begreife ich, was sie will und ergreife ihre Hand. Stromschläge durchzucken mich. Lola zieht ihre Hand weg. Sie muss es auch gespürt haben. "Also... Dann ist ja alles geklärt... Gute Nacht, Luca." Stammelt sie und huscht aus meinem Zimmer.
Resigniert lasse ich mich aufs Bett fallen. Freunde.... Ich will kein Freund sein. Ich will sie ganz. Als meine Freundin. Scheiße. Ich habe das schon oft mitbekommen, viele kommen aus dieser Friendszone nicht wieder raus. Wütend schleudere ich das nächstbeste, was ich greifen kann, gegen die Wand. Fuck. Das war die Wasserflasche.
Nachdem ich die Scherben entsorgt habe, gehe ich ins Bett. Morgen ist Samstag. Lola hat frei und vielleicht lässt sie sich auf einen Ausflug ein. Im Kopf male ich mir aus, wie wir eine Motorradtour durch die Umgebung machen, irgendwo was trinken und uns besser kennenleren. Bei dem Gedanken, dass Lola hinter mir auf meiner Maschine sitzt, macht mich echt an. Reiß dich zusammen.
Doch mein Traum am nächsten Morgen zerplatzt. Beim Frühstück erzählt Lola, dass sie heute einen Ausflug mit Umberto macht. Na super. Natürlich ernte ich wieder eine Menge mitleidige Blicke. Das brauche ich echt nicht. Daher springe ich auf, ignoriere alle Blicke, und steige auf meine Maschine. Einfach nur weg hier.
Kaum, dass ich auf der Maschine sitze, gebe ich Gas. Keine Ahnung wohin ich fahre, ich brauche Abstand. Schon nach ein paar Kilometern schalte ich meinen Kopf aus und genieße den Wind und das Gefühl der Freiheit. Wer braucht schon Herzschmerz und Liebe. Keine Ahnung wie lange ich schon fahre, jedoch habe ich bereits einige Orte und Städte hinter mir gelassen. Als es langsam beginnt zu dämmern, beschließe ich, mir ein Hotel zu suchen. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit werde ich fündig. Ich checke in ein kleines Hotel am Strand ein und bestelle mir einen Burger und Pommes aufs Zimmer. Damit Enzo keinen Suchtrupp losschickt, schicke ich ihm eine Nachricht, dass ich den Kopf frei bekommen muss und spätestens morgen Abend wieder da bin.
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...