Lola
Da lässt er mich einfach in der Eingangshalle stehen. Ich verstehe überhaupt nicht warum. Ist er wirklich sauer, weil wir jetzt ein paar Tage auf Sex verzichten müssen? Kann er mich denn gar nicht verstehen?
Gerade will auch ich mich nach oben schleichen, da kommt mir Stella auf der Treppe entgegen. "Hey. Ihr seid schon wieder da?" Flötet sie, doch ihr lächeln stirbt, als sie meinen Gesichtsausdruck sieht. "Och nö. Schon wieder Ärger?" Fragt sie mit Schmollmund. Kurz muss ich grinsen. Sie ist einfach toll. Doch ich möchte sie nicht ständig in unsere Streits mit rein ziehen, daher lüge ich. Ich setze mein breitestes Lächeln auf. "Alles okay. Luca ist nur von den Schmerztabletten ziemlich k.o. Er ist schon ins Bett." Erkläre ich schnell und gehe an ihr vorbei. "Ich schau mal nach ihm." Lüge ich weiter. Denn ich werde jetzt sicher nicht zu ihm gehen. Da ich mich nicht traue, Stella in die Augen zu sehen, winke ich nur kurz nach hinten und verschwinde in mein Zimmer. Erst als die Tür ins Schloss fällt, atme ich tief durch. So geht es nicht weiter. Ich darf mich nicht so abhängig von Luca machen. Der Alltag muss wieder normal weiter gehen.
Daher schreibe ich Mick, ob wir morgen früh wieder trainieren und Claire, dass ich morgen wieder die Kids betreuen kann. Mit fester Überzeugung, dass der Alltag mir hilft, lege ich mich ins Bett. Doch ich kann nicht schlafen. Meine Gedanken sind bei Luca. Ich vermisse ihn so sehr. Die letzten Nächte haben wir immer zusammen in einem Bett geschlafen. Kurz bin ich in Versuchung und will mich zu ihm schleichen. Doch an der Tür bleibe ich stehen. Nein. Du rennst ihm nicht hinterher. Er muss einsehen, dass es mein Recht ist, *nein* zu sagen und er nicht beleidigt wie ein kleines Kind abhauen kann, nur weil er keinen Sex bekommt.
Also wälze ich mich weiter im Bett herum. Ich bin heil froh, als der Wecker klingelt und ich mich mit Mick treffe. Es ist erst 5.30 Uhr und noch niemand zu sehen. Mick kommt schließlich zu mir und sieht mich skeptisch an. "Alles okay? Du siehst müde aus." Fragt er besorgt. "Alles gut. Nur schlecht geschlafen." Erkläre ich und winke ab. Zum Glück lässt er es damit gut sein und wir beginnen das Training. Es ist verdammt anstrengend aber es macht den Kopf frei. Völlig verschwitzt springe ich unter die Dusche und mache mich für den Tag fertig. Ich entscheide mich für das neue Blümchenkleid, welches Stella mir geschenkt hat. Dazu die süßen Boots, die Luca mir geschenkt hat. Luca... Was er wohl macht. Ob er schlafen konnte?
In der Küche macht Claire gerade noch die letzten Brote, ehe der Trubel los geht. "Du sieht wunderschön aus. Wenn du jetzt noch lächeln würdest, wäre es perfekt. Was ist los?" Fragt sie besorgt. Doch ich winke ab.
Kurz darauf wird es laut. Die Kids freuen sich, dass ich sie wieder begleite. Daher steigen wir pünktlich zu Vito ins Auto, der uns in die Stadt bringt. Auch er mustert mich skeptisch, sagt aber nichts. Nachdem wir alle Kinder an den Schulen abgesetzt haben, schaut er mich an. Ich weiche seinem Blick aus. "Was hat er gemacht?" Fragt er schließlich. Oh Mann. Warum merken es denn alle? "Süße. Du ziehst dir so ein tolles Kleid an, aber lächelst nicht mal. Da stimmt doch was nicht." Forscht er weiter nach. Mir platzt der Kragen. Alle wollen wissen was los ist. "Luca ist sauer, weil ich keinen Sex will." Platzt es aus mit heraus und Tränen bilden sich vor Wut. "Weil?" Hakt er nach. Verdammt. Wäre er nicht schwul, würde ich ihm wahrscheinlich eine klatschen, dass er so intime Sachen fragt. "Weil ich erst warten will, bis die Pille wirkt. Wir hatten zwei *Unfälle*." Führe ich aus und setzte das Wort *Unfälle* mit den Fingern in Anführungszeichen. "Aber das ist doch ziemlich vernünftig." Pflichtet er mir bei. "Ja. Denke auch. Aber Luca sieht es wohl anders." Stöhne ich genervt und drehe meinen Kopf zur Seite. Vito versteht meinen Wink, dass das Thema damit beendet ist und fährt uns nach Hause.
Doch als wir die Einfahrt hoch fahren, fällt mir die Kinnlade runter. Auf der Wiese sitzt Luca und hinter ihm, an ihm gedrückt, eine blöde schlanke schöne Frau. Ihre Finger grabschen seinen Oberkörper entlang und Luca scheint es nicht zu stören. Im Gegenteil, es scheint ihm zu gefallen, denn er schließt immer wieder die Augen. Tränen brennen in meinen Augen und ich will nur noch weg. Vito folgt meinem Blick und schnaubt. "Lola..." Höre ich Vito noch sagen, doch ich stürme ins Haus, an einem irritieren Leonardo und Enzo vorbei.
Keuchend komme ich in meinem Zimmer an. Völlig aus der Puste lass ich mich an der Tür nieder. Mein Herz rast und schmerzt. Wie kann er sich nur so begrabschen lassen? Hat er es so nötig, dass er es sich direkt wo anders holt? Keine Ahnung wie lange ich hier hocke und meinen Tränen freien Lauf lasse.
Irgendwann klopft es an der Tür. "Lola.. Lola bist du da? Können wir reden?" Höre ich Luca's schöne Stimme. Ich halte den Atem an, denn ich kann und will gerade nicht mit ihm reden. Er klopf und ruft noch einige Male, dann geht er. Mein Herz zerspringt, doch ich kann gerade nicht anders.
Nach einiger Zeit rappel ich mich auf. Ich denke an meinen Beschluss endlich wieder in den Alltag zu starten. Daher mache ich mich frisch und suche Claire und Luna. Die beiden sitzen wie so oft in Luna's Zimmer und spielen Abrissunternehmen. Still setze ich mich einfach zu ihnen. Claire braucht gar nichts sagen. Ihr mitfühlender Blick spricht Bände. Schnell schüttel ich den Kopf um ihr zu signalisieren, es nicht anzusprechen. Schwach lächelnd drückt sie kurz meine Hand.
"Hey. Wie wäre es mit einem Spaziergang zu den Eseln?" Wende ich mich überschwenglich an Luna. Sie klatscht vor Freude in die Hände. Wir laufen quer durch den Garten, schaukeln ein wenig, rutschen, und landen irgendwann bei den Eseln. Mein Blick erstarrt, als ich Luca im Stall sehe. "Was machst du denn hier?" Frage ich verwirrt.
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Der Mafiaprinz
AcakDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...