Luca
Mit dem Kater meines Lebens wache ich auf, da mein Handywecker mich in den Wahnsinn treibt. Verdammte scheiße. Quälend langsam drehe ich mich auf die Seite und schaue auf die Uhr. Fuck. Schon 6 Uhr. Wie lange bimmelt dieses Teil schon?
Heute spare ich mir definitiv den Sport. Lieber eine heiße Dusche. Doch auch die bringt nicht viel. Mein Kopf hämmert wie verrückt. Unter der Dusche schießen mir die Bilder in den Kopf. Lola in ihrem schönen Kleid, wie sie Umberto umarmt. Und... Holy Shit.... Ich habe sie geküsst! Verfluchte Scheiße! Wie soll ich denn jetzt bloß reagieren? Wie wird sie reagieren?
Mit flauem Magen und Kopfschmerzen quäle ich mich die Treppe runter. Zum Glück ist nur Claire in der Küche. "Morgen." Grummel ich und lass mich auf den Stuhl fallen. Ich stütze meine Ellbogen auf den Tisch und vergrabe meinen Kopf in meine Hände. "Bitte Claire. Mach dass es aufhört." Jammere ich, was sie zum lachen bringt. Mitfühlend streichelt sie meinen Rücken und stellt mir ein Glas Wasser mit einer Kopfschmerztablette hin. Kurz darauf folgt ein Teller mit Rührei und Toast. "Danach geht's dir besser." Sagt sie mitfühlend und setzt sich neben mich. Während ich alles verputze, schaut sie mich die ganze Zeit an.
"Was?" Frage ich ruppiger als beabsichtigt. Entschuldigend schaue ich sie an. Doch sie lächelt aufmunternd. "Ich hab es wieder verkackt." Gestehe ich ihr. Abwartend beobachtet sie mich. "Ich habe die beiden noch gesehen, als sie wieder kamen.... Fuck. Claire. Ich habe sie geküsst und sie hat mir eine Ohrfeige verpasst." Platzt es aus mir heraus. Neben mir zieht meine Tante scharf die Luft ein. "Luca..." Sagt sie mahnend. "Ich weiß. Das war scheiße. Nach ihrem Date und ich besoffen..." Gestehe ich und raufe mir die Haare. "Ich... Grr... Luca... Ich will nicht zu viel sagen... Aber Lola hat überhaupt keine Erfahrung mit Dating.... Also gar keine...." Sagt sie nachdrücklich und ich nicke. Es dauert eine Zeit bis mir klar wird, was sie damit sagen will. "Oh... Fuck." Stöhne ich. "Ich bin so ein Arsch. Wahrscheinlich sollte ich es lassen und sie mit Umberto ziehen lassen. Ich bin für sowas nicht geschaffen." Erkläre ich ihr. Bäm. Ich spüre einen Schlag in den Nacken. Enzo. Verdammt. Wo kommt der denn jetzt her? "Du willst aufgeben? Du bist ein Mancini, wir geben nicht auf." Knurrt er. Erschrocken schaue ich zu Claire, die das alles anscheinend witzig findet und sich ein Lachen verkneifen muss. "Hab Geduld und gib ihr Zeit. Zeig ihr einfach, dass du sie magst." Gibt Claire mir als Tipp mit, ehe sie aufsteht und sich wieder an die Lunchboxen der Kids macht.
"So. Und du gehst jetzt erstmal frische Luft schnappen und eine Runde durch den Garten. Dabei checkst du bitte alle Zäune und Mauern. Ich lass dich heute bestimmt nicht meine Kinder fahren." Weist Enzo mich an. Müde, aber mit weniger Kopfschmerzen stehe ich auf und laufe los. Die frische Luft tut wirklich gut. Nach einer Stunde bin ich fertig und habe tatsächlich ein Schlupfloch und somit einen toten Winkel gefunden.
Stolz, dass ich sowas gefunden habe, informiere ich Enzo. Er nickt anerkennend und schickt mich zu Mick, um mit ihm eine Lösung zu finden. Bevor ich das Arbeitszimmer verlasse, drehe ich mich nochmals um. "Danke... Dass du nicht gemotzt hast." Wende ich mich an Enzo. Er schaut mich eindringlich an. "Warum sollte ich. Wir waren alle mal in solch einer Lage." Grinst er. "Wer hat denn die Kids gefahren?" Erkundige ich mich. "Vito ist mit Lola los. Bist du heute Nachmittag wieder fit?" Fragt er mich. "Klar. Bin wieder fit. Der Spaziergang tat gut." Erkläre ich ihm.
In Mick's Büro erkläre ich ihm, was mir aufgefallen ist. Zusammen gehen wir die Strecke nochmals ab. Und tatsächlich. Er stimmt mir zu, dass wir dort aufrüsten müssen. Ich bin doch ziemlich stolz auf mich. Daher freue ich mich auch riesig, dass er mich beauftragt, ein neues Sicherheitssystem auszuarbeiten, indem der tote Winkel verschwindet. Alle Kameras müssen neu ausgerichtet, bzw. einige neue angeschafft werden.
Motiviert klemme ich mich hinter meinen Laptop und lese Berichte über die neuesten Sicherheitssysteme und die verschiedenen Modelle. Während ich mich komplett in das Thema einarbeite, vergesse ich komplett die Zeit. Es macht einfach riesig Spaß sich über die ganze moderne Technik zu informieren.
Als es plötzlich an meiner Zimmertür klopft, schrecke ich hoch. "Herein." Rufe ich und schaue zur Zimmertür. Lola schaut durch den Türspalt und mein Herz bleibt einen Moment stehen. "Hey." Begrüße ich sie. "Hey. Ich wollte nur fragen, ob du gleich die Kids abholst." Sagt sie kühl. "Oh... Eh. Ja. Ich bin wieder fit." Stammel ich. "Ok. Gut." Antwortet sie und will schon wieder gehen. "Lola...Warte." Rufe ich ihr hinterher und springe schnell zur Tür. "Wegen gestern Abend.... Es tut mir wirklich leid, ich wollte nicht.." beginne ich. "Schon ok. Du wartest betrunken und nicht Herr deiner Sinne. Schon klar. Keine Angst, ich werde es keinem erzählen." Erwidert sie monoton und verschwindet. Fuck. So war das nicht gemeint. Grrr warum macht mich diese Frau so wahnsinnig und unfähig mich richtig auszudrucken?
Frustriert steige ich in den Wagen und hole die Kids ab. Meine Laune, die eben noch vor Motivation gestrotzt hat, ist jetzt auf dem Tiefpunkt. "Warum holt Lola uns nicht mit ab? Mit ihr ist es immer lustig." Ruft Mathilda von der Rückbank. Weil ich ein Idiot bin. Würde ich ihr am liebsten entgegen schmettern. "Ich weiß nicht. Sie hatte glaube ich was vor." Lüge ich, aber die Kleine scheint es zu schlucken. Während die Kids sich von ihrem Tag erzählen, höre ich gar nicht richtig zu. Meine Gedanken kreisen um Lola. Was, wenn sie jetzt mit Umberto zusammen ist? Kann ich es ertragen, sie zusammen zu sehen. Wie er ihre schönen weichen Lippen küsst, ihre zarte Haut streichelt.
"Verdammt." Brülle ich und schlage mit den Händen aufs Lenkrad.Erschrocken stoppen die Kids ihre Unterhaltung und starren mich alle an. "Sorry. Hab mich nur über den Autofahrer vor uns geärgert." Sage ich schnell. Man Luca, wann bist du nur so ein Trottel geworden.
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...