Teil 101

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Luca

Mit einem Knall ist die Tür zu und Lola weg. Genervt fahre ich mir durchs Haar. "Was hat sie denn?" Fragt Sam plötzlich, die sich mit dem Handrücken nicht gerade ladylike den Mund abwischt. Ich zucke nur mit der Schulter. "Etwas schüchtern die Kleine." Kommentiert Levi während er sich die Hose zu macht. Ich verdrehe die Augen. "Unerfahren." Stoße ich hervor und könnte mich im selben Moment in den Arsch beißen. Levi lacht dreckig auf. "Das macht doch nix. Ich kann ihr noch was beibringen." Zwinkert er und plötzlich explodiere ich. Ich springe auf und bleibe aber vor ihm stehen. "Lass deine Finger von ihr. Sie ist viel zu gut für dich und deine perverse Spielchen." Zische ich ihn an. Sam springt ängstlich auf. "Ich...ich geh dann auch mal ins Bett. Bis gleich, Babe." Säuselt sie und ich bin gerade heilfroh, dass sie geht.

Frustriert lasse ich mich wieder aufs Sofa fallen und raufe mir erneut die Haare. Levi setzt sich neben mich und hält mir ein Glas Whisky hin. "Alter. Was ist denn los? Es sollte doch nur Spaß sein." Fragt er ruhig. "Lola ist nicht so..." Antworte ich und gestikuliere zur Tür, durch die Sam gerade verschwunden ist. Levi lacht kehlig auf. "Dich hat es richtig erwischt, oder?" Erkundigt er sich ernst. Ich kippe den Whisky in einem Zug runter und es brennt wie Feuer. "Verdammt. Levi. Es war nicht geplant. Aber sie hat mich einfach umgehauen." Erkläre ich ihm. Er grinst. "Das ist doch toll. Ich freue mich für euch. Aber warum hast du denn dann überhaupt erst angefangen?" Will er wissen. Tja, das ist eine gute Frage. "Ich weiß es nicht. Hab mich hinreißen lassen. Ich bin quasi dauerscharf." Grinse ich und Levi stimmt mit ein. "Im ernst. Du musst es klären. Sie sah ziemlich mitgenommen aus, als sie Sam dabei beobachtet hat, wie sie mir...." Ich schlage ihm auf den Bauch. "Ist ja gut. Ich hab verstanden." Knurre ich. "Sie hat also keine Erfahrung. Du hast sie also entjungfert." Feixt er nun und ich werfe ihm einen wütenden Blick zu. "Sorry. War nur Spaß." Sagt er schnell und schenkt uns noch Whisky nach.

Die nächste Stunde kippen wir uns noch einige Gläser hinter die Binde. Unsere Zungen werden lockerer und ich entspanne mich. "Auf Luca. Der wohl nun endgültig vom Markt ist." Grölt mein bester Freund und hebt das Glas. Zack. Wieder ein Glas leer. "Die Frauenwelt wird trauern." Zieht er mich weiter auf. "Also du und Sam..." Versuche ich vom Thema abzulenken. "Sie ist ganz süß... Und kann blasen... Aber für immer... Ne glaube nicht. Dafür bin ich nicht gemacht. Ich muss ja jetzt die New Yorker Frauen trösten." Erklärt er mir und grinst breit. Dieser Kerl. Man muss ihn einfach lieb haben.

Irgendwann habe ich echt genug und ich will nur noch schlafen. Betrunken torkeln wir in unsere Betten. Lola schläft natürlich schon und ich will sie nicht wecken. Daher ziehe ich nur schnell meine Jeans aus und krieche zu ihr. Ihr lieblicher Duft beruhigt mich und ich penne sofort ein.

Mit einem Brummschädel wache ich auf. Verdammt, der letzte Whisky war schlecht. Ich taste über das Laken, doch Lola ist nicht mehr da. Schnell springe ich unter die Dusche und suche sie. In der Küche höre ich Stimmen. Es ist Sam, die sich mit Lola unterhält. Ich stoppe in meiner Bewegung und bleibe hinter der angelehnten Küchentür stehen. "Sorry Süße. Ich wollte dich wirklich nicht in Verlegenheit bringen. Es ist nur.... Levi hat von den ganzen Sexescapaden der beiden geschwärmt. Sie haben ja wirklich nie was anbrennen lassen und ich dachte du wüsstest Bescheid und naja... Du stehst halt auch drauf. Tut mir wirklich leid. Ich würde deinen Freund nie ohne Erlaubnis von dir anfassen. Ich schwöre." Plappert sie auf meine Freundin ein und mir bleibt kurz die Luft weg. Das hat sie nicht wirklich gesagt? "Sind wir noch Freundinnen? Ich mag dich wirklich sehr." Fährt Sam fort und ihre Stimme klingt wirklich aufrichtig. "Ok. Ich war nur einfach total überrumpelt." Erwidert Lola eine Spur zu freundlich. Fuck. Das gibt echt Ärger. "Supi. Vielleicht versuchen wir es nochmal. Wenn ihr aus den Hamptons zurück seid, gehen wir shoppen. Okay?" Ruft sie und öffnet ruckartig die Tür. Plötzlich starrt sie mir vollkommen überrascht in die Augen. "Morgen Luca. Schönen Urlaub." Sagt sie schnell und lächelt mich schüchtern an. Dann geht ihr Blick ängstlich zu Lola. Die steht mit einem festgetackerten Lächeln nur da und winkt unbeholfen. Als sie mich sieht, verrutscht ihr Lächeln kurz, jedoch fängt sie sich schnell wieder. "Lola... Ich..." Beginne ich und laufe auf sie zu. Ein räuspern lässt mich jedoch in meiner Bewegung einfrieren. Fuck. Nicht wirklich. "Morgen mein Sohn." Höre ich dann die strenge Stimme von Dad, der alles andere als belustigt aussieht. "Morgen." Sage ich schnell. "In fünf Minuten in meinem Büro." Knurrt er, faltet die Zeitung zusammen und geht.

"Das habe ich jetzt geträumt oder?" Versuche ich die Stimmung zu lockern. "Nein. Dein Dad hat Sam's komplette Sex Beichte mit abgehört." Sagt Lola zickig. "Süße. Kann ich es erklären?" Beginne ich erneut und ergreife ihre Hand. Lola zuckt kurz zusammen, lässt die Hand aber in meiner. "Alles okay. Ist ja nichts passiert. Sam hat mir alles erzählt." Sagt sie monoton und stürmt aus der Küche. Fuck. So eine verfluchte Scheiße.

Mit meinen Espresso in der Hand, begebe ich mich in die Höhle des Löwen. Dad sitzt mit angespannten Kiefer am Schreibtisch. Er wartet, bis ich die Tür schließe und ich mich hingesetzt habe. Dann knallt er die flache Hand mit voller Wucht auf den Schreibtisch. "Sag mal, spinnst du eigentlich? Du legst es wohl drauf an, Lola zu vergraulen. Was denkst du denn? Oder denkst du wirklich nur mit deinem Schwanz?" Brüllt er und ich habe ihn noch nie so wütend gesehen. "Ich habe wirklich gedacht, du wärst erwachsen geworden. Aber so, wie du Lola behandelst, das ist echt unterste Schublade." Schreit er weiter. Und ich bleibe still. Denn ich weiß, dass er Recht hat. Ich bin so ein Idiot. "Sei froh, dass deine Mutter schon in der Klinik ist. Die hätte dir bei den Geschichten die Eier abgeschnitten." Sagt er nun leiser, aber noch immer wütend. "Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Ich werde es mit Lola klären." Sage ich schließlich kleinlaut. "Bleibt es bei den Hamptons?" Erkundigt sich mein Dad. "Ich hoffe..." Stöhne ich frustriert.

Der MafiaprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt