Luca
Roxana ist wie ein wahr gewordener Traum. Sie ist sowas von willig und verdammt gelenkig. Wir vögeln die ganze Nacht, lassen keine Stellung und Möbelstück in ihrer verdammt großen Suite aus. Der Wahnsinn. Aber so wie sie ran geht, macht sie das öfter. Glück für mich. Dann will sie wohl auch nichts Festes.
Gegen sechs Uhr morgens ist die Süße dann endlich eingeschlafen. Ich werde hier sicher kein Auge zu machen. Daher springe ich schnell in meine Klamotten und ins nächste Taxi. Bye bye heiße Roxana. Ich lasse mich zum Club bringen und fahre dann mit dem Bike nach Hause.
Dort schleiche ich mich so leise wie möglich in mein Zimmer. Nach einer heißen Dusche falle ich in mein Bett und in einen tiefen Schlaf.
Ein lautes Knallen reißt mich aus meinen heißen Sextraum mit Roxana. "Verdammt. Nicht so laut." Brülle ich genervt. Plötzlich wird mir meine Decke weggezogen und über mir ergießt sich eiskaltes Wasser. "Scheiße! Was soll der Kack?" Fluche ich und öffne bibbernd die Augen. Vor meinem Bett stehen meine Eltern. Beide. Dad sieht aus wie eine überreife Tomate die gleich platzt. Mum steht neben ihm und versucht ihn zu beruhigen. "Leonardo.... Baby... Beruhige dich." Haucht sie ihm zu. Normalerweise reagiert er auf *Baby* immer, aber jetzt nicht. Hier ist die Kacke richtig am Dampfen. "Halt dich bitte raus, Stella. Genug ist genug." Brüllt mein Dad. So habe ich ihn noch nicht erlebt. Naja einmal, wo Levi und ich mit 12 den Geländewagen geklaut haben und ihn direkt vor das Eingangstor gesetzt haben.
In meinem klitschnassen Bett richte ich mich auf und streiche mir das kalte Wasser aus dem Gesicht. Fragend schaue ich ihn an. "Du bist nun eindeutig zu weit gegangen. Das hat Konsequenzen. Zieh dich an. In fünf Minuten in meinem Büro." Knurrt mein Vater und stürmt aus meinem Zimmer. Meine Mum schaut mich mitleidig an. "Es tut mir leid. Ich kann nichts mehr machen." Sagt sie und folgt ebenfalls meinem Dad. Was soll das heißen? Nichts mehr machen?
Nach einer schnellen heißen Dusche schlüpfe ich in eine graue Jogginghose und weißem T-Shirt. Barfuß laufe ich die Treppe herunter Richtung Arbeitszimmer. Dort kommt mir Giovanni entgehen. Mitfühlend klopft er mir auf die Schulter. "Viel Glück, Großer." Sagt er in einem ernsten Ton. Mein Gott, man könnte meinen ich habe den Papst umgebracht. Was ist denn hier bloß los?
Ohne zu klopfen trete ich ins Zimmer und sehe meinen Dad am Schreibtisch sitzen. Wie gebannt starrt er auf seine Hände, die zu Fäusten geballt sind. Holy shit. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass ich ganz schön in der Scheiße stecke.
Angespannt lasse ich mich auf den Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch fallen. Wie oft saß ich hier schon und habe mir diverse Standpauken abgeholt. Meist mit Levi zusammen. Aber jetzt ist es anders. Das schelmische Grinsen meines Dad's ist verschwunden.
"Luca.." beginnt er säufzend. Was hast du letzte Nacht gemacht?" Fragt er ernst. Verwirrt schaue ich ihn an. Denn ich weiß überhaupt nicht, worauf er hinaus will. Letzte Nacht habe ich gefeiert und gevögelt. Nichts was ihn interessiert. Er hat schon lange aufgegeben, mich wegen meines Frauenverschleiß zu belehren. Daher schaue ich ihn fragend an. "Ich habe gestern keine Scheiße gebaut. Ich war mit den Jungs feiern und danach..." "Danach hast du die Tochter des russischen Mafia-Bosses geknallt...." Unterbricht er mich wütend und knackt dabei seine Fingerknöchel. "Ich habe was?" Frage ich entsetzt. "Woher soll ich wissen, das Roxana die Tochter von irgendeinem Russen ist..." Sage ich schulterzuckend und versteh noch immer nicht das Problem. "Er sagt, du hättest sie entjungfert und sollst sie jetzt gefälligst heiraten, ansonsten bringt er dich um." Erklärt mein Dad in einem eisigen Ton, der mir einen kalten Schauer über den Rücken jagt. "Ich hab sie nicht entjungfert. Die Kleine war sowas von keine Jungfrau mehr. Ehrlich...." Versuche ich mich zu erklären. Mein Vater schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch. "Mir ist das scheiß egal. Fakt ist, es gibt Videos wo ihr es treibt. Meinst du ich bin scharf drauf zu sehen, wie mein Sohn...." Er unterbricht sein Schreien und sieht mich an. "Ich nehme mal an, du willst sie nicht heiraten?" Sagt er resigniert und kneift sich in die Nasenwurzel. Das macht er immer, wenn er nachdenkt. "Auf gar keinen Fall... Dad... Die wusste genau was sie tut.... So eine ist schon durch etliche Betten gehüpft." Sage ich schnell, denn heiraten ist das letzte was ich will. "Gut. Ok..." Säufze Dad genervt. "Ich kläre das. Aber... So lange verschwindest du von der Bildfläche. Du fliegst noch heute zu Enzo. Dort bleibst du, bis sich die Wogen geglättet haben. Und Luca, halt dort verdammt nochmal die Füße still und mach deinem Onkel keinen Ärger. Verstanden?" Sagt Dad in einem Ton, der keinen Widerspruch zu lässt. Doch ich versuche es trotzdem. "Dad, Italien? Was soll ich da? Ich hab hier mein Studium und meine Freunde." Versuche ich ihn vorsichtig umzustimmen. "Ich habe die Uni informiert. Du nimmst den Rest des Semesters eine Auszeit. Enzo weiß Bescheid, du wirst bei ihm arbeiten und ganz unten anfangen. Glaub nicht, dass du irgendwelche Privilegien einfordern kannst. Haben wir uns verstanden?" Fragt er nach und sieht mir scharf ich die Augen. Holy shit. Ich habe keine Wahl. "Ja." Sage ich kleinlaut und stehe auf.
"Hoffen wir für dich, dass du in ein paar Monaten zurückkommen kannst, ohne diese Roxana heiraten zu müssen." Ruft Dad mir hinterher. Paar Monaten? Scheiße.
Schnell schreibe ich den Jungs in unseren Gruppenchat, dass ich nach Italien muss. Bis auf Levi reißen natürlich alle blöde Sprüche. Gerade als ich meine Tasche fertig gepackt habe, klopft es an der Tür. "Hey Großer." Höre ich Mum vorsichtig durch die Tür. Als ich diese aufmache, steht sie mit Tränen in den Augen vor mir. "Och Mum...." Sage ich und nehme sie in die Arme. Sie schlurzt an meiner Schulter. Plötzlich wickeln sich zwei zierliche Arme um meinen Bauch. "Du darfst nicht gehen....Es wird so langweilig sein." Höre ich nun auch meine kleine Schwester schniefen. Ich befreie mich aus der Umarmung von meiner Mutter und drehe mich zu Aurora. "Ich komme bald wieder. Und so lange telefonieren wir. Ärger Mum und Dad für mich mit." Grinse ich sie an. Jetzt müssen wir alle lachen.
Nach einer herzlichen Verabschiedung von allen steige ich ins Auto. Natürlich bringt Dad mich persönlich zum Jet. Er hat wohl Angst, dass ich abhaue.
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...