Lola
Er weiß es. Er weiß alles. Ist mein erster Gedanke als ich wach werde. Dann geht mein Blick zur Seite. Heilige Scheiße. Luca liegt neben mir. Noch immer oberkörperfrei und seine Arme sind fest um mich geschlungen. Fast so, als ob er Angst hat, dass ich mich weg schleiche. Doch das habe ich nicht vor. Ich werde hier bleiben und für alles gerade stehen. Außerdem geht es um die Sicherheit der Kids.
Mein Blick geht auf die Uhr. 5.30 Uhr. Auch wenn es mir leid tut, ich muss Luca wecken. Wir müssen mit Enzo sprechen, bevor die Kids zur Schule fahren. Doch ein paar Augenblicke genieße ich noch den Anblick dieses sexy Mannes in meinem Bett. Gott. Hätte mir das jemand vor ein paar Wochen, ach Tagen gesagt, ich hätte ihn lauthals ausgelacht. "Beobachtest du mich etwa?" Höre ich plötzlich Luca's raue verschlafene Stimme. Verdammt, dass ist echt heiß. "Ich habe mich nicht getraut, dich zu wecken." Gebe ich zu. Luca öffnet seine Augen und strahlt mich an. "Guten Morgen, Principessa." Und dieses Lächeln... Es sorgt dafür, dass hunderte Schmetterlinge in meinem Bauch umher fliegen. "Wir müssen mit Enzo sprechen, bevor die Kids zur Schule müssen." Versuche ich streng zu klingen. "Jupp. Da hast du Recht. Also auf auf Principessa." Witzelt Luca trotz der beschissenen Situation. Als ich aus dem Bett steigen will, wird mir bewusst, dass ich nur mein Schlafshirt trage. Verlegen schaue ich an mir runter. Luca fängt meinen Blick auf und lehnt sich zu mir rüber. "Es gibt nichts wofür du dich schämen musst. Du bist wunderschön." Flüstert er mir zu und küsst mich. Dieser Kuss ist so viel mehr. So leidenschaftlich und die reine Bestätigung seiner Worte. Mit roten Wangen, stehe ich schließlich auf und schlüpfe schnell ins Bad. Zum Glück finde ich dort noch eine blaue Leinenhose und ein weißes Shirt.
Als ich aus dem Bad komme, erstarre ich. Luca ist weg. Habe ich mir das alles nur eingebildet? Oder macht er einen Rückzieher? Ich könnte es ihm nicht verübeln. Verzweifelt lasse ich mich aufs Bett fallen und atme Luca's Duft ein, der noch im Raum hängt. Er war wirklich hier... Hier bei mir... Und er hat in meinem Bett geschlafen...neben mir. Kurz muss ich leise aufquiken vor Freude. Doch dann kommt mir das anstehende Gespräch mit Enzo in den Sinn. Zitternd schlüpfe ich in meine Sneakers und öffne die Tür. Mit zitternden Knien trete ich aus meinem Zimmer und laufe gegen eine harte Brust.. Luca. "Ganz langsam, Principessa." Raunt er und nimmt mich in den Arm. "Guten Morgen, nochmal." Sagt er und im nächsten Moment liegen seine Lippen auf meinen. Dieser Kuss ist wieder besser, als der andere und ich könnte süchtig werden. Kurz darauf werden wir von einem Räuspern gestört. Enzo. Oh Gott. Er steht vor mir. Noch grinst er. Aber das wird ihm wohl bald vergehen. "Enzo. Guten Morgen." Flötet Luca freundlich, während ich nur ein schüchternes "Morgen" rausbekomme. Luca nimmt meine Hand fest in seine. "WIR müssen dringend mit dir reden..." Wendet sich Luca an seinen Onkel. Dieser schaut zwischen Luca und mir hin und her. "Ihr wollt doch nicht durchbrennen oder so. Deine Eltern würden mich umbringen." Feixt er. Doch unsere Mienen bleiben ernst. "Oh. So schlimm. Na dann ab ins Büro." Sagt er sofort. Puh, auf in die Höhle des Löwen.
In Enzo's Büro nehmen wir vor seinem Schreibtisch Platz. Nervös schaue ich mich im Raum um, nur um nicht Enzo anzuschauen. "Lola hat ein Problem. Und wir müssen ihr helfen." Beginnt Luca das Gespräch. Seine bedingungslose Unterstützung bedeutet mir gerade alles. "Ja...also das ist so..." Beginne ich langsam und Angstschweiß bildet sich auf meinem Rücken. Los Lola. Tu es für die Kids. Spreche ich mir selbst Mut zu. Dann beginne ich zu erzählen. Ich erzähle von meinem Vater, meinem Auftrag und von der Bedrohung.
Enzo sitzt entspannt in seinem Stuhl, die Ellbogen auf der Lehne abgestützt und die Hände verschränkt. "Es ist toll, dass du endlich den Mut findest, mir alles zu erzählen." Beginnt Enzo und ich verstehe die Welt nicht mehr. Hilfesuchend schaue ich zu Luca, doch er scheint auch nicht zu verstehen, denn seine Augenbrauen treffen fast seinen Haaransatz. "Wie... Was meinst du?" Stammel ich. Enzo grinst diabolisch. "Glaubst du wirklich, ich lasse jemand fremdes in mein Haus und mit meinen Kindern spielen, den ich nicht überprüft habe. Signorina Sanchez." Zwinkert er mir zu. Luca, neben mir, muss sich ein Lachen verkneifen. "Enzo... Signore Mancini....Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Ich verspreche ihnen, dass ich keinerlei Informationen weiter gegeben habe." Sage ich schnell. Enzo nickt. "Ich weiß. Wir haben dein Handy überwacht. Und ich weiß daher auch von der Bedrohung." Erklärt er gelassen. Verdammt. Wie kann er nur so gelassen reagieren? Mit offenem Mund starre ich ihn an. Erst als Luca meine Hand in seine nimmt, reißt es mich aus meiner Schockstarre.
"Es... Es tut mir wahnsinnig leid. Ich konnte nicht anders." Beginne ich zu stammeln, doch Enzo sieht mich freundlich an. "Ich kenne deinen Vater... Und mit Verlaub. Er ist ein Arschloch. Auch deinen Brüdern eilt ein, sagen wir mal nicht so guter Ruf voraus. Daher kann ich mir in etwa vorstellen, wie es dazu gekommen ist." Erklärt er und geht um den Schreibtisch rum. Direkt vor mir bleibt er stehen und ich lege einen Kopf in den Nacken. Ich schlucke schwer, als er mich eindringlich ansieht. "Ich werde alles tun, um die Kids... Um euch zu beschützen." Platzt es aus mir heraus. Und ich bin selbst von meiner Entschlossenheit überrascht. Enzo und Luca tauschen Blicke aus, die ich nicht deuten kann, ehe sie mich beide schief anlächeln. "Das weiß ich doch. Du gehörst zur Familie. Auch wir werden alles tun, damit auch dir nichts passiert. Und hör mir diesem blöden SIE auf. Du gehörst doch spätestens jetzt zur Familie." Erklärt Enzo mit ruhiger, bestimmter Stimme, die mich bis ins Mark erschüttert.
"Was machen wir denn jetzt?" Frage ich nervös. "Nun, die Kids werden die nächsten Tage Zuhause bleiben. Vielleicht übernimmst du den Unterricht. Ich werde mich dann mit Vito und Luca zusammensetzen und einen Plan überlegen. Denn eine Dauerlösung ist das nicht." Informiert er mich. "Ok. Wenn ich sonst noch helfen kann, ich mache es." Biete ich an und stehe auf. "Dann werde ich mal die Kids informieren." Lächel ich schwach und gehe zur Tür. Kurz vorher drehe ich mich nochmals um. "Danke." Hauche ich mit Tränen in den Augen. Denn ich bin mir sicher, sie werden mir helfen und eine Lösung finden.
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Der Mafiaprinz
RandomDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...