Teil 161

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Luca

Es war ganz schön schwierig von Lola weg zu kommen. Sie hat ja Recht, dass ich mich noch ausruhen muss. Aber mir brennt was auf der Seele. "Dad, hast du kurz Zeit." Spreche ich ihn an, als er gerade mit meiner Mum redet. Er nickt und deutet mit dem Kopf Richtung Arbeitszimmer. Ich gehe schon mal vor und setze mich. Meine Wunde schmerzt. "Deine Mum sagt, du sollst gleich zu ihr zum Verband wechseln." Erklärt er und schließe die Tür hinter sich. Dad setzt sich auf seinen Stuhl. "Warum hast du sie erschossen? Ein Warnschutz ins Bein oder so wäre doch auch gegangen?" Frage ich frei heraus. "Immerhin dachten wir, sie wäre schwanger." Füge ich hinzu. Dad plustert die Wangen auf und lässt die Luft dann langsam entweichen. "Die Situation war zu unübersichtlich. Ich hatte einfach Angst. Sie war unberechenbar und völlig außer Rand." Erklärt er. "Ich habe es in Kauf genommen, dass das Baby stirbt, damit du lebst." Erklärt er nüchtern. "Ich weiß, es war rational gesehen, die beste Entscheidung, aber es hätte ein unschuldiges Kind sterben können. Egal ob es von mir oder wem anders gewesen wäre." Antworte ich. "Es war eine Millisekunde, in der ich entscheiden musste. Und ich habe mich für meinen Sohn entschieden. Das würde ich immer wieder machen." Sagt er und sieht mich mitfühlend an. Ich nicke. Wahrscheinlich hat er Recht.

"Also. Wie geht's dir?" Wechselt er das Thema. "Es geht. Etwas Schmerzen, aber ist auszuhalten." Lüge ich, denn ich will sicher nicht im Bett rum liegen.... Obwohl mit Lola. Mein Vater sieht mich prüfend an. "Dann bleibt es bei eurer Hochzeit am Wochenende?" Fragt er. "Auf jeden Fall." Sage ich schnell. "Okay. Gut. Dann geh zu deiner Mum, lass dich verarzten und schone dich die nächsten Tage. Sonst wird das nix mit der Hochzeitsnacht." Witzelt er.

In der Küche finde ich Mum mit Lola. Beide schauen mich strafend an. "Was machst du hier? Warum liegst du nicht im Bett?" Fragt meine Mutter streng. Lola sitzt neben ihr und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Dieses Luder. Na warte. "Ich habe Hunger." Erkläre ich und setze mich langsam auf den Stuhl neben Lola. Mit Argusaugen beobachtet meine Mum meine Bewegungen. Dann steht sie auf und stellt mir Kaffee und Rührei hin. "Danach gehst du wieder ins Bett." Sagt sie streng und ich nicke. Lola zwinkert mir amüsiert zu.

Tatsächlich werde ich von Lola nach dem Frühstück und dem neuen Verband ins Bett buxiert. Sofort ziehe ich sie mit ins Bett. "Hallo. Sexy Krankenschwester." Raune ich ihr zu. "Finger weg. Du ruhst dich aus und ich fahre mit deiner Mum Besorgungen machen." Erklärt sie streng. "Fuck. Dein Tonfall macht mich an." Knurre ich und kneife in ihren geilen Arsch. Lola quiekt auf, gibt mir dann aber einen Klaps auf die Schulter. "Hinlegen und ausruhen. Dann gibt es später eine Belohnung." Grinst sie und stürmt aus dem Zimmer. "Ich liebe dich." Rufe ich noch wie ein Idiot hinter ihr her.

Ich muss zugeben, es schlaucht ziemlich und ich habe nochmals einige Stunden geschlafen. Als es an der Tür klopft, hoffe ich auf meine Verlobte. "Alter. Wie geht's?" Kommt Levi ins Zimmer. "War schon mal besser." Erkläre ich mit einem gequälten Grinsen. "Ich soll mich heute schonen und im Bett bleiben." Jammere ich. Levi lacht. "Das wird schon. Du musst doch am Wochenende fit sein." Sagt er ernst. "Apropos. Ich hätte da eine Bitte. Da ich außer gefecht gesetzt bin, müsstest du bitte das Geschenk für Lola organisieren." Bitte ich meinen besten Freund. Nachdem ich ihm erzählt habe, was ich vor habe, ist er Feuer und Flamme und macht sich direkt an die Arbeit. Ich bin wirklich gespannt, was Lola dazu sagt. Mit der Aussicht auf ihr verblüfftes Gesicht ertrage ich die Bettruhe auch viel besser.

Gegen Abend kommt Lola ins Zimmer. Sie sieht müde aus. "Hey. Da bist du ja endlich, mir ist langweilig." Schmolle ich. Lola lacht. "Na komm. Ich soll dich zum Essen holen. Danach gehen wir beide aber direkt ins Bett." Zwinkert sie mir zweideutig zu. In Windeseile bin ich aus dem Bett und in meinen Klamotten.

Endlich etwas unter Leute und ein wenig Bewegung. Doch in der Küche kommt der Dämpfer. Mum behandelt mich wie ein rohes Ei. Ich darf mir nicht mal selbst Essen auf den Teller schöpfen. Natürlich machen sich Dad und Giovanni darüber lustig. Knurrend schlinge ich mein Essen herunter, denn die Vorfreude auf Zeit mit Lola, tröstet mich über die blöden Sprüche hinweg.

Während des Essens plappert Mum weiter über die Hochzeit. Meine Süße sieht wirklich geschafft aus. Daher lenke ich die Unterhaltung in andere Richtungen. Sofort übernimmt Dad und Giovanni das Ruder. Wahrscheinlich haben auch sie genug von dem Hochzeitsthema.

Nach den Essen kuscheln wir uns ins Bett. "Lust auf einen Film?" Fragt meine Süße. "Wie wäre es mit *das Schwiegermonster* oder *Wedding Planer* oder *Brautalarm* oder *4 Hochzeiten und ein Todesfall.... oder..." Ziehe ich sie auf. Lola springt förmlich auf mich und hält mir den Mund zu. "Bitte... Ich möchte heute Abend weder das Wort Hochzeit, noch Braut noch sonst irgendetwas zu diesem Thema hören..." Sagt sie erschöpft, kann sich jedoch ein Kichern nicht verkneifen. "Dann Aktion?" Frage ich triumphierend. "Ja gerne." Antwortet sie erleichtert. Wir entscheiden uns für *John Wick.* "Garantiert hochzeitsfrei." Witzel ich. Doch viel bekommt meine Süße davon nicht mit. Nach kurzer Zeit ist sie bereits eingeschlafen.

Der nächste Tag ist wie gestern. Ich halte Bettruhe, damit ich für die Hochzeit fit bin und Lola ist mit Mum und Lucy im Dauerstress. Ich würde ihr wirklich gerne was abnehmen, aber ich habe davon echt keine Ahnung. Das einzige, was ich heute machen durfte, war mir einem Anzug auszusuchen. Dad, Giovanni und Levi kamen mit einer Flasche Whisky und einer Stange voll Anzügen in mein Zimmer. Leider war der Whisky nicht für mich. Während ich fröhlich einen feinen Zwirn nach dem anderen anprobiert habe, haben die drei sich den Whisky rein gekippt. Als schließlich die Wahl auf einen sandfarbenen Leinanzug mit passender Weste fällt, bin ich fix und fertig. "Jetzt habe ich mir den Drink verdient." Erkläre ich, nehme Levi sein Glas aus der Hand und exe dieses. Unter gespielten Protesten lässt er es geschehen. "Du bist noch nicht fertig. Die Ringe fehlen noch." Erklärt Dad und hält mir eine Samtschatulle in der Größe eines Laptops hin. Vor mir liegen ein Dutzend Eheringe. Super wie soll ich mich denn da entscheiden. Stöhnen lasse ich mich aufs Bett fallen. "Scheiße. Wir hätten auch einfach zum Friedensrichter gehen soll." Witzel ich und ernte von Levi und von Dad einen bösen Blick.

Der MafiaprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt