Luca
Die Fahrt nach Hause konnte gar nicht schnell genug gehen. Die Nacht mit dieser Frau und das Telefonat mit meiner Mom hat mir die Augen geöffnet. Ich will Lola und dafür werde ich kämpfen!
Als ich ankomme, höre ich, dass alle am Pool sind. Daher ziehe ich mir schnell eine Badeshorts an und laufe zu ihnen. Claire sieht mich als erstes und fragt nach meinem Ausflug. Kurz erzähle ich davon. Währenddessen lasse ich mich lässig auf Lola's Liege nieder und berühre sogar ihre Beine mit meinem Arm. Auch wenn ich so tue, als ob ich sie nicht beachte, registriere ich ihre Gänsehaut und ihre Blicke.
Nachdem ich mit Enzo, Riccardo und Louis im Pool getobt habe, gehe ich schnell duschen. Als ich anschließend nach unten gehen will, treffe ich Claire auf dem Flur. "Luca... Ihr seid mit den Kids heute Abend alleine. Enzo und ich gehen aus. Den anderen habe ich geschrieben, dass sie einen großen Bogen ums Haus machen sollen." Zwinkert sie mir verschwörerisch zu. "Lass dir was einfallen und verbock es nicht." Lacht sie und verschwindet im Schlafzimmer. Mein Herz schlägt nun einige Takte schneller, wenn ich dran denke, dass ich heute Abend mit Lola alleine bin.
In der Küche angekommen, finde ich das reinste Schlachtfeld vor. Die Jungs bewerfen sich mit Mehl und Lola und die Mädels stehen dazwischen und lachen vergnügt. Da ist es wieder. Dieses Lachen, was mich um den Verstand bringt. Gerade in dem Moment sieht sie einfach traumhaft schön aus. Ihr Gesicht und Haare sind weiß vor Mehl und einige Haarsträhnen haben sich aus ihrem Dutt gelöst. Wie gerne würde ich zu ihr gehen, ihr diese hinters Ohr streichen und sie küssen. Verdammt.
Während die Pizza im Ofen ist, gehen alle nach oben, um sich umzuziehen. Ich nutze die Zeit und räume ein wenig auf. Immerhin esse ich ja auch mit. Als Lola wieder runter kommt, schaut sie mich erstaunt an. Damit hätte sie wohl nicht gerechnet. Sie hält mich wahrscheinlich für einen verwöhnten Snob. Das Essen ist wie immer: Laut und lustig.
Als wir gerade abräumen, verabschieden sich Claire und Enzo zu ihrem Date. Ich beobachte Lola dabei, wie sie den beiden säufzend hinterher schaut. Ich kann es einfach nicht lassen. Daher pirsche ich mich an sie ran und bleibe dicht hinter Lola stehen. Ihr Duft nach Erdbeeren macht mich gerade sowas von hart. Um die Situation zu entschärfen, raune ich in ihr Ohr: "Stehst du etwa auf den Boss?" Ich muss mir ein Lachen verkneifen, als Lola erschrocken herum fährt. "Quatsch." Sage sie schnell und ihre Wangen verfärben sich rötlich. Gott, sieht das süß aus. Sie schaut mir fest in die Augen. "Quatsch. Aber ich finde es romantisch, dass die beiden nach so vielen Jahren noch so verliebt sind." Erkläre sie mir und ich muss grinsen. "Du bist also eine Romantikerin." Stelle ich fest. Naja, eigentlich wusste ich das ja schon. Nervös schaut sie zu Boden. "Kein Grund zum Schämen. Es ist süß." Wispere ich ihr zu. Wie gerne würde ich sie jetzt küssen. Daher drehe ich mich um und verschwinde.
Als ich höre, dass sie mit den Kids nach oben geht, nutze ich meine Chance. Ich bereite alles für einen Kinoabend vor. Auf dem kuscheligen Teppich breite ich einige Decken aus, lege Kissen darauf und zünde im gesamten Wohnzimmer Kerzen an. Dann suche ich noch ein paar Knabbereien und Getränke zusammen. Leider gibt es in diesem Haus kein Popcorn. Das werde ich fürs nächste Mal organisieren. Gerade noch rechtzeitig zünde ich den Kamin an. Vielleicht ist es dafür noch etwas warm draußen, aber es macht das ganze gemütlicher und romanischer.
Mit offenem Mund steht Lola in der Tür. "Hallo meine Hübsche..." Begrüße ich sie und weiß, dass ich mich damit ziemlich weit aus dem Fenster lehne. Doch ich will jetzt auf Angriff gehen. Kein blödes unverbindliches Geplänkel mehr. Noch immer steht sie an Ort und Stelle, mit ihrem Buch in der Hand. Sie hat sich was bequemes angezogen und auch darin sieht sie einfach sexy aus.
"Willkommen zum Kinoabend. Du darfst den Film aussuchen." Reiße ich sie aus der Schockstarre. Sie blinzelt einige Male, ehe sie tief Luft holt. "Das... Das ist für mich?" Fragt sie verunsichert und ich laufe auf sie zu. Vorsichtig nehme ich ihre Hand und ziehe sie mit zur Couch. "Ja. Alles für dich.... Und wenn ich bleiben darf, würde ich mich sehr freuen." Grinse ich, was sie ebenfalls lächeln lässt. "Ok." Sagt sie langsam und lässt sich aufs Sofa fallen.
Ihre Augen huschen nervös durch den Raum. War es doch zu viel? Um sie abzulenken, drücke ich ihr die Fernbedienung in die Hand. "Du entscheidest." Wiederhole ich. Sie beißt sich auf die Unterlippe und überlegt angestrengt. "Also... Da gibt es so eine Filmreihe... Die wollte ich schon immer gucken...aber mein Vater hat es mir verboten." Beginnt sie und trotz Kerzenschein sehe ich, wie sie errötet. Ihr Vater hat es verboten? Merkwürdig. Da muss ich auf jeden Fall nochmals nachhaken. Aber nicht jetzt. "Und das wäre?" Frage ich interessiert und schaue ihr fest in die Augen. "Nicht lachen... Okay. Es ist eine Mafia Liebesgeschichte... Mit ein wenig Erotik..." Kichert sie leise und mein Herz geht auf. Wie süß und schüchtern kann man denn bitte sein? "Okay. Dann mach mal an. Ich bin sehr interessiert an diesen Themen." Lache ich und lasse mich auf die Decken und Kissen fallen. "Na komm." Fordere ich sie mit einem klopfen auf die Decke auf, neben mir zu kommen. Doch sie schüttelt den Kopf und bleibt auf dem Sofa sitzen. Zwar etwas enttäuscht, lasse ich sie machen. Der Film startet. *365 days.* Ein sehr interessanter Titel.
Lola kuschelt sich aufs Sofa. Je weiter der Film fortschreitet, desto weiter schiebt sie ihren Kopf unter die Decke. Sie schämt sich. Doch das muss sie doch gar nicht. Klar, es geht ein wenig zur Sache, aber wir sind doch erwachsene Menschen. Wie gebannt starrt sie auf den Fernseher. Ihr Blick zeigt absolute Faszination. Und es sieht so heiß aus. Ich kann mich nicht mehr beherrschen. Mit festem Griff fasse ich ihre Fesseln und ziehe sie zu mir herunter. Mit einem lauten quieken landet sie direkt neben mir. "Luca, spinnst du?" Keucht sie erschrocken auf. "Es ist hier so einsam...." Wispere ich ihr zu und schaue ihr in die Augen. Ich sehe wie sie stark schlucken muss. Sie spürt es doch auch. Das knistern zwischen uns. Völlig steif vor Schreck sitzt sie neben mir. Beiläufig nehme ich sie in den Arm und schaue wieder zum Fernseher. Und verdammt. Sie lässt es zu. Zwar noch etwas verkrampft. Aber sie bleibt in meinem Arm.

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Der Mafiaprinz
De TodoDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...