Luca
Während ich auf dem Bett sitze und weine, bricht mein Herz. Ich spüre es, ich habe sie verloren. So viele Chancen hat sie mir gegeben und ich habe es verkackt. Nach einer gefühlten Ewigkeit beruhige ich mich und erzähle Mum alles. Dad steht am Türrahmen und schaut mich mit leerem Ausdruck an. Er ist enttäuscht. Das weiß ich. Ich bin es auch. Mum nimmt mich in den Arm. "Vielleicht könnt ihr reden und alles klären." Versucht sie mich aufzumuntern. Doch auch in ihrer Stimme schwingt nicht viel Hoffnung mit. Ich habe es gründlich verkackt. Fuck.
Den ganzen Tag versuche ich Lola zu erreichen. Doch es geht nur die Mailbox an. Mum hat irgendwann eine Nachricht bekommen, dass es ihr gut geht. Immerhin. Der Tag geht schleppend vorbei. Immer wieder wechselt mein Blick zwischen Handy und Fenster. Am Abend kommt ein Taxi. Lola. Sofort stürme ich auf sie zu. Ich kann nicht anders und nehme sie in den Arm. Doch sie ist wie versteinert. Eiskalt schiebt sie mich weg und geht an mir vorbei ins Haus. Ich will ihr hinterher, aber Dad hält mich auf. Er schüttelt den Kopf, als ob er sagen will, dass es keine Sinn hat.
Kurz darauf kommt sie wieder runter. Dad nimmt ihren Koffer und Mum nimmt sie in den Arm. Ich kann nicht hören, was sie zu Lola sagt, ich sehe nur Lola's verletzen Blick und wie sie den Kopf schüttelt. Fuck.
Draußen höre ich wie Lola sich von Sam verabschiedet und dann Autotüren zufallen. Scheiße. Ich sprinte nach draußen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. "Lola." Brülle ich und laufe hinter Dad's Wagen her. Aber er hält nicht an. Eher noch, er gibt Gas. Auch er ist enttäuscht von mir, so wie alle anderen auch.
Kraftlos lasse ich mich auf die Knie fallen. Ich bin so ein Idiot. Wie konnte ich das nur so verkacken. "Na los. Ab ins Haus." Höre ich Mum neben mir. Doch ich kann nicht in mein Zimmer, wo eben noch Lola's Sachen waren. Daher renne ich zu Levi. Er öffnet schon die Tür als er mich von Weitem sieht. Ich muss gar nicht viel sagen. Er sieht es an meinem Gesichtsausdruck. "Fuck. Alter. Tut mir leid." Pustet er aus.
Wir verziehen uns in sein Zimmer und sofort hält er mit eine Tüte und eine Flasche Whisky hin. "Das oder das?" Fragt er und ich nehme beides. Während ich den Rauch tief in die Lungen ziehe, schließe ich die Augen. Dort ist nur Lola. Ihr wunderschönes Gesicht, das tolle Lächeln. Schnell setze ich die Flasche Whisky an und nehme einige Schlucke. Das brennen in der Kehle überdeckt meinen Schmerz nur kurz. Daher trinke ich noch mehr. "Hey. Mach mal halblang." Höre ich Levi dumpf an meinem Ohr. Aber es ist mir egal. Ich will nichts mehr spüren und ich will einfach nur vergessen.
Völlig verkatert wach ich auf. Levi liegt neben mir im Bett und hat den Arm um mich gelegt. Schnell schiebe ich diesen weg und stehe schwankend auf. Fuck. Das war echt zu viel. Aber sofort kommt der Schmerz zurück. Daher greife ich nach der Whisky Flasche. Doch sie ist leer. Scheiße.
Stöhnen schleppe ich mich ins Bad und schaue in den Spiegel. "Na. Mistkerl." Knurre ich mich an. Ich könnte mir selbst in die Fresse hauen. Doch das übernimmt schon jemand anders. Kaum komme ich aus dem Bad, fliegt mir eine Hand ins Gesicht und landet auf meiner Wange. "Was?" Keuche ich. "Du Scheißkerl. Das hätte ich nie von dir gedacht." Funkelt mich Sam an. Levi sitzt auf dem Bett und grinst in sich hinein. Arschloch. "Lasst mich einfach in Ruhe." Knurre ich und schlage bereits die Tür hinter mir zu.
Zu Hause läuft es nicht anders. Dad sagt dazu nichts. Er schaut mich wütend und enttäuscht an. Mum versucht zwar mit mit zu reden, aber ich sehe auch in ihren Augen die pure Enttäuschung. Daher nehme ich eine Flasche Whisky und schließe mich in mein Zimmer ein. Ich will einfach nur meine Ruhe. Ich weiß selbst, dass ich Mist gebaut habe.
Die nächsten Tage vergehen ähnlich. Ich trinke, heule, versuche Lola zu erreichen und penne. Zwar klopft es hin und wieder an meine Tür, doch ich will niemanden sehen.
*Es ist aus. Endgültig. Bitte lass mich in Ruhe! Lola*
Ich blinzel einige Male und brauche eine Ewigkeit um die Worte sacken zu lassen. Es war irgendwie klar, aber es schwarz auf weiß zu sehen, macht mich fertig. Meine Finger schweben übers Display meines Smartphones.
"Bitte. Hör mir einmal zu.*
Flehe ich sie an. Gespannt beobachte ich dir Pünktchen, die unter ihrem Namen tanzen.
*Ich weiß, dass du nicht mit mir zurück nach Italien gegangen wärst. Es gibt nichts mehr zu reden. Lösch meine Nummer.*
Fuck! Ich schreie. Ich tobe. Ich weine. Verdammt tut das weh. Und ich allein bin daran schuld. Sie ist endgültig weg. Sie wird mich nie wieder anlächeln. Nie wieder küssen. Nie wieder berühren. Ich bin vollkommen am Arsch.
Es vergehen weitere Tage, in denen ich nur da liege und an die Decke starre. Selbst der Alkohol bringt nichts. Plötzlich wird meine Tür eingetreten. Ich erstarre. Ein wütender Leonardo steht in meinem Zimmer. Er schnaubt vor Wut, packt mich am Kragen und zieht mich auf die Füße. "Du miese Ratte. Haben wir dich so erzogen? Suhlst dich hier im Selbstmitleid, dabei bist du doch selbst schuld. Hast nicht mal den Arsch in der Hose Lola zu sagen, dass du in New York bleibst." Brüllt er und ich lasse es einfach geschehen. Ich lasse zu, dass er mich mit den Rücken an die Wand schmeißt. Es ist egal. "Leonardo." Brüllt meine Mum und versucht ihn von mir zu ziehen. Erst als sie beginnt zu weinen, lässt er mich los. Sofort zieht er sie in ihre Arme. "Sorry. Amore." Raunt er ihr zu, küsst ihre Stirn und flüchtet aus meinem Zimmer. Mum steht vor mir. Sie sieht ziemlich mitgenommen aus. Daher bin ich es, der sie nun in den Arm nimmt. "Es tut mir so leid." Flüstere ich.
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Der Mafiaprinz
De TodoDie 2. Generation Luca ist der Sohn des Mafiaboss Leonardo Mancini. Er ist wild, aufmüpfig und verdammt selbstbewusst. Von Verantwortung hält er nichts und will nur seinen Spaß. Doch als er zu seinem Onkel dem Padre nach Italien geschickt wird, änd...