Teil 83

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Luca

Halleluja. Meine Süße hat ganz schön gebechert. Aber selbst betrunken ist sie noch zauberhaft. Doch ich traue meinen Augen und Ohren kaum, als sie beginnt mit meiner Mum zu singen. Die beiden passen gut zusammen, denn sie stehen beide auf Taylor Swift. Zunächst etwas zögerlich, dann immer selbstbewusster singt und lacht sie. Gerade könnte ich sie mir schnappen und flachlegen. Aber ich glaube ihr Alkoholpegel macht uns ein Strich durch die Rechung.

Am nächsten Morgen kommt das böse Erwachen. Sie hat natürlich Kopfweh. Nach einer Schmerztablette und einer heißen Dusche geht es ihr schon besser. Nur, muss sie nun mit meiner Mum einkaufen gehen. Ich muss ja doch ein wenig vor Schadenfreude grinsen, als sie mit gequältem Gesichtsausdruck ins Auto einsteigt.

Kaum sind die beiden weg, wendet sich mein Dad an mich. "Können wir mal in Ruhe reden?" Fragt er ernst. Neugierig nicke ich. Wir setzen uns mit unseren Espressi ins Wohnzimmer. Kurz muss ich an unseren Filmabend hier denken. An unseren ersten richtigen Kuss und schmunzle. Dad schaut mich unbeirrt an und lächelt ebenfalls. "Du siehst wirklich glücklich aus." Beginnt er das Gespräch. "Naja... Fast..." Erwidere ich und hebe leicht den Arm in der Schlinge. Es schmerzt noch höllisch.

"Wie lange willst du noch hier bleiben?" Stellt mein Dad die Frage, die eigentlich schon länger unausweichlich ist. Ich zucke mit meiner Schulter. "Es liegt an dir. Was machen die Russen?" Frage ich vorsichtig. Mein Dad schnaubt. "Wir haben nichts mehr von ihnen gehört, seitdem ich ihnen mitgeteilt habe, dass du nicht heiraten wirst. Wir sind noch in Alarmbereitschaft, aber du kannst dich nicht ewig verstecken." Erklärt er sachlich. "Das ist mir bewusst und das will ich auch nicht." Gebe ich offen zu. Ich werde sicherlich nicht den Schwanz einziehen und hier versauern. Ich will mein altes Leben zurück und das am Besten mit Lola. "Was ist mit Lola. Kommt sie mit nach New York?" Bohrt mein Vater nach. Ich ziehe scharf die Luft ein. "Ehrlich gesagt, weiß sie es noch nicht. Wir haben drüber gesprochen, aber sie will das Au-Pair Jahr hier zu Ende machen und dann überlegen, wie es weiter geht." Stöhne ich genervt, denn ich hätte sie gerne an meiner Seite. Jedoch kann ich sie auch verstehen. "Also wie schon gesagt, ich finde deine Arbeit wirklich beeindruckend. Wie du in kürzester Zeit die Sicherheitsvorkehrungen auf Vordermann gebracht hast. Wenn du in New York bist, kannst du dich beim Haus und an der großen Lagerhalle austoben." Erklärt mein Dad und ich könnte gerade nicht stolzer sein. "Sehr gerne. Es hat mir wirklich Spass gemacht." Antworte ich.

"Das mit Lola ist dir wirklich ernst oder?" Platzt es plötzlich aus meinem Vater raus. Ich runzel die Stirn. "Ja. Sicher. Ich dachte das wäre klar." Antworte ich verwundert. Mein Vater säufzt. Auch wenn die Familie Sanchez jetzt weg ist, haben wir noch eine Menge Feinde. Sobald die von eurer Beziehung Wind bekommen, wird es für Lola gefährlich." Gibt mein Vater mir zu verstehen. "Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht und ich glaube auch Lola ist es nicht bewusst." Sage ich resigniert. "Wie soll ich ihr das bloß klar machen. Sie denkt sie ist jetzt frei. Und das Gefühl will ich ihr auch nicht nehmen." Gestehe ich meinem Dad und raufe mir die Haare. Er nickt wissentlich. "Weißt du.....dein Vorteil ist, sie weiß mit wem sie sich einlässt. Deine Mutter damals hatte keine Ahnung." Grinst er schief und ich merke, wie er in Erinnerungen schwelgt. Da ich die Geschichten schon zu Haufe gehört habe, muss ich ebenfalls grinsen. Mum hat ihm damals ganz schön die Hölle heiß gemacht.

"Ich werde, wenn sich alles etwas beruhigt hat, mit Lola reden. Ich werde sie nicht im unklaren lassen." Ziehe ich meinen Vater auf, der schnaubt aber nicht ohne dass seine Mundwinkel amüsiert zucken.

Den restlichen Nachmittag verbringe ich mit meiner Schwester und den Kids. Sie lassen es sich im Pool gut gehen, während ich von einem Sofa zuschaue. Und es ist schön, sich mal wieder mit Aurora zu unterhalten. Anscheinend hat sich bei ihr auch einiges getan. In ihrer Klasse gibt es einen neuen Jungen, Alex. Sie steht wohl auf ihn. Tja... Teenager. Als sie gerade eine kleine Pause macht, schaut sie mich nachdenklich an. Sie setzt sich zu mir auf das Lounge Sofa und säufzt. "Weißt du... Ich bin stolz auf dich." Erklärt sie schließlich. Überrascht hebe ich eine Augenbraue. "Naja. Ich habe dich immer für einen oberflächlichen Arsch gehalten. Aber anscheinend achtest du auch auf innere Werte." Sagt sie neunmal klug und ich weiß noch immer nicht was sie will. "Naja Lola ist so anders. Sie ist nett, intelligent, witzig und naja.... Eigentlich nicht dein Beuteschema." Sagt sie todernst, was mich zum lachen bringt. "Hey, auch wenn es eigentlich nichts für deine Ohren ist, sie ist auch verdammt sexy." Ärgere ich meine Schwester und sie hält sich wie zu erwarten, die Ohren zu. "Ok. Gut. Hast gewonnen. Ich wollte nur sagen, dass ich sie mag. Verkack es nicht mit ihr." Tadelt meine kleine Schwester mich. Lachend nehme ich sie in den Arm. "Ich hab dich lieb." Flüstere ich ihr zu und küsse ihren Scheitel.

Am Abend hat Enzo verkündet, gibt es ein großes Barbecue. Enzo und mein Dad streiten sich, wer der bessere Griller ist. Ich würde gerne einschreiten, aber mit einem Arm ist es schwierig. "Langsam mache ich mir wirklich Sorgen, wann unsere Frauen zurück kommen." Gibt mein Dad zu und schaut auf sein Handy. Sie sind bereits seit 7 Stunden unterwegs. Arme Lola." Fährt er fort. "Armer Mario, armer Vito." Fügt Enzo hinzu. Claire, die wieder fit ist, bringt bereits die ersten Salate nach draußen. "Na sie haben sich halt viel zu erzählen." Lacht sie und verschwindet wieder. Heilige Scheiße. Hoffentlich packt Mum nicht alle peinlichen Geschichten aus.

Gerade als die ersten Steaks fertig sind, hören wir das Auto. Sofort springe ich auf und laufe ihnen entgegen. Mir stockt der Atem, als ich sehe, wie Lola und Mum aus dem Auto steigen. Sofort laufe ich zu ihr und nehme sie in den Arm. "Fuck Baby." Stöhne ich.

Der MafiaprinzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt